Heidelberg steckt in einer schweren Krise. Unter grüner Führung setzte der Stadtrat jahrelang auf teure Klimaprojekte und rief den Klimanotstand aus. Millionen flossen in Beratungen, Förderprogramme und prestigeträchtige Maßnahmen. Statt zu sparen, denkt die Stadt nun über zusätzliche Abgaben wie die City Tax nach. Heute sitzt Heidelberg im finanziellen Abseits. Die Aufsichtsbehörde in Karlsruhe hat einen strengen Kreditstopp verhängt. Nur noch Pflichtaufgaben dürfen bezahlt werden, während Investitionen ruhen. Damit ist der Haushaltsnotstand offiziell Realität (rnz: 10.09.25).
Kreditstopp gefährdet zentrale Projekte
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bestätigte zwar den Doppelhaushalt 2025/26, doch neue Investitionskredite sind blockiert. Besonders die Sperre von 164 Millionen Euro plus Folgeverpflichtungen von 54 Millionen trifft hart. Schulen, Brücken und Ganztagsausbau leiden direkt unter dem Kreditstopp. Zusätzlich verlangt die Aufsicht eine Einsparung von 30 Millionen Euro im laufenden Jahr und mindestens 40 Millionen im Jahr 2026.
Regierungspräsidium stoppt grüne Führung in Heidelberg – teure Klimaausgaben, stürzen die Stadt in eine Haushaltskrise
Ohne Konsolidierung bleibt der Haushaltsnotstand bestehen. Die Stadt muss den Betrieb mit Sozial- und Personalkosten ohne neue Kredite stemmen. Ein Einstellungsstopp in der Verwaltung gilt bereits. Vereine und soziale Einrichtungen geraten ebenfalls unter Druck, weil Zuschüsse eingefroren oder gekürzt werden.
Symbolpolitik führte vom Klimanotstand zum Defizit
Noch 2019 rief Heidelberg den Klimanotstand aus und versprach Klimaneutralität bis 2030. Millionen flossen in Beratungen, Förderprogramme und Prestigeprojekte. Unter anderem entstand eine digitale Kühlkarte, die Schattenplätze und Brunnen anzeigt. Auch ein Hitzeaktionsplan kostete Geld, ohne dass die Stadt von extremer Hitze geplagt war.
Der Klimanotstand entpuppte sich als Finanzfalle. Anstatt Rücklagen zu bilden, wuchs die Abhängigkeit von neuen Krediten. Das Regierungspräsidium sieht nun die Pflicht, Ausgaben massiv zu kürzen. Heidelberg muss deshalb dringend beweisen, dass es mehr kann als Symbolpolitik.
City Tax als Rettungsanker
Trotz leerer Kassen sucht die Stadt weniger nach Einsparungen, sondern eher nach Einnahmequellen. Zum 1. Oktober 2025 startet die City Tax. Gäste zahlen 3,50 Euro pro Nacht, maximal fünf Nächte. Kinder bis 16 Jahre sind befreit, Geschäftsreisende jedoch nicht. Hotels, Pensionen und Airbnb-Vermieter ziehen die Abgabe ein.
Doch auch Tagestouristen sollen künftig beitragen. Offiziell heißt es, die City Tax verteile die Infrastrukturkosten gerechter. Mit 1,8 Millionen Übernachtungen pro Jahr hofft Heidelberg auf spürbare Einnahmen. Gleichzeitig denkt der Rat über eine höhere Gewerbesteuer nach, was jedoch Unternehmen verschrecken könnte.
Haushaltsnotstand spaltet Stadt und Aufsicht
Die Rhein-Neckar-Zeitung titelte provokant „Heidelberg ist nicht mehr kreditwürdig“. Sofort folgte Widerspruch aus dem Rathaus. Man betonte, Banken entschieden über Kreditwürdigkeit, nicht das Regierungspräsidium. Faktisch aber bleibt der Kreditstopp bestehen, bis strukturelle Verbesserungen sichtbar sind.
Der Haupt- und Finanzausschuss berät am 24. September über konkrete Maßnahmen. Ende Dezember erwartet Karlsruhe erste Ergebnisse. Finanzbürgermeister Wolfgang Polivka betonte, dass es „keine Tabuthemen“ geben dürfe. Der Haushaltsnotstand zwingt damit zu Einschnitten, die auch Kultur, Sport und Soziales betreffen.
Fazit: Heidelberg vor schmerzhaften Entscheidungen
Heidelberg liefert ein Lehrstück, wie kostspielige Projekte ohne solide Haushaltsführung ins Desaster führen. Der Kreditstopp hat der Stadt die Luft zum Atmen genommen. Der Klimanotstand, einst als Vorzeigeprojekt gefeiert, trägt Mitschuld am Defizit. Nun soll die City Tax helfen, Löcher zu stopfen.
Ob das reicht, bleibt fraglich. Ohne echten Sparkurs bleibt Heidelberg im Haushaltsnotstand gefangen. Die kommenden Monate entscheiden über den Kurswechsel.
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