Digitaler Euro – EU schreibt Supermärkten vor Bezahlmöglichkeit bis 2029 einzuführen

Von | 20. Juli 2025

Supermärkte und Discounter müssen sich auf eine neue Pflicht einstellen: Ab 2029 ist der digitale Euro in ganz Europa als gesetzliches Zahlungsmittel zu akzeptieren. Händler müssen dafür ihre technischen Systeme modernisieren – sowohl im stationären Handel als auch online. Mit dem Projekt „Digitaler Euro“ bereitet die EU die entsprechenden Gesetze vor (chip: 16.07.25) .

Digitaler Euro ersetzt Bargeld an der Kasse

Die Einführung betrifft große Handelsketten ebenso wie kleinere Geschäfte. Nur Marktstände und Kleinstunternehmen könnten unter bestimmten Bedingungen ausgenommen bleiben. Der digitale Euro soll die Abhängigkeit Europas von US-Zahlungsdiensten wie Visa und Mastercard verringern. Christine Lagarde bezeichnet das Projekt als strategische Priorität. Der finale Gesetzestext liegt voraussichtlich im Herbst vor.

Milliardenaufwand für neue Technik

Händler müssen tiefgreifend investieren. Neue Kassensysteme und Zahlungsterminals sind erforderlich. Marc Bröking von der Beratungsfirma CGI empfiehlt Investitionspläne bis spätestens 2030. Die Europäische Zentralbank hat mit ihrem „Rulebook“ bereits technische Grundlagen festgelegt.

Digitaler Euro ab 2029 Pflicht im Handel: EU zwingt Supermärkte zur Annahme. Händler müssen investieren, Kunden erhalten neue Bezahloption

Auch Banken rechnen mit erheblichen Kosten. Eine Analyse, auf die sich die „Tagesschau“ stützt, zeigt, dass Kreditinstitute durch die Einführung vom digitalen Euro finanziell stark belastet werden. Gleichzeitig könnten Händler durch niedrigere Transaktionsgebühren profitieren und ihre Abhängigkeit von privaten Zahlungsdienstleistern verringern.

Handel schwankt zwischen Hoffnung und Sorge

Ein Händler bringt es auf den Punkt: „Wir schauen erwartungsvoll auf das Projekt Digitaler Euro – aber auch mit Angst.“ Derzeit fehlt es an konkreten Informationen zur technischen Umsetzung. Die Unsicherheit über Systeme und Kosten bleibt hoch. Dennoch verspricht sich die Branche mehr Wettbewerb und bessere Konditionen.

Die Integration vom digitalen Euro in bestehende Händler-Apps eröffnet neue Möglichkeiten. Auch Offline-Zahlungen stehen im Raum. Diese Funktionen könnten Zahlungen nicht nur effizienter, sondern auch sicherer und unabhängiger gestalten.

Einheitliche Lösungen statt Insellogik

Erste Händler in Deutschland arbeiten bereits an neuen Systemen. Ziel ist es, europaweit einheitliche Lösungen zu etablieren und nationale Sonderwege zu vermeiden. So lassen sich langfristig Betriebskosten senken und Prozesse vereinfachen.

Auch Lidl reagiert auf den Wandel. Der Discounter ergänzt die Self-Checkout-Zonen um bediente Kassenbereiche. Damit passt sich das Unternehmen den neuen Anforderungen an und schafft zugleich mehr Komfort für die Kunden.

Der digitale Euro steht für den größten Umbruch im europäischen Zahlungsverkehr seit Einführung des Euros. Ob er sich als Vorteil für Handel und Verbraucher erweist, hängt vom Zusammenspiel aus Technik, Regulierung und Praxis ab.

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