Trotz Übernahme durch Investoren – Flugtaxi- Hersteller Lilium kann Gehälter nicht bezahlen

Ende Dezember kaufte eine Investorengruppe das insolventen Flugtaxi-Hersteller Lilium. Doch die Rettung droht zu scheitern. Hunderte Angestellte warten vergeblich auf ihre Januar-Gehälter. Die Konten bleiben leer (wiwo: 06.02.25).

Neuer Eigentümer, alte Probleme

Das bayrische Flugtaxi-Start-up Lilium steht weiterhin unter großem Druck. Nach der Insolvenz im Oktober zerplatzte die Hoffnung auf staatliche Unterstützung. Mehr als 1.000 Personen arbeiteten einst bei Lilium. Im Zuge der Restrukturierung wurden im Dezember zunächst 200 Mitarbeitende entlassen, bevor wenige Tage später auch die restlichen 750 Angestellten gekündigt wurden.

Der Flugtaxi-Hersteller Lilium kann trotz der Übernahme durch eine Investorengruppe die Gehälter nicht bezahlen

An Weihnachten verkündete Lilium überraschend die Übernahme durch ein Konsortium um Earlybird und General Capital. Gemeinsam mit weiteren Investoren, darunter Customcells und Fifth Wall, sagten sie eine Finanzspritze von 200 Millionen Euro zu. Ziel war es, den Betrieb in Gauting fortzuführen und die entlassenen Angestellten zurückzuholen.

Eigentumsübertragung verzögert sich

Die Probleme blieben jedoch. Die Übertragung der Vermögenswerte auf die neue Lilium Aerospace GmbH sollte am 20. Januar abgeschlossen sein, doch technische Schwierigkeiten blockierten den Prozess. Ohne formalen Abschluss konnte das Management nicht auf die benötigten Mittel zugreifen.

In einer internen Mail informierte das Unternehmen am 29. Januar die Belegschaft über die fehlenden Gehaltszahlungen. Die finanziellen Mittel seien noch nicht eingetroffen. Ein Mitarbeiter berichtet anonym, dass einige ihre Arbeit niedergelegt haben. Andere planen eine Protestaktion vor dem Büro in Gauting.

Gehälter und Abfindungen in Millionenhöhe

Neben den rückkehrenden Mitarbeitenden betrifft die Zahlungskrise auch die 200 Angestellten, die im Dezember gekündigt wurden. Diese bleiben bis Ende März 2025 formal unter Vertrag und müssen weiterhin bezahlt werden. Die monatlichen Gehaltskosten summieren sich auf Millionenbeträge.

Zudem laufen mehrere Kündigungsschutzklagen ehemaliger Mitarbeitender. Das Arbeitsgericht München wollte dazu keine Stellung nehmen. Die neuen Eigentümer sind jedoch verpflichtet, alle bestehenden Arbeitsverträge zu erfüllen und die Gehälter zu zahlen.

Ungewisse Zukunft trotz Millionenhilfe

Anfang Januar stellten bekannte Unternehmer wie Frank Thelen und Jan Beckers fünf Millionen Euro in Form eines Wandeldarlehens bereit. Eigentlich sollte dieses Geld sofort verfügbar sein. Ob es rechtzeitig auf das richtige Konto fließt, ist unklar.

Das Unternehmen räumte zuletzt ein, dass die Rettung noch nicht endgültig gesichert sei. Weitere Verzögerungen könnten jederzeit eintreten. Für die Belegschaft bleibt die Lage ungewiss, während das Vertrauen in eine schnelle Lösung zunehmend schwindet.

Lesen Sie auch:

Volocopter – der Traum vom Flugtaxi endet in der Insolvenz

Flugtaxi-Hersteller Lilium droht die Insolvenz

E-Bike-Pionier vor dem wirtschaftlichen Kollaps – Massenentlassungen

E-Cargobike-Hersteller Onomotion insolvent

Der Beitrag Trotz Übernahme durch Investoren – Flugtaxi- Hersteller Lilium kann Gehälter nicht bezahlen erschien zuerst auf .

Europa droht der Gasnotstand – Leere Speicher und explodierende Preise

Die europäischen Gasspeicher leeren sich schneller als erwartet. Händler setzen auf steigende Preise, während die geplante Subvention von Wirtschaftsminister Habeck scharfe Kritik erntet. Derzeit sind die Speicher laut Daten von Gas Infrastructure Europe nur zu 49 Prozent gefüllt (Stand: 8. Februar 2025). Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Füllstand bei rund 67 Prozent. Die Gaspreise erreichen derweil ein Niveau, das seit zwei Jahren nicht mehr gesehen wurde (berliner-zeitung: 10.02.25).

Händler setzen auf Preisanstieg

Europäische Gashändler spekulieren auf einen deutlichen Anstieg der Gaspreise bis zum Sommer. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg könnten die Preise bis auf 80 Euro pro Megawattstunde steigen. Dieser Trend hat die Aktien von Investmentfonds, die auf steigende Gaspreise setzen, nahezu auf ein Rekordhoch getrieben. Viele Händler verzichten inzwischen auf den Einkauf von Gas für die Sommermonate. Das birgt das Risiko, dass die Speicher für den kommenden Winter nur unzureichend gefüllt sein könnten.

Die europäischen Gasvorräte sinken schneller als erwartet – Speicher sind nur noch zu 49 % gefüllt – Händler erwarten explodierende Preise

Die EU hatte im Jahr 2022 feste Vorratsziele eingeführt, um die Energieversorgung zu sichern. Bis zum 1. November müssen die Speicher in jedem Mitgliedsstaat zu mindestens 90 Prozent gefüllt sein. Normalerweise kaufen Händler ihr Gas im Sommer günstig ein und verkaufen es im Winter teurer. Doch das aktuelle Preisgefüge macht dieses Modell unrentabel. Höhere Sommerpreise sorgen dafür, dass Händler ihre Speicher gar nicht erst befüllen.

Gesetzliche Vorgaben unter Druck

Hohe Temperaturen im Winter und sogenannte Dunkelflauten belasten die Gasversorgung zusätzlich. Hinzu kommt das Ende des Ukraine-Transits, das den Druck auf den Markt weiter erhöht. Der Referenzpreis TTF, der wichtigste Indikator für den europäischen Gashandel, liegt auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren.

Trotz der angespannten Lage gibt sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) gelassen. Eine Sprecherin erklärte gegenüber der Berliner Zeitung, die Gasversorgung in Deutschland sei weiterhin stabil. „Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet“, so die Einschätzung. Dennoch bleibt ein sparsamer Umgang mit Gas entscheidend, um Engpässe zu vermeiden.

Subventionen verschärfen das Problem

Ein weiterer Treiber der steigenden Preise ist die geplante Subvention von Wirtschaftsminister Habeck. Diese soll Gashändler für das unrentable Geschäft der Sommerbefüllung entschädigen. Die Trading Hub Europe (THE), Marktgebietsverantwortlicher im deutschen Gasmarkt, bestätigte auf Anfrage, dass eine Bezuschussung von Einspeicherungen bevorsteht.

Experten sehen die Subvention kritisch. James Waddell von Energy Aspects Ltd. warnt, dass solche Maßnahmen die Sommerpreise weiter nach oben treiben könnten. Auch das amerikanische Beratungsunternehmen Auxilione sieht Risiken. Die Subvention würde den sogenannten Sommer-Winter-Spread – die Preisdifferenz zwischen Sommer- und Winterverträgen – noch stärker belasten.

„Europa hat aktuell eine Rückwärtskurve“, erklärt Francisco Blanch, Rohstoffstratege der Bank of America. Händler haben kaum Anreize, Lagerbestände anzulegen. Die gesetzlichen Vorgaben erhöhen die Preise zusätzlich, sodass die Lagerung von Gas an Attraktivität verliert. Blanch sieht nur in der Preisvolatilität eine Möglichkeit, dennoch Gewinne zu erzielen.

Unsichere Zukunft der Energieversorgung

Ob die Subvention die gewünschte Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Lage auf dem Gasmarkt angespannt bleibt. Händler und Verbraucher müssen sich auf weiter steigende Preise einstellen. Sollten die Speicher bis zum Sommer nicht ausreichend gefüllt sein, droht im nächsten Winter erneut eine kritische Versorgungslage. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie fragil die Energieversorgung in Europa trotz bestehender Sicherheitsvorgaben bleibt.

Lesen Sie auch:

Griechenland vollzieht Kurswechsel – weg von grüner Energie hin zu Offshore-Gas

Equinor setzt in Norwegen wieder mehr auf Öl und Gas und weniger in erneuerbare Energien

Der Beitrag Europa droht der Gasnotstand – Leere Speicher und explodierende Preise erschien zuerst auf .

Airbus steigt aus Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeugen aus

Airbus stoppt vorerst die Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeugen. Das ambitionierte Ziel, bis 2035 ein mit Wasserstoff betriebenes Flugzeug zu präsentieren, wird gestrichen. Stattdessen kürzt der Konzern die Ausgaben für die Forschung erheblich. Die Gründe dafür waren seit Langem absehbar. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte wiederholt auf die schleppende Entwicklung der notwendigen Wasserstoff-Infrastruktur hingewiesen. Ohne eine funktionierende Versorgung mit grünem Wasserstoff an Flughäfen ist die Umsetzung kaum realisierbar (sueddeutsche: 09.02.25).

Zehn Jahre Verzögerung und drastische Kürzungen

In Gesprächen mit der französischen Gewerkschaft Force Ouvrière bestätigte Airbus nun erstmals eine Verzögerung um bis zu zehn Jahre. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in diesem Bereich sinken um 25 Prozent, entscheidende Tests werden verschoben.

Airbus streicht das ambitionierte Ziel, bis 2035 ein Wasserstoff-Flugzeug zu präsentieren und stoppt die Entwicklung

Eine offizielle Stellungnahme von Airbus erläutert die Hintergründe. „Wasserstoff hat das Potenzial, eine transformative Energiequelle für die Luftfahrt zu sein“, heißt es darin. Allerdings erfordere die Schaffung eines kompletten Wasserstoff-Ökosystems eine internationale Zusammenarbeit. Dies umfasst die Produktion, Verteilung und Regulierung der neuen Energiequelle. Bislang entwickelt sich die Infrastruktur jedoch langsamer als erwartet.

Trotzdem bleibt Airbus langfristig bei seinem Vorhaben. Das Unternehmen möchte weiterhin ein marktfähiges Wasserstoff-Flugzeug entwickeln und einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten. Die Branche verfolgt das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Experten bezweifeln allerdings zunehmend, ob dieses Ziel erreichbar ist.

Boeing bleibt skeptisch gegenüber Wasserstoff

Die Skepsis gegenüber Wasserstoff als Treibstoff ist nicht neu. Der Airline-Verband IATA sah den Beitrag von Wasserstoff und Elektroflugzeugen für die Klimaziele schon immer als begrenzt. Boeing äußerte sich von Anfang an zurückhaltend zu den Erfolgsaussichten dieser Technologie.

Kurz- und mittelfristig konzentrieren sich Fluggesellschaften auf nachhaltige Alternativen wie synthetisches Flugbenzin. Diese Sustainable Aviation Fuels (SAF) lassen sich problemlos in bestehenden Flugzeugen einsetzen. Prognosen zufolge sollen sie etwa zwei Drittel des Beitrags zur Klimaneutralität liefern. Der verbleibende Anteil wird durch Maßnahmen wie CO₂-Kompensation, effizientere Flugzeuge und optimierte Flugrouten gedeckt.

Ähnlich wie beim Wasserstoff bestehen jedoch auch bei SAF erhebliche Herausforderungen. Der Aufbau einer globalen Produktion erfordert enorme Investitionen. Bisher ist unklar, wie diese finanziert werden soll.

Steigende Emissionen trotz Klimaziele

Nach der Corona-Pandemie steigen die CO₂-Emissionen der Luftfahrt wieder deutlich. Die Nachfrage nach Flugreisen nimmt rasant zu. Gleichzeitig stockt der technische Fortschritt. Viele Fluggesellschaften halten wegen gestörter Lieferketten und Verzögerungen bei Boeing an älteren, weniger effizienten Flugzeugen fest.

Im Rahmen des ZEROe-Projekts plante Airbus ursprünglich die Entwicklung eines Regionalflugzeugs mit rund 100 Sitzen. Diese Maschine wäre kleiner als die Boeing 737 und der Airbus A320neo gewesen, hätte jedoch als Demonstrator für die neue Technologie dienen sollen.

Neue Herausforderungen für Airbus und Boeing

Mit der Entscheidung, die Wasserstoff-Forschung zurückzufahren, steigt der Druck auf Airbus, Fortschritte in anderen Bereichen zu erzielen. Auch bei konventionellen Flugzeugmodellen ist der Zeitplan ins Stocken geraten. Sowohl Airbus als auch Boeing rechnen damit, dass Nachfolgemodelle für die 737- und A320neo-Baureihen frühestens Ende der 2030er-Jahre auf den Markt kommen. Voraussetzung dafür ist die Entwicklung einer neuen Triebwerksgeneration, die bisher jedoch auf sich warten lässt.

Für die Luftfahrt bedeutet das eine längere Übergangsphase mit alten Technologien. Kurzfristige Lösungen bleiben rar. Der Fokus wird nun auf der Weiterentwicklung nachhaltiger Treibstoffe und der Effizienzsteigerung bestehender Flugzeuge liegen. Die Vision eines wasserstoffbetriebenen Flugzeugs rückt erst einmal in weite Ferne.

Lesen Sie auch:

Scholz befürwortet Atomstrom zur Herstellung von Wasserstoff

Wasserstoff-Hype bricht ein: Kanadische Projekte scheitern reihenweise

Wasserstoff-Wende: Deutschland droht ein teures Fiasko

Ausbleibende Nachfrage lässt Wasserstoff-Aktie ins bodenlose fallen

Der Beitrag Airbus steigt aus Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeugen aus erschien zuerst auf .

Neue Technologie ermöglicht Umwandlung von Atommüll in weniger gefährliche Stoffe

Eine aktuelle Studie stellt eine Methode vor, mit der sich radioaktive Abfälle deutlich entschärfen lassen. Durch den Einsatz einer sogenannten Transmutationsanlage könnten nicht nur die Gefahren des Atommülls reduziert, sondern auch wertvolle Materialien zurückgewonnen werden. Wissenschaftler der TU München, sowie Experten des TÜVs entwickelten im Auftrag der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) ein Konzept für die Umsetzung dieser Technologie. Die Studie schlägt vor, eine solche Anlage direkt an einem stillgelegten Atomkraftwerk zu errichten, das derzeit als Zwischenlager dient (welt: 10.02.25).

Strahlenbelastung stark verringert

Die Transmutation ist ein innovatives Verfahren zur Umwandlung hochradioaktiver Stoffe. Dabei werden Atomkerne durch den Beschuss mit Neutronen verändert, sodass weniger gefährliche Elemente entstehen.

Mit einer neuen Technologie lassen sich radioaktive Abfälle deutlich entschärfen und wertvolle Materialien zurückgewinnen
Bild: KI-generiert

Die Strahlungsintensität sinkt und die Dauer der Strahlenbelastung sinkt drastisch. Gleichzeitig können Rohstoffe aus den abgebrannten Brennelementen zurückgewonnen werden. Dazu zählen unter anderem Uran sowie die Edelmetalle Rhodium und Ruthenium, die in der Industrie stark nachgefragt sind.

Wertvolle Nebenprodukte und Wärmegewinn

Neben Edelmetallen fallen bei diesem Prozess Edelgase wie Xenon und Krypton an. Auch Elemente wie Cäsium und Strontium lassen sich damit gewinnen, die in der Medizin und Forschung als Radioisotope zur Anwendung kommen. Zudem entsteht beim Umwandlungsprozess Wärme, die sich direkt in bestehende Fernwärme-Netze einspeisen ließe.

Laut der Studie wäre der Einsatz einer Anlage des Schweizer Unternehmens Transmutex eine sinnvolle Option. Deutschland verfügt über 16 mögliche Standorte für den Bau einer solchen Anlage. Die meisten dieser Zwischenlager befinden sich in der Nähe ehemaliger Atomkraftwerke. Dadurch könnten auch lange Transporte vermieden werden.

Wirtschaftlich lohnend und nachhaltig

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen betont die hohe Wirtschaftlichkeit der Transmutationsanlage. Schon die erste Demonstrationsanlage könnte sich als profitabel erweisen. Die Investitionskosten liegen bei etwa 1,5 Milliarden Euro, während die jährlichen Betriebskosten mit rund 115 Millionen Euro kalkuliert werden. Den Ausgaben stehen erhebliche Einnahmen aus der Rückgewinnung von Edelmetallen, der Wärmeenergie und der Entsorgungskostenersparnis gegenüber.

Ein Bau an einem bestehenden AKW-Standort würde die Baukosten um bis zu 30 Prozent reduzieren. Die nicht wiederverwertbaren Abfälle eines Atomkraftwerks könnten innerhalb der 50-jährigen Betriebsdauer der Anlage vollständig umgewandelt werden. Dadurch verkürzt sich die Strahlungsdauer der Reststoffe von einer Million Jahre auf etwa 800 Jahre.

Zukunftsperspektive für die Abfallwirtschaft

Die Transmutation könnte die bisherige Praxis der Atommülllagerung grundlegend verändern. Neben der Reduktion der Strahlenbelastung bietet die neue Technologie mit der Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe eine nachhaltige Lösung. Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für den sicheren und ressourcenschonenden Umgang mit radioaktiven Abfällen.

Lesen Sie auch:

Schweden startet den Bau eines unterirdischen Endlagers für radioaktiven Abfall

USA setzen auf Uran aus Atomwaffen für Mini-Reaktoren

Die Wiederbelebung der Atomkraft in Michigan – US-Staat holt altes Atomkraftwerk zurück ans Netz

USA: Vereinfachte Genehmigung für das Recycling von nuklearem Brennstoff

Der Beitrag Neue Technologie ermöglicht Umwandlung von Atommüll in weniger gefährliche Stoffe erschien zuerst auf .

Deutsche ReGas beendet LNG-Chartervertrag auf Rügen wegen ruinöser Preise

Die Deutsche ReGas hat den Chartervertrag mit dem Bund für ein LNG-Schiff auf Rügen aufgelöst. Grund dafür ist die „ruinöse Preispolitik“ der Deutschen Energy Terminal GmbH (DET). Das Unternehmen sieht sich gezwungen, diesen drastischen Schritt zu gehen, um wirtschaftliche Verluste zu begrenzen. Dies betrifft das LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ im Hafen Mukran, dessen Kapazitäten sich nun halbieren (berliner-zeitung: 10.02.25).

Streit um Preisdumping des Bundes

Die DET, eine Tochtergesellschaft des Bundes, betreibt vier LNG-Schiffe in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Mukran. Ursprünglich sollte das Flüssiggas die Versorgung mit russischem Erdgas ersetzen. Doch das Konzept funktionierte nur teilweise. Insidern zufolge nutzte man das Terminal auf Rügen kaum für LNG-Lieferungen nach Deutschland. Stattdessen gelangte das Gas in größerem Umfang nach Schweden.

Die Deutsche ReGas löst den LNG-Chartervertrag auf Rügen aufgrund ruinöser Preispolitik der staatlichen Terminalgesellschaft auf

Das Projekt in Mukran war von Anfang an umstritten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck trieb den Ausbau trotz erheblicher Proteste voran. Kritiker bemängelten, dass Genehmigungsverfahren beschleunigt wurden, um eine drohende Gasmangellage abzuwenden. Umweltschützer vom BUND versuchten mehrfach, das Projekt rechtlich zu stoppen. Auch eine lokale Bürgerinitiative kritisierte die Vorgehensweise als intransparent und autoritär.

Auswirkungen auf das LNG-Terminal

Die Entscheidung der Deutschen ReGas betrifft das LNG-Schiff „Energos Power“. Dieses Schiff gehörte zu den beiden Floating Storage and Regasification Units (FSRUs), die bisher in Mukran eingesetzt wurden. Während die „Energos Power“ dem Bund gehört, stammt das zweite Schiff, die „Neptune“, vom Energieversorger Total. Somit bleibt die „Neptune“ weiterhin in Betrieb.

Laut Ingo Wagner, geschäftsführendem Gesellschafter der Deutschen ReGas, liegt die Ursache für die Kündigung in der Preispolitik der DET. Seit Dezember 2024 vermarktet die DET ihre Kapazitäten „unterhalb der von der Bundesnetzagentur genehmigten Entgelte“. Dadurch entstünden erhebliche Marktverzerrungen, die den Wettbewerb massiv beeinträchtigen.

Herausforderungen für private Betreiber

Die Deutsche ReGas sieht sich als einziges privat finanziertes Unternehmen in Deutschland benachteiligt. Die bisherigen Geschäftspartner hatten auf stabile Rahmenbedingungen gesetzt, doch diese Voraussetzungen änderten sich drastisch. Das staatliche Preisdumping führte zu finanziellen Einbußen. Auch langfristige Investitionspläne geraten dadurch in Gefahr.

Das Energie-Terminal „Deutsche Ostsee“ und das Terminal in Lubmin zählen zu den ersten privat finanzierten LNG-Projekten in Deutschland. Die Deutsche ReGas plant dort zusätzlich den Ausbau von Wasserstofflösungen und Elektrolyseuren. Diese Entwicklungen könnten jedoch ins Stocken geraten, wenn die aktuellen Marktbedingungen anhalten.

Ausblick auf die nächsten Schritte

Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt sich die Deutsche ReGas weiterhin gesprächsbereit. Man stehe in engem Austausch mit der Bundesregierung, betont Wagner. Bei einem Engpass könne kurzfristig eine Lösung gefunden werden. Dennoch bleibt die Frage offen, ob der Standort Mukran langfristig wirtschaftlich betrieben werden kann.

Abzuwarten bleibt, wie die Bundesregierung auf diese Entwicklung reagiert. Der Konflikt zwischen staatlichen und privaten Akteuren verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen bei der Umsetzung der deutschen Energiepolitik. Ob sich die Marktbedingungen zugunsten der Deutschen ReGas ändern, bleibt ungewiss.

Lesen Sie auch:

LNG-Terminal Mukran – Eine milliardenschwere Fehlinvestition?

Betreiber des LNG-Terminals in Murkan leitet angelandetes LNG nach Schweden weiter

Binz zieht gegen Habecks LNG-Terminal auf Rügen vor Gericht

LNG-Terminal Rügen: Ein gebrochenes Versprechen nach dem anderen

Der Beitrag Deutsche ReGas beendet LNG-Chartervertrag auf Rügen wegen ruinöser Preise erschien zuerst auf .

Zu hohen Energiekosten Covestro stoppt alle Investitionen in Deutschland

Covestro zieht sich aus neuen Investitionen in Deutschland zurück. Hohe Energiekosten und eine schwache Wettbewerbsfähigkeit zwingen den Chemiekonzern dazu, seine Strategie anzupassen. Künftig beschränken sich Investitionen hierzulande auf die Instandhaltung bestehender Anlagen. Neue Projekte in energieintensiven Bereichen entfallen vollständig. „Eine wettbewerbsfähige Produktion in Deutschland ist in vielen Segmenten nicht mehr möglich“, erklärte CEO Markus Steilemann. „Als Unternehmen, das viele Industrien beliefert, müssen wir uns auf die Sektoren konzentrieren, die in Europa noch eine Zukunft haben“, betonte Steilemann. Konkrete Schließungspläne gibt es jedoch aktuell nicht. Ein solcher Schritt hätte weitreichende Folgen und bleibt vorerst nur eine Option (merkur: 09.02.25).

Keine neuen Investitionen in energieintensive Anlagen

Covestro fokussiert sich auf die Optimierung seiner bestehenden Produktionsstätten. „Die Investitionen in Deutschland und Europa dienen fast ausschließlich der Instandhaltung“, so Steilemann weiter. Die Sicherheit und Effizienz der Anlagen bleiben gewährleistet, doch neue Projekte in energie- und rohstoffintensiven Bereichen stehen nicht mehr zur Diskussion. Produkte, die unter diesen Bedingungen in Europa entstehen, sind im globalen Vergleich schlicht nicht konkurrenzfähig.

In Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig – der Chemiekonzern Covestro streicht Investitionen in neue Projekte

Während Covestro früher als Vorreiter für Innovationen in der Chemiebranche galt, markiert die aktuelle Entwicklung einen Wendepunkt. Die geplante Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten beeinflusst die strategischen Entscheidungen bezüglich neuer Investitionen zusätzlich. Derzeit hält Adnoc über 91 Prozent der Covestro-Aktien. Die vollständige Transaktion wird voraussichtlich bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Covestro-Übernahme durch Adnoc

Nach Bekanntgabe der Übernahme fiel Covestro aus dem Dax. Für die Mitgliedschaft im Leitindex der Deutschen Börse ist ein Streubesitz von mindestens zehn Prozent erforderlich. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen die Übernahme. „Covestro wird nicht verschwinden, sondern größer sein als je zuvor“, so Steilemann optimistisch.

Adnoc verfolgt das Ziel, Covestros globale Marktstellung zu stärken und neue Wachstumspotenziale zu erschließen. Für den Konzern bietet die Übernahme die Chance, international weiter zu expandieren und mit Investitionen außerhalb Europas auf neue Technologien zu setzen.

Einsparungen und Stellenabbau

2023 erzielte Covestro einen Umsatz von 14,4 Milliarden Euro. An weltweit 48 Standorten beschäftigt das Unternehmen etwa 17.500 Mitarbeiter. In Deutschland arbeiten 7.250 Beschäftigte an sechs Standorten. Seit 2015 investierte Covestro 3,5 Milliarden Euro in seine deutschen Niederlassungen. Zukünftig liegt der Fokus jedoch auf Kostensenkungen.

Im Juni 2023 startete Covestro das Transformationsprogramm „Strong“, um die jährlichen globalen Kosten um 400 Millionen Euro zu reduzieren, davon 190 Millionen Euro in Deutschland. Geplant ist, Personal- und Sachkosten zu senken. Betriebsbedingte Kündigungen bleiben bis Ende 2032 ausgeschlossen. Der Stellenabbau erfolgt über Abfindungen, Altersteilzeit und ähnliche Maßnahmen.

Chemiebranche unter Druck

Die Energiekrise und die schwache Weltkonjunktur setzen der gesamten Chemiebranche zu. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) prognostiziert für 2024 einen Umsatzrückgang von zwei Prozent. Große Chemieunternehmen wie BASF und Evonik haben ebenfalls Sparmaßnahmen eingeleitet. BASF kürzt Stellen, während Evonik rund 2.000 Arbeitsplätze in der Verwaltung abbaut und einzelne Geschäftsbereiche verkauft.

Die Zukunft der Chemieindustrie in Europa bleibt unsicher. Covestro konzentriert sich bei neuen Investitionen auf profitable Märkte, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Übernahme durch Adnoc könnte dabei als wichtiger Meilenstein gelten und das Unternehmen international neu positionieren.

Lesen Sie auch:

Deutsche Chemiekonzerne Evonik und Covestro warnen vor sinkenden Gewinnen aufgrund der Energiekrise

Deutsche Chemiekonzerne Evonik und Covestro warnen vor sinkenden Gewinnen aufgrund der Energiekrise

Wirtschaftsbosse verlieren Vertrauen in Scholz – erster DAX-Konzern spricht über Abwanderung

BASF schließt 11 Fabriken: Warum Deutschland an Attraktivität verliert

Der Beitrag Zu hohen Energiekosten Covestro stoppt alle Investitionen in Deutschland erschien zuerst auf .

Zwischen Ziel und Realität: Klimaneutralität im Gebäudesektor bleibt eine Illusion

Deutschland hält am ehrgeizigen Ziel der Klimaneutralität bis 2045 fest – fünf Jahre früher als alle anderen EU-Staaten. Doch ein aktuelles Gutachten des Expertenrats für Klimafragen zeigt erneut, dass vor allem der Gebäudesektor weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Ohne grundlegende Kurskorrekturen drohen eine Eskalation der Kosten und das Verfehlen zentraler Klimaziele (welt: 08.02.25).

Gebäudesektor als größter Schwachpunkt

Die Klimaziele in Deutschland sind klar: Sechs Sektoren müssen ihre Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren. Besonders kritisch ist der Gebäudesektor. Trotz zwischenzeitlicher Lockerungen der Sektorenziele gelten die ursprünglichen Vorgaben weiterhin. Der Expertenrat überwacht die Einhaltung und legte nun sein aktuelles Gutachten vor.

Warum die Klimaneutralität im Gebäudesektor kaum erreichbar ist – ein Blick auf utopische Klimaziele und steigende CO₂-Kosten

Darin heißt es, die Emissionen müssten viel schneller sinken, um das Ziel für 2030 noch zu erreichen. Eine Reduktion um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 sei „fraglich“, sofern keine neuen Maßnahmen erfolgen. Anstatt jedoch eine strategische Neuausrichtung vorzuschlagen, liefert das Gutachten lediglich detaillierte Rechenmodelle, die längst bekannte Probleme wiederholen.

Milliardeninvestitionen mit begrenztem Erfolg

Es gab durchaus Einsparungen bei den Emissionen, doch diese basieren oft auf kurzfristigen Effekten. So führte der milde Winter 2022/2023 zu einem deutlichen Rückgang des Gasverbrauchs, da viele Haushalte Energiekosten sparen wollten. Langfristig betrachtet zeigen sich jedoch kaum Fortschritte. Zwischen 2010 und 2020 wurden über 342 Milliarden Euro in energetische Modernisierungen investiert, doch der Wärmeverbrauch in Gebäuden blieb mit durchschnittlich 130 Kilowattstunden pro Quadratmeter praktisch unverändert.

Auch in den letzten Jahren flossen Milliarden in Sanierungen. Vonovia-Chef Rolf Buch weist regelmäßig darauf hin, dass jährlich mindestens 100 Milliarden Euro nötig wären, um die Klimaziele zu erreichen. Ab 2026 müsste diese Summe sogar noch steigen, um die geforderte Einsparung von 8,3 Millionen Tonnen CO₂ jährlich zu realisieren. Das erscheint zunehmend unrealistisch.

Steigende CO₂-Kosten belasten Haushalte

Die aktuelle Klimapolitik führt zu einer gefährlichen Kostenexplosion. Die CO₂-Abgabe stieg zu Jahresbeginn bereits auf 55 Euro pro Tonne. Ab 2027 tritt zudem der neue EU-Zertifikatehandel (ETS2) in Kraft. Dadurch könnten Emissionsrechte stark verteuert werden. Falls Deutschland seine Sektorenziele verfehlt, drohen zusätzliche Belastungen durch den Zukauf von Verschmutzungsrechten bei anderen EU-Staaten.

Eine Analyse des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) warnt vor erheblichen Preissteigerungen. Die Heizkosten für eine Durchschnittsfamilie könnten sich um bis zu 1000 Euro pro Jahr erhöhen. „Die meisten Verbraucher sind auf diese Preiserhöhungen nicht vorbereitet“, erklärt Achim Wambach, Präsident des ZEW. Besonders einkommensschwache Haushalte wären betroffen. Der Expertenrat empfiehlt daher zusätzliche staatliche Unterstützung.

Ein neuer Ansatz ist unvermeidlich

Das aktuelle Klimaschutzgesetz ist zum Scheitern verurteilt, wenn nicht zügig neue Wege eingeschlagen werden. Statt auf starre Sektorenziele zur Erreichung der Klimaneutralität zu setzen, braucht es flexible Lösungen und technologieoffene Ansätze. Ohne grundlegende Reformen bleibt das Ziel der klimaneutralen Immobilien unerreichbar.

Ein realistischer Kurswechsel könnte mehr Klimaschutz ermöglichen, ohne Bürger und Unternehmen finanziell zu überfordern. Neue Technologien, alternative Anreizsysteme und ein pragmatischer Umgang mit Energieeinsparungen wären ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Lesen Sie auch:

Energiepolitik im Gebäudesektor – eine gescheiterte Mission mit dramatischen Folgen

Milliarden verschwendet: Das Scheitern der „Efficiency First“-Strategie

Kippen die Bundesländer Habecks Gebäudeenergiegesetz?

Milliarden für Sanierungen verpufft: Warum die deutsche Klimapolitik im Gebäudesektor scheitert

Der Beitrag Zwischen Ziel und Realität: Klimaneutralität im Gebäudesektor bleibt eine Illusion erschien zuerst auf .

Schock für die Belegschaft – Metallwerk in Stolberg schließt nach 445-jährigem Bestehen

Nach über 445 Jahren schließt das Metallwerk in Stolberg für immer seine Tore. Am 4. Februar informierte die KME Group ihre Beschäftigten über das endgültige Aus. Für über 100 Mitarbeiter bedeutet dies den Verlust ihres Arbeitsplatzes und eine ungewisse Zukunft. Schon seit Wochen kursierten Gerüchte über die bevorstehende Stilllegung des Werks, das fest zur Geschichte der Kupferstadt gehörte. Die Unternehmensleitung bestätigte das Ende offiziell während einer Betriebsversammlung (ksta: 05.02.25).

Betriebsschließung bis September 2025 geplant

Nach aktuellen Informationen soll der Produktionsbetrieb spätestens am 30. September vollständig eingestellt sein. Damit verschwinden 114 Arbeitsplätze in der Region. Betroffen sind vor allem langjährige Mitarbeiter, die sich mit dem Standort stark verbunden fühlen. Trotz aller Bemühungen und mehrerer Protestaktionen konnten die Angestellten das Ende nicht abwenden. Die Schließung trifft die Belegschaft hart, da sie bis zuletzt auf eine Lösung gehofft hatte.

Metallwerk in Stolberg: Nach über 445 Jahren schließt das Unternehmen seine Tore. Betroffen sind 114 Mitarbeiter

Bereits im Juni 2024 hatte das Unternehmen den ersten Schritt zur Stilllegung gemacht. Damals schloss das Walzwerk, und 65 Beschäftigte verloren ihren Job. Nun folgt das endgültige Aus. Das Werk überstand den 30-jährigen Krieg, den Spanischen Erbfolgekrieg, den 7-jährigen Krieg, die napoleonische Besatzung, den Deutsch-Französischen Krieg sowie den Ersten und Zweiten Weltkrieg – doch die aktuelle Ampel-Regierung nicht.

Ein Verlust für Stolberg und die Region

Mit der Werksschließung geht ein weiteres Stück Industriegeschichte zu Ende. Die KME Stolberg GmbH war eines der ältesten Unternehmen der Region. Von der Produktion kupferbasierter Werkstoffe entwickelte sich der Betrieb über die Jahrzehnte zu einem führenden Hersteller von Kupfer- und Kupferlegierungsbändern. Die Kupferstadt Stolberg verliert damit einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber, der die Region über Generationen geprägt hat.

Für die rund 100 Betroffenen ist die Zukunft ungewiss. Konkrete Pläne, wie sie unterstützt werden könnten, wurden bisher nicht öffentlich gemacht. Die offizielle Ankündigung der Schließung erfolgte in Anwesenheit von Unternehmensvertretern aus Italien und Osnabrück, doch Lösungen für die Beschäftigten blieben aus.

Auswirkungen über den Arbeitsplatzverlust hinaus

Die Bedeutung dieser Schließung geht über den Verlust einzelner Arbeitsplätze hinaus. Ein traditionsreicher Standort, der die Geschichte der Stadt mitgeschrieben hat, verschwindet. Gleichzeitig stellt sich für viele Mitarbeiter die Frage nach der beruflichen Neuorientierung – in einer Zeit, in der die Region ohnehin vor wirtschaftlichen Herausforderungen steht.

Die Solidarität in der Belegschaft bleibt groß. Viele Unterstützer des Metallwerks in Stolberg zeigen Verständnis und Mitgefühl für die schwierige Lage der Betroffenen. Ob dies langfristig helfen kann, bleibt abzuwarten. Eines jedoch steht fest: Das Ende dieses Traditionsunternehmens hinterlässt eine Lücke, die sich nicht so schnell schließen lässt.

Lesen Sie auch:

Autozulieferer Voit Automotive insolvent – Traditionsunternehmen vor ungewisser Zukunft

Traditionsunternehmen in der Krise: Eine Insolvenz nach der anderen

Zu hohe Strompreise – Stahlwerk Georgsmarienhütte stellt Produktion ein

ArcelorMittal legt Pläne für grünen Stahl auf Eis

Der Beitrag Schock für die Belegschaft – Metallwerk in Stolberg schließt nach 445-jährigem Bestehen erschien zuerst auf .

Fusion von Nissan und Honda gescheitert: Hintergründe und Folgen für die Autoindustrie

Aus der geplanten Fusion von Nissan und Honda sollte der weltweit drittgrößte Autokonzern hervorgehen. Doch das Vorhaben stößt auf massive Widerstände. Honda verfolgt eine klare Dominanzstrategie, was innerhalb von Nissan für Unmut sorgt. Nun ist die Fusion offenbar endgültig gescheitert. Laut Medienberichten haben die Verhandlungen in den letzten Wochen zu keinem Ergebnis geführt (handelsblatt: 05.02.25).

Widerstand im Aufsichtsrat von Nissan

Der Aufsichtsrat von Nissan hat laut der „Financial Times“ (FT) mehrheitlich entschieden, den Deal abzulehnen. Besonders der interne Widerstand sei dabei ausschlaggebend gewesen. Viele Führungskräfte bei Nissan lehnten eine Unterordnung unter Honda ab. Auch das „Wall Street Journal“ und die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ berichteten, dass das Vorhaben praktisch am Ende sei.

Die geplante Fusion von Nissan und Honda zum weltweit drittgrößten Autokonzern scheitert an internem Widerstand
Bild: KI-generiert

Die ursprünglichen Pläne sahen eine gemeinsame Holding vor, in die auch die Nissan-Beteiligung Mitsubishi Motors integriert werden sollte. Diese Vision hätte einen mächtigen Konzern geschaffen. Doch unterschiedliche Vorstellungen und Hondas Verhalten in den Verhandlungen führten letztlich zum Bruch.

Streit über Machtverteilung und Bewertung der Vermögenswerte

Insider schilderten gegenüber der „FT“, dass Honda während der Gespräche immer aggressiver auftrat. Ziel war die volle Kontrolle über Nissan. Diese Forderung traf jedoch auf massiven Widerstand. Besonders die Frage der Mehrheitsverhältnisse in der geplanten Holding sorgte für Spannungen. Auch die Bewertung der Unternehmensanteile entwickelte sich zu einem zentralen Streitpunkt.

Die Verhandlungen drehten sich zunehmend um diese kritischen Fragen, sodass eine Einigung unmöglich wurde. Unterschiedliche Ansichten zur künftigen Machtverteilung blockierten schließlich den gesamten Prozess. Am Ende schien eine Fortsetzung der Gespräche wenig Erfolg versprechend.

Fusion hätte weltweit große Auswirkungen gehabt

Eine Fusion zwischen Honda und Nissan hätte die globale Automobilbranche nachhaltig verändert. Der Zusammenschluss wäre nicht nur in Japan, sondern auch international ein Signal für eine neue Ära gewesen. Beide Konzerne stehen vor großen Herausforderungen im Bereich Elektromobilität und autonomes Fahren. Eine enge Zusammenarbeit hätte die Kräfte bündeln und Marktanteile sichern können.

Mit dem endgültigen Scheitern der Fusion bleibt jedoch unklar, wie die Unternehmen ihre Zukunft allein gestalten wollen. Branchenexperten gehen davon aus, dass Nissan und Honda nun auf alternative Partnerschaften setzen könnten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was das Scheitern bedeutet

Das Ende der Fusionsgespräche hinterlässt viele offene Fragen für die Zukunft beider Unternehmen. Honda dürfte seine aggressive Strategie weiterverfolgen und versuchen, sich durch eigenständige Innovationen zu behaupten. Nissan hingegen steht vor der Herausforderung, sein Geschäftsmodell zu modernisieren und neue Partner zu gewinnen.

Die Branche wird das weitere Vorgehen der beiden japanischen Autobauer genau beobachten. Neue Allianzen oder Kooperationen könnten in den kommenden Monaten ins Spiel kommen. Für beide Unternehmen bleibt der Druck hoch, den Wandel der Automobilbranche erfolgreich zu meistern.

Lesen Sie auch:

Autobauer Honda verzögert E-Auto-Produktion aufgrund geplanter US-Zölle

Nissan vor dem Kollaps – nur 14 Monate bis zur endgültigen Pleite

Nissan-Chef: Elektroautos bleiben für viele Autofahrer unbezahlbar

Toyota kürzt E-Auto-Produktion um ein Drittel – Nachfrage zwingt zum Umdenken

Der Beitrag Fusion von Nissan und Honda gescheitert: Hintergründe und Folgen für die Autoindustrie erschien zuerst auf .

Die Deutschen haben Angst vor einem Cyberkrieg

Der Digitalverband Bitkom hat deutsche Bürgerinnen und Bürger befragt, wie sie Deutschlands Fähigkeiten einschätzen, um einem Cyberkrieg gewachsen zu sein. Die Ergebnisse sind ernüchternd.