Die geplante Umstellung der Buslinie 840 auf Elektroantrieb scheitert in Fürstenfeldbruck an der maroden Amperbrücke. Das Bauwerk trägt keine schweren Fahrzeuge mehr. Eine Sanierung oder ein Neubau ist bislang nicht erfolgt. Damit bleibt die Linie vorerst auf Hybrid-Diesel-Fahrzeuge beschränkt – und die Brücke ein Hindernis auf dem Weg zur Verkehrswende (merkur: 14.07.25).
Marode Brücke blockiert Elektrifizierung
Ende 2027 steht die Neuausschreibung der beliebten Linie 840 an. Grundsätzlich ließe sich der Einsatz von Elektrobussen festlegen – so wie bereits auf anderen Linien im Landkreis. Doch dafür müssen sowohl technische als auch infrastrukturelle Bedingungen stimmen. Ein internes Papier der Stabsstelle für Öffentliche Mobilität verweist auf ein zentrales Problem: Die Brücke über die Amper ist nicht für die Last von E-Bussen ausgelegt.
Eine marode Brücke verhindert in Fürstenfeldbruck den geplanten Einsatz von Elektrobussen – die Elektrobusse sind zu schwer
Die aktuell gültige Gewichtsbeschränkung liegt bei 16 Tonnen. Elektrobusse überschreiten diese Grenze schon mit rund 22 Fahrgästen an Bord. Eine Ausnahme für den Linienverkehr erlaubt die Stadt nicht. Die Brücke zeigt laut Fachleuten bereits deutliche Verschleißerscheinungen. Höhere Belastung könne die Substanz weiter schädigen.
Brücke zwingt zur Zwischenlösung
Um die Innenstadtanbindung nicht zu gefährden, wird die Linie vorübergehend mit Hybrid-Diesel-Bussen ausgeschrieben. Eine Umleitung auf andere Strecken kommt nicht infrage, da diese nicht den zentralen Bedarf abdecken. Die Übergangslösung soll drei Jahre laufen. Danach planen die Verantwortlichen, die Lage neu zu bewerten.
Ein möglicher Ausweg wäre die Verlegung der B2 auf die Klostertrasse. In diesem Fall fiele die Brücke in städtischen Besitz. Das Straßenbauamt bliebe dann außen vor. Andernfalls müsste der Freistaat das Bauwerk sanieren – allerdings mit Blick auf Schwerlasttauglichkeit, was wiederum die Elektromobilität ermöglichen könnte.
Hohe Nachfrage trotz Hürden
Die Linie 840 zählt werktags rund 5200 Fahrgäste – eine überdurchschnittliche Nutzung für den regionalen ÖPNV. Die Kostendeckung liegt bei 85 Prozent, das jährliche Defizit bei etwa 206.000 Euro. Trotz dieser Zahlen bleibt die Modernisierung ausgebremst.
Ziel bleibt der Einsatz von E-Bussen. Doch ohne tragfähige Brücke bleibt die Umsetzung reine Theorie. Fürstenfeldbruck muss sich mit einem Kompromiss begnügen, während andere Gemeinden bereits elektrisch unterwegs sind.
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