DHCP-Schwachstellen erkennen

DHCP-Server können im Netzwerk eine große Gefahr darstellen, wenn sie Client-Computer auf Fake-Ressourcen umleiten und dadurch heikle Daten preisgeben. Unternehmen und Admins sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen, und sich mit Abwehrmaßnahmen vertraut machen.

Security Tools – Leistungsfähigkeit vs. Benutzerfreundlichkeit

Moderne Cybersecurity-Tools bieten zahllose Features, doch der Aufwand, echte Angriffe zu erkennen, variiert massiv. Wir zeigen, wie Sie durch optimierte Kombinationen von Technologie, Expertise und Prozessen unnötige Komplexität vermeiden und Sicherheitsmaßnahmen effizienter sowie benutzerfreundlicher gestalten – erfahren Sie, wie Sie den entscheidenden Unterschied machen.

Deutschland ist Application-Security-Weltmeister​

Nirgendwo auf der Welt wird Application Security (AppSec) so großgeschrieben wie in Deutschland. Das belegt der „State of ASPM Report“ von Cycode, nach eigener Einschätzung einem Pionier im Bereich Application Security Posture Management (ASPM). Deutschland ist damit Vorreiter in Sachen Anwendungssicherheit. Doch getan ist die Arbeit damit noch nicht.​

Schlaflose Nächte durch Windkraftanlagen bei Uhingen – nächtliche Abschaltung angeordnet

Seit der Inbetriebnahme der Windkraftanlagen nahe Uhingen am 20. Dezember 2024 gehen zahlreiche Beschwerden ein. Die Anlagen stehen auf einem Höhenrücken zwischen Ebersbach und Nassachtal, wodurch ihr Schall ungehindert in die umliegenden Wohngebiete getragen wird. Anwohner klagen über störende Brummtöne und tieffrequente Geräusche während der Nacht. Das Umweltamt hat erste Maßnahmen ergriffen und eine nächtliche Abschaltung der Anlagen angeordnet (swp: 03.02.25).

Genehmigungsverfahren und Prognosen

Die Firma Uhl Windkraft Projektierung GmbH & Co. KG stellte bereits 2018 einen Antrag auf Genehmigung. Die rechtlichen Anforderungen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz waren erfüllt. Deshalb erging die Genehmigung am 31. August 2022.

Viel zu laut – nur wenige Wochen nach der Inbetriebnahme ordnet das Umweltamt die nächtliche Abschaltung der Windkraftanlagen bei Uhingen an

Lärmemissionen und Schattenwurf der Anlagen wurden durch unabhängige Sachverständige untersucht. Die Prognosen bescheinigten die Einhaltung der Immissionsrichtwerte. Zudem besteht eine Verpflichtung zur Installation einer Abschalteinrichtung für Schattenwurf. Dennoch häufen sich seit Dezember Beschwerden von Anwohnern.

Erste Überprüfungen und Anpassungen

Nach den ersten Meldungen prüften Fachkräfte der Betreiberfirma sowie Mitarbeiter des Herstellers Nordex die Anlagen mehrfach. Anpassungen an den Blattwinkeln wurden vorgenommen. Am 9. Januar 2025 fand ein Vor-Ort-Termin mit Betreibern, Umweltamt und Anwohnervertretern statt. Dabei waren keine offensichtlichen Mängel erkennbar.

Trotz dieser Maßnahmen hielten die Beschwerden an. Am 27. Januar 2025 besuchte das Landratsamt erneut Uhingen. Anwohner empfinden das Anlagengeräusch insbesondere bei Südwestwind als störend. Die Betreiberfirma schaltete deshalb die Anlagen in dieser Windrichtung nachts mehrfach ab.

Nachtabschaltung als Sofortmaßnahme

Am 29. Januar 2025 führte das Umweltamt eine weitere nächtliche Kontrolle durch. Die vor Ort festgestellten Geräusche bestätigten die Beschwerden. Daher konnte mit der Betreiberfirma vereinbart werden, dass die Anlagen bei Wind aus Südsüdost- bis Westsüdwestrichtung nachts nicht laufen.

Weitere Schritte und Prüfungen

Eine Wartung beider Windkraftanlagen ist nach 500 Betriebsstunden geplant. Zusätzlich prüft ein Spezialisten-Team von Nordex die Ursache des Brummtons. Die Untersuchung beginnt, sobald Wetterbedingungen es erlauben.

Das Landratsamt hat bereits eine schalltechnische Vermessung der Anlagen beauftragt. Diese erfolgt durch eine zugelassene Stelle gemäß § 29b BImSchG. Vorab plant der Betreiber eine Auffälligkeitsmessung, die unter geeigneten Wetterbedingungen zeitnah durchgeführt werden kann.

Sobald Ergebnisse der Messungen vorliegen, entscheidet das Landratsamt über weitere Maßnahmen. Ziel bleibt eine Lösung, die Anwohner entlastet und den Betrieb der Windkraftanlagen langfristig sichert.

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Kontrolle über SaaS-Identitäten und Zugriffswildwuchs übernehmen

Die unkontrollierte Nutzung von SaaS-Anwendungen, bekannt als SaaS-Sprawl, stellt Unternehmen vor immense Sicherheits- und Verwaltungs­probleme. Mit hunderten Tools und fragmentierten Zugriffsrechten steigt die Gefahr von Datenlecks und Compliance-Verstößen. Strategien zur Kontrolle sind essenziell.

Mehrere europäische Staaten erhöhen das Tempolimit auf Autobahnen

Immer mehr Länder in Europa setzen auf höhere Geschwindigkeiten auf Autobahnen. Während einige Parteien in Deutschland ein generelles Tempolimit fordern, geht der Trend anderswo in die entgegengesetzte Richtung. Mehrere Staaten lockern ihre Vorschriften und lassen Autofahrer schneller fahren (focus: 04.02.25).

Niederlande: Rückkehr zu 130 km/h

Die Verkehrspolitik in Europa verändert sich. In den Niederlanden sollen Autofahrer künftig auf bestimmten Strecken wieder 130 km/h fahren dürfen. Vor fünf Jahren hatte ein Gericht tagsüber eine Begrenzung auf 100 km/h angeordnet. Begründet wurde dies mit der Reduzierung des Stickstoffausstoßes. Verkehrsminister Barry Madlener (PVV) kündigte nun an, dass im Sommer erste Abschnitte freigegeben werden. Weitere Strecken könnten folgen.

Während einige Parteien in Deutschland ein generelles Tempolimit fordern, lassen mehrere europäische Autofahrer wieder schneller fahren

150 km/h in Tschechien und Italien

In Tschechien steigt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Sommer 2025 von 130 auf 150 km/h. Der erste Abschnitt mit dem neuen Limit liegt zwischen Tabor und Budweis. Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) plant nach einer Evaluierung zusätzliche Strecken freizugeben.

Auch in Italien ermöglichen neue Regelungen höhere Geschwindigkeiten. Auf dreispurigen Autobahnen soll das Tempolimit um 20 km/h steigen. Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) hat entsprechende Maßnahmen auf den Weg gebracht. Bisher ist noch kein Streckenabschnitt offiziell freigegeben, doch italienische Medien erwarten die Umsetzung noch in diesem Jahr.

Spanien und Österreich: Sonderregelungen und Pläne

Spanien bleibt vorsichtig. Hier gilt Tempo 150 lediglich für Testfahrten von Autoherstellern. Fahrzeuge mit dieser Erlaubnis tragen das besondere Kennzeichen V12.

Österreich könnte einen größeren Schritt machen. Die „Kronen-Zeitung“ berichtet, dass sich FPÖ und ÖVP auf eine Erhöhung des Limits auf 150 km/h geeinigt haben. Noch wird diskutiert, ob diese Regelung nur für ausgewählte Strecken oder flächendeckend gelten soll.

Tempolimit-Debatte in Deutschland

In Deutschland variieren die Positionen der politischen Parteien zum Tempolimit auf Autobahnen. Die CDU/CSU spricht sich gegen ein generelles Tempolimit aus und setzt stattdessen auf intelligente Verkehrssteuerung. Die SPD hingegen plädiert für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h auf allen nicht beschränkten Autobahnabschnitten. Auch die FDP lehnt ein generelles Tempolimit ab und favorisiert ebenfalls eine intelligente Verkehrssteuerung. Die Grünen fordern ein Tempolimit von maximal 130 km/h auf Autobahnen sowie eine Reduzierung auf 80 km/h auf Landstraßen. Die AfD spricht sich gegen ein generelles Tempolimit aus. Die Linke hingegen befürwortet eine Begrenzung auf 120 km/h auf allen Autobahnen. Die BSW schließlich lehnt eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung ab.

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Neue EU-Vorschrift schreibt Airlines vor wieviel Treibstoff sie tanken dürfen

Die EU verschärft die Regeln für Airlines. Künftig darf auf dem Hinflug nicht mehr so viel Kraftstoff mitgeführt werden, dass er für den Rückflug reicht. Ziel ist es, unnötige Emissionen zu reduzieren. Erste Berichte müssen Airlines bereits Ende März einreichen. Die deutsche Luftfahrtbranche kritisiert den hohen Verwaltungsaufwand (aerotelegraph: 03.02.25).

Neue Vorschriften für nachhaltigen Flugverkehr

Nachhaltiger Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) steht im Mittelpunkt der EU-Verordnung 2023/2405, bekannt als „Re Fuel EU Aviation“. Ab Januar 2025 müssen alle Airlines mindestens zwei Prozent SAF tanken. Bis 2050 steigt die Quote auf 70 Prozent. Doch die Verordnung enthält weitere Vorschriften, die bereits jetzt gelten.

Neues EU-Bürokratiemonster: Airlines dürfen auf dem Hinflug nicht mehr so viel Kraftstoff mitführen, dass er für den Rückflug reicht

Ein zentraler Punkt betrifft das sogenannte Tankering. Diese Praxis beschreibt das Tanken einer so großen Menge Treibstoffs auf dem Hinflug, dass die Maschine für den Rückflug nicht mehr nachtanken muss. Dies kann aus Kostengründen geschehen, aber auch zur Sicherstellung der Betriebsabläufe.

Warum die EU gegen Tankering vorgeht

Fluggesellschaften, die an ihrem Heimatflughafen günstiger tanken können als am Zielort, nehmen oft zusätzlichen Kraftstoff mit. Dadurch erhöht sich das Gewicht des Flugzeugs, was wiederum zu einem höheren Verbrauch führt. Das widerspricht den Klimazielen der EU.

Die Verordnung begründet dies klar: „Das sogenannte ‚Tankering‘ von Flugkraftstoff erhöht den Kraftstoffverbrauch von Luftfahrzeugen und führt zu unnötigen Treibhausgasemissionen.“ Zudem befürchtet die EU, dass steigende SAF-Kosten innerhalb der Union das Tankering zusätzlich verstärken. Deshalb greifen die neuen Regeln ein.

Meldepflicht für Airlines ab März

Die Verordnung verpflichtet Fluggesellschaften, mindestens 90 Prozent des jährlichen Kraftstoffbedarfs an einem EU-Flughafen auch dort zu tanken. Dies gilt für Flughäfen mit mehr als 800.000 Passagieren oder 100.000 Tonnen Fracht pro Jahr. Ausnahmen bestehen nur in wenigen Sonderfällen, etwa aus Sicherheitsgründen.

Um die Einhaltung sicherzustellen, müssen Airlines regelmäßig Berichte abgeben. Bereits bis zum 31. März 2025 sind detaillierte Angaben über den getankten und nicht getankten Treibstoff für das Vorjahr an die zuständigen Behörden und die Europäische Agentur für Flugsicherheit zu übermitteln.

Hohe Strafen bei Verstoßen

Fluggesellschaften, die die Vorgaben nicht erfüllen, müssen mit empfindlichen Strafen rechnen. Die EU-Staaten setzen die Höhe der Bußgelder fest. Diese sollen „verhältnismäßig und abschreckend“ sein. Mindestens doppelt so hoch wie die fehlende Treibstoffmenge zum Erreichen der 90-Prozent-Vorgabe kalkuliert zum Jahresdurchschnittspreis.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) äußert Bedenken. „Prinzipiell ist es zwar ein Schritt in die richtige Richtung, dass sich die EU-Kommission den Wettbewerbsverzerrungen durch die Beimischungsquote für nachhaltige Kraftstoffe (SAF) widmet.“ Durch Tankering könnten Fluggesellschaften aus Drittstaaten die SAF-Quote unterlaufen.

Kritik an hoher Bürokratie

Die Berichtspflichten bedeuten für Fluggesellschaften erheblichen Mehraufwand. Laut BDL gibt es zudem rechtliche Risiken. „Die Anti-Tankering-Regeln und die damit verbundenen Berichtspflichten schaffen ein neues Bürokratiemonster – ohne das Problem der Wettbewerbsverzerrungen im Kern anzugehen.“

Als Alternative bringt der Verband eine „endzielbezogene SAF-Abgabe“ ins Gespräch. Besonders auf Langstreckenflügen könne eine ungleiche Kostenverteilung entstehen. Europäische Airlines müssen den gesamten SAF-Anteil für die Strecke zahlen, während Konkurrenten aus Drittstaaten an Drehkreuzen mit günstigerem Treibstoff umsteigen. Damit entstünden erhebliche Wettbewerbsnachteile für europäische Fluggesellschaften.

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Baumarktkette Hagebau streicht zahlreiche Stellen

Die Baumarktbranche in Deutschland steckt in Schwierigkeiten. Mit Hagebau setzt nun ein großer Anbieter auf drastische Sparmaßnahmen. Zahlreiche Angestellte müssen gehen. Besonders betroffen ist die Zentrale in Soltau. Dort fallen 73 Stellen weg. Das entspricht etwa 9 Prozent der gesamten Belegschaft. Der Grund: eine schwache Marktlage und rückläufige Fachhandelsumsätze (lebensmittelzeitung: 31.01.25).

Hagebau streicht Arbeitsplätze

Laut „Lebensmittel Zeitung“ haben 33 Beschäftigte Aufhebungsverträge erhalten. Zudem wechseln 14 Personen intern in andere Positionen. Drei Führungskräfte mussten bereits im Dezember gehen. Darüber hinaus wurden 23 offene Stellen ersatzlos gestrichen. Diese Maßnahmen sollen „annähernd einen zweistelligen Millionenbetrag“ einsparen.

Hagebau setzt auf drastische Sparmaßnahmen. Zahlreiche Stellen fallen aufgrund schwacher Marktlage und rückläufiger Fachhandelsumsätze weg

Die Geschäftsführung hält diesen Schritt für notwendig. „Angesichts der anhaltenden Krise in unserer Branche ist es zwingend notwendig, dass wir entsprechende Kosteneinsparungen erreichen“, teilte Hagebau mit. Das Fachhandelsgeschäft verzeichnete 2024 ein Minus von 4,1 Prozent beim Umsatz.

Einzelhandel zeigt bessere Zahlen

Während das Fachhandelsgeschäft schwächelt, sieht es im Einzelhandel besser aus. Nach ersten Schätzungen legte der Warenumsatz dort um 9,3 Prozent zu. Geschäftsführer Frank Staffeld äußerte sich dazu in der „Lebensmittel Zeitung“: „Wir blicken optimistisch nach vorne und wollen 2025 flächenbereinigt im Umsatz rund 1,5 Prozent wachsen.“

Die geplanten Einsparungen betreffen jedoch nicht alle Bereiche. Investitionen fließen weiterhin in strategisch wichtige Felder. Dazu gehören die Omnichannel-Strategie sowie Stammdatenmanagement. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Gesellschafter. Derzeit sind es noch rund 350, doch jüngst verließen zwei Mitglieder die Kooperation und wechselten zu Obi.

Weiterer Stellenabbau in der Lebensmittelbranche

Auch in der Lebensmittelindustrie kommt es zu Entlassungen. Ein deutscher Gurken-Hersteller plant drastische Kürzungen. Bis zu 90 Prozent der Arbeitsplätze könnten dort wegfallen. Der Druck auf Unternehmen verschiedener Branchen wächst. Experten sehen weitere Einschnitte als wahrscheinlich an.

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Abkoppelung vom russischen Netz – Estland rechnet mit bis zu drei Tagen Stromausfall

Die estnische Regierung hat ihre Bürger aufgefordert, sich auf mögliche Stromausfälle vorzubereiten. Ab dem 8. Februar trennen sich die baltischen Staaten vom bisherigen Stromnetz mit Russland und Weißrussland. Um die Übergangsphase zu überbrücken, rät Estland zur Vorratshaltung. Besonders Wasser, haltbare Lebensmittel und Batterien gelten als essenziell (faz: 02.02.25).

Die Abkopplung vom BRELL-Verbund

Das baltische Stromnetz ist historisch mit Russland und Weißrussland verbunden. Seit Sowjetzeiten gehört Estland zu BRELL, einem Stromverbund zwischen Belarus, Russland, Estland, Lettland und Litauen. Die baltischen Staaten arbeiten jedoch seit den 2000er-Jahren an einer vollständigen Trennung. Investitionen von rund 1,6 Milliarden Euro flossen in den Wechsel zum europäischen Stromnetz.

Estland bereitet sich auf Stromnetztrennung von Russland vor. Die Regierung empfiehlt Bürgern, Vorräte für längere Stromausfälle anzulegen

Ab dem 8. Februar wollen Estland, Lettland und Litauen eigenständig operieren. Vor der Integration in das europäische Continental Europe Synchronous Area (CESA) ist ein isolierter Testbetrieb geplant. Estland ist bereits mit Finnland verbunden, Litauen sowohl mit Skandinavien als auch mit Kontinentaleuropa. Polen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle beim neuen Netzanschluss.

Regierung rät zu Notvorräten

Die estnische Katastrophenbehörde hat konkrete Empfehlungen ausgesprochen. „Das Wichtigste sind Lebensmittel und Wasser. Es werden drei Liter Wasser pro Person und Tag benötigt. Die Lebensmittelreserven müssen langfristig haltbar sein. Natürlich müssen die gelagerten Lebensmittel so sein, dass sie sofort verzehrt werden können, dass sie also nicht lange gekocht werden müssen. Wenn es um die Grundbedürfnisse geht, müssen natürlich auch Medikamente überprüft werden. Alternative Quellen für Licht und Unterhaltung werden ebenfalls benötigt. Das wird nämlich von vielen vergessen.“

Zusätzlich rät die Behörde, batteriebetriebene Radios und Gasbrenner bereitzuhalten. Auch Kerzen und Taschenlampen sollten verfügbar sein, um bei einem längeren Stromausfall Lichtquellen zu sichern.

Risiken der Umstellung

Kristen Michal, Estlands Minister für Wirtschaft und Infrastruktur, erklärte, dass für bis zu 72 Stunden Stromausfälle auftreten könnten. Das Szenario betrifft alle drei baltischen Staaten. Während der Netztrennung sollen sie für 24 bis 33 Stunden im Inselbetrieb arbeiten. Falls keine technischen Störungen auftreten, erfolgt am 9. Februar die Synchronisierung mit dem europäischen Netz.

Steigende Strompreise erwartet

Obwohl der Anschluss an das europäische Netz als sicherheitsrelevanter Schritt gilt, dürfte der Strom aus Europa deutlich teurer sein als der bisher aus Russland bezogene. Öffentliche Diskussionen darüber bleiben jedoch weitgehend aus.

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