Bärbel Bas will Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Am Stammtisch erntet sie dafür Applaus, doch
Fachleute halten den Plan für äußerst riskant. Die Zusatzkosten könnten zweistellige Milliardenbeträge erreiche und das demografische Grundproblem bliebe dennoch auf lange Sicht ungelöst (iwkoeln: 13.05.25).
Milliardenlücke durch Beamte bedroht Haushalte
Das Institut der deutschen Wirtschaft bewertet den Plan sachlich. In seiner Studie steht: „Beamte in die Rentenversicherung: Bas-Vorschlag könnte bis zu 20 Milliarden Euro jährlich kosten“. Zugleich erinnert der Bericht an fehlende Rücklagen bei Bund, Ländern und Kommunen.
Bärbel Bas will Beamte in die Rentenkasse holen – Experten sehen Milliardenrisiken und keinen Nutzen für das Rentensystem
Sobald Arbeitgeber im Staatsdienst den vollen Beitragssatz schultern, explodiert der Personaletat, doch eine Aufteilung der Abgaben halbiert lediglich den Schock, während das Grundproblem unberührt bleibt.
Offene Finanzierungsfragen treffen Beamte und Steuerzahler
Beamte zahlen bisher keinen eigenen Rentenbeitrag. Eine paritätische Lösung würde ihr Nettogehalt senken. Übernimmt der Staat die Beiträge vollständig, steigen die Haushaltslasten deutlich. Beide Varianten sorgen für Unmut – sowohl bei Beamten als auch in der Politik.
Gilt die Reform nur für neue Jahrgänge, behalten ältere Beamte ihre privilegierten Pensionsansprüche. So entsteht ein zweigleisiges Versorgungssystem. Das schwächt den Zusammenhalt und senkt die Motivation im öffentlichen Dienst. Ein IW-Experte bringt es auf den Punkt: „Bärbel Bas‘ Vorschlag löst keines dieser Probleme – und sollte schnell wieder in der Schublade verschwinden“.
Juristische Klippen und demografische Schieflage
Verfassungsrechtler verweisen auf den Eigentumsschutz. Klagen Beamte gegen eine Kürzung der Pension, drohen langwierige Verfahren. Jeder Prozess kostet Zeit und Geld.
Zugleich ist der Altersdurchschnitt der Beamte höher als in der Privatwirtschaft. Zusätzliche Beiträge bringen deshalb kaum Entlastung. Denn sie führen schnell zu noch höheren Rentenansprüchen. Das Umlagesystem bleibt dadurch weiterhin überlastet.
Reformpaket statt populistischer Kurzschluss
Nachhaltige Stabilität entstünde, wenn die Politik künftige Pensionsansprüche deckelt, mehr Beschäftigte nach Tarif statt auf Lebenszeit verbeamtet, und einen kapitalgedeckten Fonds für Pensionen anlegt.
Ergänzend lockt ein höheres tatsächliches Renteneintrittsalter Erfahrung in den Arbeitsmarkt zurück, während moderne Verwaltungstechnologien Effizienz heben und steigende Löhne die Rentenversicherung füllen, sodass Beamte, Steuerzahler und Rentner gleichermaßen profitieren.
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