Fast 3 Millionen Arbeitslose – so viele wie seit 10 Jahren nicht mehr

Von | 6. Februar 2025

Die Zahl der Arbeitslosen steigt in Deutschland auf knapp drei Millionen. Die wirtschaftliche Stagnation verschärft die Lage am Arbeitsmarkt spürbar. Im Januar suchten so viele Menschen eine Stelle wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Auch die Arbeitslosenquote legt deutlich zu (ntv: 31.01.25).

Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) meldet für Januar 2,993 Millionen Arbeitslose. Das sind 186.000 mehr als im Dezember und 187.000 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote erhöht sich um 0,4 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Februar 2015 mit 3,017 Millionen Betroffenen verzeichnet.

Arbeitslosenzahlen auf Rekordhoch – in Deutschland sind mittlerweile knapp drei Millionen Menschen arbeitslos

Saisonale Effekte spielen dabei auch eine große Rolle. Im Januar enden viele befristete Verträge, während wetterabhängige Arbeitsplätze, etwa auf dem Bau, entfallen. Diese Entwicklung führt jedes Jahr zu einer Erhöhung der Arbeitslosenzahlen. Im Februar stabilisiert sich der Markt meist, bevor im März die ersten positiven Effekte der Frühjahrsbelebung einsetzen.

Schwächelnde Wirtschaft als zusätzlicher Faktor

Neben saisonalen Faktoren verschärft die schwache Konjunktur die Situation. „Zum Jahresbeginn haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, wie in diesem Monat üblich, deutlich zugenommen“, erklärt BA-Chefin Andrea Nahles. Das beschäftigungsbezogene Wachstum verliert dadurch zunehmend an Dynamik. Unternehmen agieren vorsichtiger, Neueinstellungen erfolgen zurückhaltender.

Auch die Zahl der Kurzarbeiter steigt. Nach aktuellen Hochrechnungen erhielten im November 293.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Im Oktober lag der Wert noch bei 263.000, im September bei 221.000. Aktuellere Daten stehen nicht zur Verfügung, doch der Trend zeigt klar nach oben.

Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt ab

Unternehmen melden weniger offene Stellen. Im Januar registrierte die BA 632.000 freie Arbeitsplätze, das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders betroffen sind Branchen, die stark von der Konjunktur abhängen.

Auch auf dem Ausbildungsmarkt zeigen sich Ungleichgewichte. Im Januar waren noch 33.000 Bewerber ohne Ausbildungsplatz, während 20.000 eine bessere Alternative suchten. Gleichzeitig blieben 15.000 Lehrstellen unbesetzt. Diese Diskrepanz erschwert den Übergang junger Menschen in das Berufsleben.

Ausblick für die kommenden Monate

Die Entwicklung im Februar dürfte weitgehend stabil verlaufen. Im März könnte die typische Frühjahrsbelebung erste positive Effekte zeigen. Entscheidend bleibt die wirtschaftliche Entwicklung. Sollte sich die Konjunktur erholen, könnte auch der Arbeitsmarkt profitieren. Andernfalls könnten steigende Arbeitslosenzahlen und mehr Kurzarbeit zur neuen Realität werden.

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