Trotz Wohnungsnot – Auftragsmangel in der Bauwirtschaft steigt auf neuen Rekord

Die Krise im deutschen Wohnungsbau trifft auf eine ohnehin angespannte Wohnsituation. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum steigt seit Jahren, doch der Bau neuer Wohnungen stockt massiv. Laut aktueller Meldung des ifo-Instituts gaben im Januar 57 % der Wohnungsbauunternehmen an, unter einem akuten Auftragsmangel zu leiden – so viele wie noch nie zuvor. Im Dezember lag dieser Wert noch bei 53,6 %. Das ist der höchste je gemessene Stand (finanzmarktwelt: 06.02.25).

Wohnungsbau kommt nicht hinterher

„Die Krise im Wohnungsbau scheint inzwischen zum Normalzustand geworden zu sein“, erklärte Klaus Wohlrabe vom ifo-Institut. Bisher haben auch die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank keine Wende gebracht. Gleichzeitig bleibt die Wohnungsnot in deutschen Städten ein drängendes Problem. Laut Experten fehlen Hunderttausende Wohnungen – vor allem im unteren und mittleren Preissegment.

Hoher Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau – 57 % der Unternehmen leiden unter dem akuten Mangel an Aufträgen

Das Geschäftsklima in der Branche hat sich erneut verschlechtert. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind düster. Die meisten Unternehmen rechnen nicht mit einer kurzfristigen Erholung des Marktes. Die aktuelle Lage wird zwar leicht besser bewertet als zuvor, doch das Niveau bleibt äußerst niedrig.

Stornierte Bauprojekte und verzögerte Fertigstellungen

Die angespannte Situation zeigt sich auch bei den Stornierungen. Zwar ist der Anteil der abgesagten Bauprojekte minimal gesunken und liegt bei 9,7 %, doch der Rückgang ist kein Grund zur Entwarnung. Viele Projekte werden verschoben oder gar nicht erst begonnen. Steigende Baukosten, hohe Zinsen und die wirtschaftliche Unsicherheit sorgen dafür, dass Investoren vorsichtig bleiben.

Vom Auftragsmangel besonders betroffen sind dabei Projekte, die dringend benötigten Wohnraum schaffen könnten. Bauvorhaben im sozialen Wohnungsbau oder im Bereich bezahlbarer Mietwohnungen geraten ins Stocken. Die Folge: Die Wohnungsnot verschärft sich weiter. In Großstädten hat sich die Lage längst zu einer sozialen Krise entwickelt.

Pessimismus bremst die Bauaktivität

Die Unternehmen sehen kaum Spielraum für Investitionen. Trotz der hohen Nachfrage nach Wohnraum bleibt die Auftragslage schlecht. Zu viele Unsicherheiten hemmen die Bauwirtschaft: hohe Energiepreise, steigende Materialkosten und immer strengere Bauvorschriften. Ohne deutliche Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen droht die Krise zu einem Dauerzustand zu werden.

Experten fordern schnelle politische Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen. Vereinfachte Bauvorschriften, gezielte Förderprogramme und finanzielle Anreize könnten helfen, den Bau neuer Wohnungen wieder in Schwung zu bringen. Besonders wichtig wäre es, soziale Wohnbauprojekte stärker zu unterstützen, um den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu mindern. Ob diese Maßnahmen rechtzeitig greifen, bleibt jedoch offen.

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China baut in der Provinz Sichuan den größten Kernfusionsreaktor der Welt

China setzt ein starkes Zeichen in der Energieentwicklung. In der Provinz Sichuan wird der größte Kernfusionsreaktor der Welt gebaut. Das neue Forschungszentrum zeigt Chinas Ziel, in der Kernfusionsforschung eine führende Rolle einzunehmen. Das ehrgeizige Projekt könnte die Zukunft der Energiegewinnung grundlegend verändern (focus: 07.02.25).

Fortschritt durch Laserfusion

Die CNA Corporation aus den USA verfolgt das Projekt mit großem Interesse. Decker Eveleth von der CNA vermutet, dass die Anlage auf Laserfusion basiert. „Es bietet eine einzigartige Möglichkeit, Materialien unter extremen Bedingungen zu untersuchen“, erklärt Brian Appelbe vom Centre for Inertial Fusion Studies am Imperial College London.

China baut seine Führungsrolle bei der Kernfusion aus – In der Provinz Sichuan hat der Bau des größten Kernfusionsreaktors der Welt begonnen

Diese Technologie simuliert Bedingungen, wie sie normalerweise nur im Inneren von Sternen oder in Nuklearwaffen auftreten. „CNN Climate“ berichtet, dass das Zentrum in Sichuan voraussichtlich der größte Kernfusionsreaktor dieser Art weltweit sein könnte. Eveleth schätzt, dass die Fläche des Zentrums etwa 50 Prozent größer als die der National Ignition Facility (NIF) in den USA ist.

Laser als Schlüsseltechnologie

Die Kernfusion gilt als eine der vielversprechendsten Lösungen für die künftige Energieversorgung. In der Anlage sollen Wasserstoffisotope mithilfe starker Laser verschmolzen werden, um Energie freizusetzen. Dieser Prozess könnte eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle liefern, die zudem emissionsfrei ist.

Melanie Windridge von Fusion Energy Insights hebt die Geschwindigkeit der chinesischen Fortschritte hervor. „Sie sind entschlossen und machen schnell Fortschritte“, erklärt sie. Die Dynamik des Projekts zeigt, dass China ernsthafte Pläne verfolgt, diese Technologie zur Marktreife zu bringen.

Chinas Position im globalen Vergleich

Im internationalen Wettbewerb um die Kernfusion legt China ein hohes Tempo vor. Während auch Europa und die USA an der Laserfusion forschen, zeichnet sich Chinas Projekt durch Größe und Geschwindigkeit aus. Die geplante Anlage übertrifft die Dimensionen anderer Forschungszentren deutlich.

Diese Entwicklungen eröffnen neue wissenschaftliche Möglichkeiten. Unter extremen Bedingungen lassen sich Materialien testen, die für die künftige Energiegewinnung oder andere Hightech-Anwendungen entscheidend sein könnten.

Vision für die Energiezukunft

China verfolgt mit dem Bau dieser Anlage nicht nur wissenschaftliche Ziele, sondern auch strategische Interessen. Langfristig könnte der Erfolg in der Kernfusion dem Land einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen.

Sollte es gelingen, die Kernfusion zur nutzbaren Energiequelle auszubauen, wären die globalen Auswirkungen enorm. Chinas Engagement zeigt, dass der Wettlauf um diese Technologie längst begonnen hat. Das Tempo der Entwicklung nimmt spürbar zu, und die nächsten Jahre könnten entscheidende Durchbrüche bringen.

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Warum ein Kommunikationsprofi in jede Cyber-Taskforce gehört

Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist mittlerweile in allen Vorstandsetagen angekommen. Doch bei Krisenprävention und -bewältigung wird häufig eine kritische Komponente übersehen: die Kommunikation. Der Schutz der Unternehmensreputation ist jedoch eine strategische Aufgabe, die die Unternehmenskommunikation für jede Cyber-Taskforce unentbehrlich macht.

Die 5 wichtigsten CISO-Trends 2025

2025 wird für CISOs ein entscheidendes Jahr. Mit wegweisenden Entwicklungen in der KI, dem Fortschritt beim Quantencomputing und neuen, strengeren gesetzlichen Vorgaben stehen deutsche Unternehmen vor großen Herausforderungen. Wir werfen einen Blick auf die fünf wichtigsten Trends, die CISOs in 2025 im kommenden Jahr prägen werden – und geben Tipps, wie sich Unternehmen optimal darauf vorbereiten können.

Abschlussbericht zum Atomausstieg belegt: Grüne Ministerien haben Entscheidung manipuliert

Wirtschaftsminister Robert Habeck blockierte eine Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke mit allen Mitteln. Der Abschlussbericht der Union zum Atomausstieg belegt dies. Das Dokument, zeigt eine gezielte Steuerung der Debatte durch grüne Ministerien. Im Februar 2022 versprach Habeck eine „ergebnisoffene Prüfung“. Doch schnell regten sich Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Aussage. Die CDU/CSU-Fraktion setzte deshalb im Juli 2024 einen Untersuchungsausschuss durch, dessen Abschlussbericht jetzt vorliegt (nzz: 07.02.25).

Einseitige Beratung durch RWE

Die Auswahl der wirtschaftlichen Akteure für die Analyse zeigt eine klare Schieflage. Besonders auffällig: Die enge Einbindung des Energiekonzerns RWE. Dessen Vorstandsvorsitzender Markus Krebber legte den Fokus auf rechtliche und wirtschaftliche Risiken. In einer internen E-Mail an den RWE-Vorstand schrieb er: „Der Bund müsste uns zwingen, weiter zu betreiben, dafür Grundlagen schaffen und die Risikopositionen nehmen.“

Der Abschlussbericht bestätigt: Wirtschaftsminister Habeck torpedierte jede Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke
Photo by Adem ALTAN / AFP

Andere Energieunternehmen wie E.On und EnBW standen einer Laufzeitverlängerung offener gegenüber. E.On-Chef Leonhard Birnbaum merkte in einer Nachricht an das Wirtschaftsministerium an: „Für eine Laufzeitverlängerung brauchte es sofort ein anderes Atomgesetz.“ Diese Position blieb jedoch unberücksichtigt. Gespräche mit EnBW fanden erst gar nicht statt. Eine faire Abwägung unterschiedlicher Meinungen gab es dazu nicht.

Manipulation interner Dokumente

Noch brisanter erscheint die Einflussnahme des Umweltministeriums unter Steffi Lemke. Interne Unterlagen belegen eine nachträgliche Anpassung eines ursprünglich neutralen Prüfvermerks. Die erste Version des Dokuments sah keine grundsätzlichen Sicherheitsbedenken gegen eine Laufzeitverlängerung. Doch in der finalen Fassung vom 3. März 2022 hieß es plötzlich: „Eine Laufzeitverlängerung ist aus Gründen der nuklearen Sicherheit abzulehnen.“

Ein Beteiligter bestätigte im Untersuchungsausschuss, dass „keinerlei Bedenken gegen einen Weiterbetrieb“ formuliert worden waren. Interne E-Mails zeigen, dass hohe Ministerialbeamte aktiv an der Umformulierung arbeiteten. Dabei stützten sie sich auf eine zehn Jahre alte Studie des ehemaligen Grünen-Politikers Wolfgang Renneberg, während neuere sicherheitstechnische Erkenntnisse außen vor blieben.

Beschränkte Prüfung durch das Wirtschaftsministerium

Das Wirtschaftsministerium konzentrierte sich von Beginn an nur auf den sogenannten „Streckbetrieb“. Eine echte Verlängerung mit neuen Brennelementen haben die Ministerien gar nicht in Betracht gezogen. Interne Kommunikation zeigt, dass Staatssekretär Patrick Graichen von Anfang an eine klare Marschrichtung vorgab. Eine Direktive seiner Referentin an die Fachabteilungen hielt fest, dass geprüft werden solle, „wie auch ohne die drei in Rede stehenden Atomkraftwerke die Versorgungssicherheit“ gewährleistet bleibt.

Diese einseitige Fokussierung ließ keinen Raum für eine offene Abwägung der Fakten. Die Frage, ob eine Laufzeitverlängerung sinnvoll gewesen wäre, blieb unbeantwortet. Stattdessen wurde gezielt nach Argumenten gesucht, die eine Verlängerung entbehrlich erscheinen ließen.

Die Rolle der Bundesnetzagentur

Ein weiterer zentraler Akteur war die Bundesnetzagentur. Ihr Präsident Klaus Müller, selbst Mitglied der Grünen, erhielt den Auftrag, eine Einschätzung der Energiesituation zu liefern. Dabei war die Stoßrichtung klar vorgegeben. „Die politische Frage dreht sich um die Verlängerung der AKW-Laufzeiten: Können sie vermieden werden?“, hielt Müller in einer E-Mail fest.

Die Untersuchung der Netzagentur zielte auf politische Verwertbarkeit ab. Der Abteilungsleiter Thomas Zerres betonte, dass das Gutachten sowohl „politisch genutzt“ werden könne als auch „fachliche Expertise“ beinhalten müsse. Dennoch ließ sich nicht vermeiden, dass der Eindruck eines Gefälligkeitsgutachtens entstand. Am Ende stand genau das: Die Annahmen wurden so gewählt, dass ein Weiterbetrieb als nicht notwendig erschien.

Konsequenzen für die Energiepolitik

Der Abschlussbericht belegt: Eine echte ergebnisoffene Prüfung gab es nicht. Habeck und Lemke setzten gezielt eine politische Agenda um. Die Laufzeitverlängerung wurde aus ideologischen Gründen ausgeschlossen, nicht aufgrund objektiver Kriterien.

Die Folgen zeigen sich bereits deutlich: Deutschland schaltete 2023 die letzten Kernkraftwerke ab, während andere Länder wie Frankreich und Schweden ihre Kernenergie ausbauen. Die Auswirkungen dieser Entscheidung sind spürbar. Die Strompreise für die Industrie steigen rapide. Gleichzeitig importiert Deutschland so viel Atomstrom aus dem Ausland wie nie zuvor. Die energiepolitischen Probleme dürften sich weiter zuspitzen.

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Im Schatten der Migrationsdebatte erhöht der Bundestag heimlich den CO2-Preis drastisch

Der Bundestag hat in zweiter und dritter Lesung eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Folgen für die Wirtschaft und Verbraucher mit sich bringt. Im Schatten der Migrationsdebatte wurde der Einstieg in den neuen europäischen Emissionshandel für Verkehr und Heizen vorbereitet (cicero: 06.02.25). Die unscheinbare Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt die Tragweite der Reform: „Außerdem schafft der Entwurf die Grundlage für den Übergang in den neuen europäischen Emissionshandel für Verkehr und Wärme (,ETS-2‘), der ab dem Jahr 2027 eingeführt wird und den deutschen Brennstoffemissionshandel nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ablöst.“

Heimliche Belastungen für Verbraucher

Die geplante Umstellung erhöht die Kosten für Kraftstoffe und Heizenergie erheblich. Experten rechnen mit einer Verteuerung von 40 bis 45 Cent pro Liter Benzin und Diesel ab Anfang 2027. Heizkosten steigen in gleichem Maß. Die Bundesregierung verfolgt damit ihre Klimaziele, doch die finanziellen Auswirkungen auf private Haushalte und Unternehmen dürften gravierend sein.

Bundestag stimmt drastischer Erhöhung des CO₂-Preises zu – Verteuerung von 40 bis 45 Cent pro Liter Benzin und Diesel ab Anfang 2027

Wenig Beachtung fand dieses Vorhaben in der öffentlichen Debatte. Eine Strategie, die an frühere politische Entscheidungen erinnert, bei denen einschneidende Reformen erst verspätet ins Rampenlicht gerieten.

Kaum Widerstand im Bundesrat erwartet

Der Bundesrat muss der Reform noch zustimmen. Doch es gilt als wahrscheinlich, dass dies ohne große Diskussion geschieht. Anders als beim gescheiterten Migrationsgesetz von Merz dürften keine großen Widerstände aufkommen.

Sollte es keine massiven Proteste geben oder die politische Landschaft sich drastisch verändern, wird die Entscheidung wohl bestehen bleiben.

Auswirkungen auf Inflation und Verbraucherpreise

Der höhere CO2-Preis trifft nicht nur Autofahrer und Hausbesitzer. Unternehmen müssen steigende Energiekosten einkalkulieren, was sich auf Produktionskosten und letztlich auf die Supermarktpreise auswirkt. Die Inflation dürfte dadurch zusätzlichen Auftrieb erhalten.

Der Zeitpunkt der Umstellung ist politisch brisant. Die höheren Kosten greifen in die Mitte der Legislaturperiode und fallen zwei Jahre vor den nächsten Europawahlen an.

Eine leise, aber folgenreiche Entscheidung

Trotz der Tragweite blieb das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung unterrepräsentiert. Die Parallelen zu früheren Reformen, die erst nach ihrer Einführung vollständig erfasst wurden, sind nicht zu übersehen. Wer heute noch wenig davon mitbekommt, dürfte die Folgen bald im eigenen Portemonnaie spüren.

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Orsted – weltgrößter Betreiber von Offshore-Windparks in der Krise

Der dänische Offshore-Windkonzern Orsted steckt in einer schweren Krise. Wertverluste, gestiegene Zinsen und Lieferprobleme belasten die Bilanz. Besonders in den USA gerieten Großprojekte ins Wanken. Der einstige Branchenprimus erzielt keine Gewinne mehr. Kurz vor der Präsentation der Jahreszahlen verließ CEO Mads Nipper seinen Posten. Seine Nachfolge tritt Rasmus Errboe an. Die Aktie fiel in sechs Monaten um fast 30 Prozent. Orsted reduzierte seine geplanten Investitionen bis 2030 drastisch. Statt 270 Milliarden DKK sollen nur noch 210 bis 230 Milliarden DKK fließen. Auch das Ziel für die installierte Kapazität wurde gestrichen (handelsblatt: 06.02.25).

Fehlkalkulation in den USA

Die Dänen setzten stark auf den US-Markt. Dort erschweren gestiegene Kosten und politische Unsicherheiten die Expansion. Besonders problematisch ist der Inflation Reduction Act (IRA). Das Subventionspaket der Biden-Regierung lockte zahlreiche Investoren an. Orsted steckte Milliarden in vier Offshore-Windparks. Doch Trumps Ankündigung, Genehmigungen neu zu prüfen, brachte Unsicherheit. Schon vor seinem Amtsantritt kämpften die Projekte mit Verzögerungen. Inflation und steigende Zinsen trieben die Kosten weiter in die Höhe.

Wertverluste, gestiegene Zinsen und Lieferprobleme belasten die Bilanz von Orsted – der einstige Branchenprimus erzielt keine Gewinne mehr

Ein Beispiel ist Ocean Wind 1. Ein Zulieferer konnte 2023 die Fundamente nicht pünktlich liefern. Sunrise Wind, ein weiteres Projekt, leidet unter ähnlichen Problemen. Zusätzlich fielen die Steuervergünstigungen durch den IRA geringer aus als erwartet. Allein diese Entwicklung führte zu Abschreibungen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Orsted hält an den Projekten fest, prüft aber den Ausstieg.

Finanzielle Belastung und wachsende Schulden

Steigende Zinsen belasten nicht nur die Offshore-Projekte von Orsted. Auch Windparks an Land geraten unter Druck. Die Nettoverschuldung des Unternehmens stieg um 21 Prozent. Ein windschwaches Jahr drückte zudem den Umsatz um zehn Prozent. Seit drei Jahren verzeichnet Orsted massive Abschreibungen auf das US-Geschäft. Insgesamt summieren sich diese auf 45 Milliarden DKK (sechs Milliarden Euro). Analysten erwarten, dass sich diese Summe auf 50 Milliarden DKK erhöhen könnte, falls Steuervergünstigungen ausbleiben. Die Marktkapitalisierung schrumpfte seit August 2023 um 118 Milliarden DKK (15,8 Milliarden Euro).

Bereits 2023 kündigte Orsted drastische Maßnahmen an. Bis 2025 soll keine Dividende mehr ausgezahlt werden. Zudem wurden Investitionen gekürzt und ein Stellenabbau von bis zu 800 Arbeitsplätzen beschlossen. Am Ende des Jahres verzeichnete das Unternehmen einen Rekordverlust von 2,7 Milliarden Euro.

Hoffnung durch erneuerbare Energien?

Trotz der Krise gibt es auch positive Entwicklungen. Der globale Markt für erneuerbare Energien wächst rasant. Besonders in Deutschland steigt die Nachfrage nach Wind- und Solarparks. Die installierte Leistung an Land erreichte 2024 einen neuen Höchststand. Orsted baut und betreibt weltweit Windkraftanlagen. Das Unternehmen profitiert von der steigenden Nachfrage nach grünem Strom. Besonders die wachsende Bedeutung Künstlicher Intelligenz treibt diesen Markt an.

Der Verkauf von Strom bleibt das Kerngeschäft des Konzerns. Allerdings spielt der Bau neuer Offshore-Windparks eine zunehmend wichtige Rolle. Langfristig könnte Orsted gezwungen sein, sich erneut neu zu erfinden. Windexperte Dirk Briese meint: „Auch das Wachstum für neue Offshore-Windparks ist irgendwann endlich.“

Parallelen zur Vergangenheit

Die jetzige Krise erinnert an frühere Zeiten. Vor 13 Jahren befand sich Orsted bereits in einer ähnlichen Lage. Das Unternehmen hieß damals noch Dong Energy. Der dänische Staat hielt die Mehrheit der Anteile. Bis 2012 war der Konzern stark in Öl und Gas investiert. Doch die Ölpreiskrise brachte ihn an den Rand der Pleite. Gewinne schrumpften, Schulden wuchsen. Anders als die großen Ölkonzerne hatte Dong Energy keine Milliardenreserven.

Ein radikaler Kurswechsel folgte. Der Verkauf der Öl- und Gasgeschäfte brachte frisches Kapital. Der Konzern setzte voll auf erneuerbare Energien. Heute ist Orsted Marktführer im Offshore-Windgeschäft. Doch die aktuellen Probleme zeigen, dass auch erneuerbare Energien nicht risikofrei sind. Die Zukunft des Unternehmens hängt nun von den richtigen strategischen Entscheidungen ab.

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