Ein Blick auf den Automarkt zeigt ein klares Bild: Trotz sinkender Preise für Elektrofahrzeuge bleibt der Kostenvorteil von Benzin- und Dieselfahrzeugen bestehen. Selbst kompakte Stromer kosten oft rund 10.000 Euro mehr als vergleichbare Modelle mit klassischem Antrieb. Viele Verbraucher fragen sich deshalb, ob sich die Investition in einen Stromer langfristig überhaupt rechnet. Der ADAC hat diese Frage untersucht und präsentiert Ergebnisse, die für Diskussionen sorgen (inside-digital: 10.05.25).
E-Auto, Verbrenner oder Hybrid? Der ADAC-Kostenvergleich liefert Klarheit
Der Kostenvergleich des ADAC betrachtet sämtliche Ausgaben – von Anschaffungskosten über Wartung bis zum Wertverlust. Das Ergebnis fällt deutlich aus: „Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen je nach Modell meist Benziner oder Diesel vorn“, so die Experten.
Elektroautos bleiben teuer: Trotz sinkender Preise überzeugen Benziner und Diesel weiterhin mit ihrem Kostenvorteil im Alltag
Obwohl die Preise für Elektroautos tendenziell gesunken sind, bleibt der Preisunterschied zu klassischen Verbrennern hoch. Dadurch fällt der Wertverlust bei E-Autos stärker ins Gewicht. Hinzu kommen gestiegene Ladekosten an öffentlichen Ladesäulen, während die Preise für Benzin und Diesel aktuell moderat bleiben. Diese Faktoren sichern den Kostenvorteil der Verbrenner bei den Gesamtkosten.
Strompreis entscheidet über den Kostenvorteil
Ob sich ein E-Auto finanziell lohnt, hängt maßgeblich vom Strompreis ab. Wer zu Hause laden kann, vielleicht sogar eine eigene Photovoltaikanlage nutzt und einen dynamischen Stromtarif hat, fährt mit einem Stromer günstiger. Abhängig vom Ladetarif ändert sich jedoch die gesamte Kalkulation.
Der ADAC nennt einen kritischen Wert: Ab einem Strompreis von rund 60 Cent pro Kilowattstunde verlieren E-Autos den Kostenvorteil gegenüber Verbrennern. Bei einem angenommenen Strompreis von 45 Cent pro Kilowattstunde schneiden lediglich 22 Prozent der Elektroautos besser ab. Sinkt der Preis auf 35 Cent, liegt der Anteil bei 28 Prozent. Selbst bei einem niedrigen Strompreis von 18 Cent pro Kilowattstunde behalten Verbrenner bei den Gesamtkosten oft die Oberhand. Nur bei 36 Prozent der Modellvergleiche ergibt sich dann ein Vorteil für das E-Auto.
Konkrete Rechenbeispiele verdeutlichen den Kostenvorteil
Ein Beispiel: Der Opel Astra Electric GS kostet rund 41.000 Euro. Wer zu Hause für 18 Cent pro Kilowattstunde lädt, spart gegenüber der Benzin-Variante des Astra 0,3 Cent pro Kilometer. Im Vergleich zur Diesel-Version beträgt die Ersparnis 0,7 Cent pro Kilometer.
Rechnet man diese Differenz auf 10.000 Kilometer im Jahr hoch, bleibt ein Plus von gerade einmal 30 beziehungsweise 70 Euro. Ähnliche Werte zeigen sich bei Modellen wie dem Cupra Born im Vergleich zum Leon oder beim BMW iX2 gegenüber dem X2.
Fazit: Ohne günstigen Stromtarif lohnt sich der Umstieg kaum
Am Ende zählt die individuelle Rechnung. Ein teurer Stromtarif und hohe Anschaffungskosten machen den Traum vom günstigen E-Auto schnell zunichte. Nur wer Zugang zu preiswertem Strom hat und die Preisdifferenz beim Kauf abfedern kann, profitiert von den potenziellen Vorteilen eines Stromers.
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