Nissan vor dem Kollaps – nur 14 Monate bis zur endgültigen Pleite

Von | 7. Dezember 2024

Die Automobilbranche steht vor großen Herausforderungen. Während Volkswagen in Deutschland mit Sparmaßnahmen und möglichen Werksschließungen Schlagzeilen macht, trifft es den japanischen Autobauer Nissan noch härter. Die Existenz des Konzerns steht auf dem Spiel. Laut einem Bericht der Financial Times erklärte ein hochrangiger Beamter, dass Nissan nur noch 12 bis 14 Monate bleiben, um das Überleben zu sichern. Der traditionsreiche Autobauer sucht dringend nach Investoren, da Renault als langjähriger Partner einen Teil seiner Anteile verkaufen möchte (ft: 30.11.24).

Partnerschaften und Zukunftsperspektiven

Um sich zu stabilisieren, prüft Nissan eine engere Zusammenarbeit mit Honda. Gespräche über gemeinsame Projekte im Bereich Elektrofahrzeuge laufen bereits. Für Nissan wäre eine langfristige Beteiligung durch eine Bank oder Versicherungsgruppe ebenfalls denkbar. Honda könnte nicht nur als Partner, sondern auch als potenzieller Anteilseigner auftreten. Diese Entwicklungen könnten für alle beteiligten Unternehmen neue Chancen eröffnen. Dennoch bleiben viele Fragen offen, insbesondere angesichts des zunehmenden Drucks aus China und der möglichen politischen Unsicherheiten in den USA.

Massive Einbrüche bei den Finanzergebnissen Nissan kämpft ums Überleben – der japanische Autobauer sucht nach Investoren

Ein Insider betonte, wie wichtig Kooperationen in diesen Zeiten sind: „Am Ende zählen Japan und die USA als zentrale Märkte, um Einnahmen zu sichern.“ Gleichzeitig deutet sich an, dass auch Renault von einer stärkeren Beziehung zwischen Nissan und Honda profitieren könnte. Für die Franzosen wäre eine solche Verbindung strategisch sinnvoll, insbesondere im Hinblick auf den Ausbau der Elektrofahrzeug-Produktion.

Massive Einbrüche bei den Finanzergebnissen

Die jüngsten Zahlen verdeutlichen die Dramatik der Lage. Nissans Betriebsergebnis ist im ersten Halbjahr 2024 um über 90 Prozent eingebrochen. Der Nettoumsatz sank um umgerechnet fast 500 Millionen Euro auf 38 Milliarden Euro. Noch drastischer zeigt sich der Rückgang des Nettogewinns: Mit einem Minus von 93,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steht der Autobauer vor einer finanziellen Zerreißprobe. Um den Schaden zu begrenzen, hat Nissan die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr stark nach unten korrigiert.

Die Verluste spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich die gesamte Automobilindustrie gegenüber sieht. Besonders der Wettbewerb aus China setzt etablierte Konzerne wie Nissan stark unter Druck. Fusionen und Allianzen könnten der Schlüssel sein, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Strategische Einsparungen und Personalabbau

Inmitten der Krise setzt Nissan auf drastische Sparmaßnahmen. Der Konzern plant, die Fixkosten um fast 1,9 Milliarden Euro zu reduzieren. Dazu sollen weltweit 9000 Stellen abgebaut und die Produktionskapazitäten um 20 Prozent gesenkt werden. Dieser Schritt trifft nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Führungsebene. CEO Makoto Uchida hat angekündigt, ab November 2024 freiwillig auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten. Auch andere Vorstandsmitglieder folgen diesem Beispiel, um die Unternehmensfinanzen zu entlasten.

Bereits 2020 zeigte Uchida ähnliche Entschlossenheit, als er nach deutlichen Verlusten seine Bezüge halbierte. Damals verzichteten auch andere Führungskräfte auf Teile ihrer Gehälter, um die finanzielle Stabilität zu fördern. Solche Maßnahmen zeigen die Schwere der aktuellen Situation und die Entschlossenheit, Nissan durch die Krise zu führen.

Zukunft der Elektrofahrzeuge als Hoffnungsträger

Trotz der angespannten Lage sieht Nissan in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen einen Weg aus der Krise. Die Partnerschaft mit Honda könnte in diesem Bereich entscheidend sein. Branchenkenner bewerten eine mögliche Zusammenarbeit als strategisch sinnvoll, insbesondere um den Rückstand gegenüber der chinesischen Konkurrenz aufzuholen.

Für den japanischen Autobauer hängt viel von der kommenden Zeit ab. Fusionen und Kooperationen könnten dabei helfen, die Herausforderungen der Branche zu meistern. Gleichzeitig bleibt offen, ob Nissan langfristig als eigenständiges Unternehmen bestehen kann. Klar ist, dass ohne tiefgreifende Veränderungen die Zeit knapp wird.

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