Neue Bedrohungen für kritische Infrastrukturen und Gesundheitswesen

Der aktuelle Forescout Threat Report für das erste Halbjahr 2025 zeigt alarmierende Trends: Zero-Day-Exploits steigen um 46 Prozent, Ransomware-Angriffe erreichen 20 Vorfälle pro Tag, und Angreifer nutzen zunehmend unkonventionelle Einstiegspunkte wie IP-Kameras und BSD-Systeme. Besonders besorgniserregend für Deutschland: Die Bundesrepublik bleibt im Visier internationaler Bedrohungsakteure.

EnBW kündigt deutliche Strompreissteigerungen an

Stromkunden in Baden-Württemberg müssen sich auf höhere Kosten einstellen. Trotz politischer Entlastungsprogramme steigen die Tarife der EnBW spürbar. Finanzchef Thomas Kusterer betont: „Es wird zu höheren Preisen kommen.“ Diese Ankündigung erfolgte im Rahmen der Halbjahresbilanz des Karlsruher Konzerns (schwaebische: 13.08.25).

Milliardeninvestitionen der EnBW treiben Kosten nach oben

Als Hauptgrund nennt die EnBW enorme Ausgaben für den Ausbau der Netze und den Bau neuer Produktionsanlagen. Bis Ende der Dekade fließen rund 50 Milliarden Euro in die Energiewende. Laut Kusterer können Verbraucher erst mittel- bis langfristig auf Entlastung hoffen. Details zu den einzelnen Projekten legt das Unternehmen derzeit nicht offen.

EnBW warnt vor möglichen Strompreissteigerungen. Milliardenausgaben für Netze und Kraftwerke könnten bald jede Stromrechnung belasten

Die Hoffnungen vieler Bürger auf sinkende Strompreise schwinden damit. Zwar entfällt zum Jahresende die Zwangsumlage für Gasreserven, doch der Effekt bleibt gering. Die Abgabe von 0,3 Cent pro Kilowattstunde Gas hatte seit 2022 den Füllstand der Speicher abgesichert, nachdem Russland die Lieferungen stoppte. Die jährlichen Kosten von 3,4 Milliarden Euro trägt künftig der Bund aus dem Klima- und Transformationsfonds. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche bezeichnete den Schritt als spürbare Entlastung für Wirtschaft und Verbraucher.

Abgabenstreichungen verpuffen ohne Preissenkung

Viele Kraftwerke laufen mit Gas, was die Regierung zu der Annahme verleitet, dass die Streichung der Umlage auch Strom günstiger macht. Privathaushalte profitieren jedoch kaum, da sie keine Steuersenkung erhalten. Eine potenzielle Ersparnis von rund 100 Euro pro Jahr bleibt somit aus.

Kusterer widerspricht den Erwartungen deutlich: „Die Umlage macht nur sehr wenig aus.“ Auch die geplante Senkung der Netzentgelte ändert nach seiner Einschätzung nichts. Zwar plant der Bund dafür Ausgaben von 6,5 Milliarden Euro, doch angesichts der anstehenden Großprojekte sieht die EnBW keinen Spielraum für Preissenkungen.

EnBW plant Rekordinvestitionen in Deutschland

Um die Energiewende voranzutreiben, hat das Unternehmen durch eine Kapitalerhöhung 3,1 Milliarden Euro eingeworben. Kredite und Anleihen bringen eine weitere Milliarde. Rund 80 Prozent der geplanten Investitionen bleiben in Deutschland. Der größte Teil fließt in den Netzausbau, während etwa 30 Prozent für den Umbau und Neubau von Gaskraftwerken vorgesehen sind. Diese sollen ab Mitte der 2030er-Jahre mit Wasserstoff betrieben werden. Parallel modernisiert die EnBW alte Kohlekraftwerke und errichtet in Karlsruhe ein komplett neues Gaskraftwerk.

Auch erneuerbare Energien stehen im Fokus. Neben Windparks in der Nordsee setzt der Konzern auf Solarenergie. Im Juli nahm er in Langenenslingen den größten Solarpark Baden-Württembergs in Betrieb, der bis zu 30.000 Haushalte versorgen kann.

Absicherung gegen Dunkelflauten kostet zusätzlich

Ob neue Kraftwerke tatsächlich entstehen, hängt auch von der Beteiligung des Bundes ab. Diese Anlagen sollen in Zeiten geringer Produktion aus Wasserkraft, Wind und Photovoltaik einspringen. Da sie oft im Standby-Modus bleiben, generieren sie nur begrenzt Einnahmen. Kusterer fordert deshalb: „Wir müssen eine realistische Kapitalverzinsung erreichen.“ Ohne staatlichen Ausgleich könnte der Bau gestoppt werden.

Die Bundesregierung prüft derzeit eine „Kapazitätsmarktumlage“ zur Finanzierung. Diese würde über die Stromtarife erhoben und damit erneut die Verbraucher belasten. Laut Berechnungen des Wirtschaftsministeriums müssen zwölf Gigawatt zusätzliche Leistung vorgehalten werden, um Versorgungslücken bei Dunkelflauten zu schließen. Das entspräche etwa 25 neuen Gaskraftwerken. Kritiker sehen darin einen Rückschritt hin zu fossilen Energieträgern.

Wie hoch die Umlage ausfällt, ist noch unklar. Fest steht jedoch: Für Haushalte in Baden-Württemberg und darüber hinaus steigen die Stromkosten weiter – trotz aller angekündigten Entlastungen.

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Mehr als 28.000 Microsoft Exchange Server ungepatcht

Gefährliche Exchange-Schwachstelle: CVE-2025-53786 betrifft hybride Ex­change-Server 2016 und 2019. Angreifer mit Adminrechten können von lokalen Servern aus in die Cloud eindringen. Schon bald drohen Funk­tionsausfälle ohne dedizierte Hybrid-App.

Neue EU-Vorgaben für den Import von Agrar- und Forstprodukten erhöhen Preise für Verbraucher

Die EU verschärft die Vorgaben für den Import zahlreicher Agrar- und Forstprodukte, und die Folgen treffen Händler wie Kunden. Die Maßnahme zielt auf entwaldungsfreie Lieferketten. Ab dem 30. Dezember 2025 gilt die Verordnung für „entwaldungsfreie Produkte“ (EUDR), und sie knüpft an den Stichtag 31. Dezember 2020 an. Rodung nach diesem Datum schließt Lieferungen aus. Betroffen sind Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Rindfleisch, Holz sowie Kautschuk, und auch verarbeitete Güter wie Schokoriegel, Ledertaschen oder Spanplatten.

Unternehmen zwischen Nachweislast und Import

Produzenten hinterlegen künftig für jede Anbaufläche präzise GPS-Daten, und die Herkunft lässt sich damit eindeutig prüfen. Fehlerhafte Angaben führen zu Geldbußen, Marktverboten oder zur Beschlagnahmung. Die Nachweislast reicht tief in die Lieferketten, und der Import steht dabei im Mittelpunkt der Kontrolle.

Strengere EU-Vorgaben zum Import lassen Lebensmittelpreise steigen. Hoher Aufwand und belasten Handel und Verbraucher

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, kritisiert die Konstruktion und hebt die Kosten hervor. „Bürokratie ist das Hauptproblem für Unternehmen – noch vor hohen Steuern, teurer Energie und schlechter Infrastruktur.“ Aus seiner Sicht genügt eine Pflicht auf Ebene der Importeure, denn vollständige Kettenprüfungen lähmen Investitionen.

Handel rechnet mit hohen Zusatzkosten

Ein EDEKA-Sprecher beschreibt einen massiven Aufwand, und Millionen zusätzlicher Sorgfaltserklärungen treiben die Fixkosten. Auch die Erfassung von Geodaten frisst Zeit sowie Geld. Nach Einschätzung von Martin Schüller von Fairtrade Deutschland fallen erhebliche Aufwände an, und der Import bindet zusätzliche Ressourcen im Tagesgeschäft.

Am Regal bleibt die Lage offen. Dirk Heim von der REWE Group hält fest: „Wie sich die Verordnung auf die Preise im Supermarkt auswirkt, lässt sich heute nicht seriös vorhersagen“. Gleichzeitig verweist Schüller auf die Realität der Praxis, und er spricht von Anforderungen, die „weitgehend an kleinbäuerliche Produzentenorganisationen weitergereicht“.

Druck auf Bio- und Fairtrade-Betriebe

Besonders betroffen sind Kooperativen im globalen Süden, denn sie verfügen oft über wenig Kapital und schwache digitale Infrastruktur. Die Datenerfassung belastet kleine Teams, und der Import gerät bei Lücken ins Stocken. Für Bio- und Fairtrade-Produzenten drohen Lieferausfälle sowie Auslistungen.

Schüller warnt vor einem Machtgefälle. Die Regelung präge manche Partner als „neokoloniale Fremdbestimmung“, und viele Projekte verlieren an Stabilität. Sein Fazit fällt deutlich aus: „Die Idee dahinter ist prinzipiell gut, aber in der aktuellen Umsetzung ist es leider kein Schritt zu mehr Fairness – im Gegenteil.“ Für Verbraucher steigt damit das Risiko spürbar höherer Lebensmittelpreise, und die Debatte um Kosten, Kontrolle sowie Klimaschutz gewinnt an Schärfe.

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Wirtschaftsministerin Reiche will Förderung privater Solaranlagen streichen

Die Zukunft der Förderung privater Photovoltaikanlagen steht auf dem Prüfstand. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche stellt bestehende Modelle infrage. Ihrer Ansicht nach sind viele kleine Anlagen bereits wirtschaftlich tragfähig. „Neue, kleine PV-Anlagen rechnen sich schon heute im Markt und bedürften keiner Förderung“, erklärte sie der Augsburger Allgemeinen. Der Preisverfall bei Anlagen und Speichern verstärke diese Entwicklung (augsburger-allgemeine: 10.08.25). Für bereits installierte Systeme gelte jedoch weiterhin der Bestandsschutz. „Die Hauseigentümer haben für ihre Anlagen Bestandsschutz.“

Kürzungen bei der Förderung im Fokus der Politik

Aktuell erhalten Betreiber von Solaranlagen über einen Zeitraum von 20 Jahren einen festen Betrag pro Kilowattstunde. Die Höhe richtet sich nach Leistung, Art der Einspeisung und Datum der Inbetriebnahme. Größere Anlagen erhalten in der Regel geringere Sätze. Wer den gesamten erzeugten Strom ins Netz leitet, profitiert von höheren Vergütungen als Betreiber, die nur den Überschuss einspeisen.

Reiche will die Förderung privater Solaranlagen stark kürzen. Neue Marktregeln könnten den Ausbau der Photovoltaik bremsen
Photo by John MACDOUGALL / AFP

Die Höhe der Zahlungen sinkt stufenweise. Wer im kommenden Jahr startet, bekommt weniger als derzeitige Betreiber. Reiche fordert zudem, dass Strom aus Photovoltaikanlagen intelligenter ins Netz eingespeist werden muss. Anlagen mit Stromspeichern und Steuerungstechnik sollen am Markt teilnehmen und ihren Strom aktiv vermarkten.

Netzverträglichkeit als neue Priorität

Für die Ministerin ist es nicht mehr zeitgemäß, Solaranlagen ohne Rücksicht auf Netzstabilität zu errichten. „All das macht unser Stromsystem unnötig teurer. Das will ich ändern“, betonte sie. Ziel sei es, dass Solar- und Windkraftanlagen künftig stärker an den Kosten für den Netzausbau beteiligt werden.

Auch die bisherige Regelung bei der Förderung zur Einspeisevergütung bei Abschaltungen aus Netzschutzgründen steht zur Disposition. Diese Zahlungen erhalten Betreiber, wenn ihre Anlagen bei drohender Überlastung abgeregelt werden. Reiche hält die Praxis für überholt und sieht hier erhebliches Sparpotenzial.

Wirtschaftlichkeit statt Dauerförderung

Die Debatte spiegelt einen Paradigmenwechsel wider. Während in den Anfangsjahren hohe Subventionen den Ausbau erneuerbarer Energien antrieben, rückt heute die Eigenwirtschaftlichkeit in den Vordergrund. Niedrigere Investitionskosten und technische Fortschritte mindern den Bedarf an staatlicher Förderung.

Gleichzeitig betonen Experten, dass ohne gezielte Anreize der Zubau kleiner Anlagen langsamer voranschreiten könnte. Die Diskussion zwischen Kostenkontrolle und Klimazielen dürfte daher an Schärfe gewinnen.

Marktintegration als Schlüsselstrategie

Reiches Ansatz zielt auf die vollständige Integration von Solarstrom in den Energiemarkt. Statt fixer Vergütungen sollen Betreiber Anreize erhalten, Strom flexibel und netzfreundlich bereitzustellen. Intelligente Speicherlösungen und digitale Steuerungen gelten dabei als zentrale Werkzeuge. Auch eine gezielte Förderung innovativer Technologien steht zur Debatte.

Mit dieser Strategie will die Ministerin den Spagat schaffen zwischen Versorgungssicherheit, Kosteneffizienz und dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Der Weg dahin dürfte jedoch von intensiven politischen Debatten begleitet werden.

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Stuttgart vor dem Absturz – wird es das deutsche Detroit?

Stuttgart zählt zu den industriellen Herzstücken Europas. Mercedes-Benz, Bosch, Porsche und Mahle, um nur die großen der Branche zu nennen, prägen Wirtschaft und Arbeitsplätze. Hunderte weitere Firmen sichern ihre Existenz durch Aufträge der großen Hersteller. Der Verbrennungsmotor trug jahrzehntelang Wohlstand. Jetzt droht ein fundamentaler Einschnitt – mit Folgen, die Parallelen zum Niedergang der amerikanischen Autostadt Detroit erkennen lassen.

Parallelen zu Detroit

Detroit stand in den 1960er-Jahren für industriellen Aufstieg. „Jeder verdiente gut in Motorcity, und jeder, der etwas auf sich hielt, wollte hierher.“ Dann verlagerten Ford, General Motors und Chrysler ihre Produktion immer mehr in billigere Regionen. Die Rassenunruhen von 1967 beschleunigten den Niedergang. Binnen fünf Jahrzehnten verlor die Stadt über eine Million Menschen. Armut, Kriminalität stiegen rapide an und letztendlich folgte im Jahr 2013 die Insolvenz.

Droht Stuttgart der Weg von Detroit? Industriekrise bei Mercedes, Bosch und Porsche gefährdet Arbeitsplätze und Steuereinnahmen

Stuttgart zeigt ähnliche Muster: starke Abhängigkeit von einer Branche, hoher internationaler Wettbewerbsdruck, tiefer Technologiewandel. Ohne klare Neuaufstellung droht der Stadt ein ähnlicher Absturz wie einst in Detroit.

Mercedes unter Kostendruck

Mercedes spürt den globalen Wettbewerbsdruck massiv. Margen sinken, Gehälter werden reduziert, Abfindungsprogramme locken Beschäftigte zum Austritt. Produktionsverlagerungen ins Ausland dienen der Kostensenkung. Der Vorstandschef kritisiert die einseitige E-Mobilitätsstrategie der EU und fordert Technologieoffenheit, um Marktverluste zu vermeiden. Mercedes steckt in einer massiven Krise in der ein Abbau von 20.000 Arbeitsplätzen droht.

Bosch im harten Strukturwandel

Bosch reagiert mit einschneidenden Kürzungen. In der Mobilitätssparte fallen weltweit 5 500 Stellen weg. Software- und Fahrerassistenztechnik verlieren stark. In Hildesheim gehen 750 Jobs, in Schwäbisch Gmünd 1 300 und in Reutlingen 1 100 verloren. Auch die Tochter Etas streicht Hunderte Stellen in der Softwareentwicklung. Der Umbau trifft lokale Netzwerke direkt.

Porsche unter erheblichem Absatzdruck

Porsche meldet massive Rückgänge. Im ersten Halbjahr 2025 sanken Auslieferungen um 6 %, im wichtigsten Markt China um 42 %, in Deutschland um 34 %. Der operative Gewinn im zweiten Quartal fiel um 91 % auf nur 154 Mio €. Haupttreiber: Absatzprobleme, Umbaukosten, Zollbelastungen und schleppender Absatz von E-Modellen. Ein strenger Sparkurs mit drastischem Personalabbau von bis zu 5000 Arbeitsplätzen stehen im Raum.

Eng verknüpfte Lieferketten als Risiko

Die Automobilindustrie in Stuttgart ist ein komplexes Netz. Dienstleister, Zulieferer, Werkzeugbauer und Maschinenhersteller hängen direkt an den Aufträgen von Mercedes, Bosch, Porsche und Mahle. Fällt ein großer Auftrag aus, gerät oft ein ganzer Produktionszweig ins Straucheln. Viele Spezialbetriebe arbeiten fast ausschließlich für die Automobilindustrie. Ein Rückgang im Kerngeschäft wirkt sich deshalb unmittelbar auf Fertigungsmaschinen, Werkzeugbau und Teileproduktion aus. So entsteht ein Dominoeffekt, der Handwerk, Logistik, Ingenieurbüros und auch regionale Forschungseinrichtungen trifft.

Sinkende Steuereinnahmen und Folgen für die Stadt

Ein Rückgang der Industrieproduktion trifft nicht nur Betriebe. Die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt sinken spürbar. Mit ihnen schrumpft der finanzielle Spielraum für Investitionen in Schulen, Verkehr, Kultur und soziale Infrastruktur. Projekte im Wohnungsbau verzögern sich, Instandhaltung von Straßen und öffentlichen Gebäuden leidet. Gleichzeitig steigen Ausgaben für Arbeitslosengeld, Umschulungen und Sozialhilfe. So entsteht ein gefährlicher Kreislauf, der Stuttgart in die finanzielle Enge drängt – ähnlich wie Detroit es erlebte.

Existenzielle Gefahr für die Region

Detroit zeigt, wie schnell ein blühender Industriestandort zusammenbrechen kann. Stuttgart vereint ähnliche Risikofaktoren: Monostruktur, internationale Konkurrenz und unvollendete Transformation. Arbeitsplatzverluste bei den großen Herstellern strahlen auf Zulieferer, Handel und Kommunen aus. Ohne konsequente Diversifizierung droht ein wirtschaftlicher Abstieg – mit gravierenden sozialen Folgen.

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Jeder vierte Deutsche rechnet laut einer Umfrage mit einem mit Blackout

Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts Civey im Auftrag der Trench Group hält mehr als ein Viertel der Deutschen einen großflächigen Stromausfall in den kommenden zwölf Monaten für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich. Diese Einschätzung liegt deutlich über dem, was offizielle Kennzahlen vermuten lassen, und sorgt für eine wachsende Debatte über die tatsächliche Blackout-Gefahr (spiegel: 08.08.25).

Offizielle Statistik zeigt nur Teil der Realität – Umfrage offenbart Wahrnehmungslücke

Die Sorge steht jedoch in einem deutlichen Gegensatz zu den offiziellen Daten. Zwar zählt Deutschland statistisch zu den stabilsten Stromnetzen weltweit, doch diese Werte zeigen nur einen Teil der Wahrheit. 2023 lag die durchschnittliche Ausfallzeit pro Verbraucher bei 12,8 Minuten – international übertroffen lediglich von Südkorea. Diese historischen Ausfallzeiten sind jedoch trügerisch, da sie ausschließlich klassische Unterbrechungen durch technische Defekte, Wartung oder Reparaturen erfassen.

Umfrage zeigt: Jeder vierte Deutsche rechnet mit einem Blackout. Historische Ausfallzeiten täuschen über neue Risiken hinweg

Die eigentliche Gefahr liegt heute woanders: Seit der Abschaltung vieler Großkraftwerke fehlen große rotierende Massen, die früher kurzfristige Schwankungen der Netzfrequenz abfederten. Neue Analysen zeigen, dass sich die Netzfrequenz im europäischen Verbundnetz in den letzten zwei Jahren häufiger und stärker verändert hat. Es gab mehr Abweichungen von über 75 mHz, teils mit schnellen Änderungen, die das System an die Grenzen seiner Regelreserven brachten. Früher konnten große Turbinen solche Spitzen sofort ausgleichen. Heute muss das oft über Stromhandel mit Nachbarländern geschehen – was riskant ist, wenn gleichzeitig in mehreren Regionen Probleme auftreten.

Internationale Beispiele verdeutlichen das Risiko

Ereignisse im Ausland zeigen, wie schnell es kritisch werden kann. Auf der Iberischen Halbinsel führten im Frühjahr 2025 Frequenzschwankungen von rund 0,2 Hz zu einem großflächigen Blackout. In Texas kam es im Februar 2021 zu einem mehrtägigen Strommangel, der mehrere Hundert Menschenleben kostete und enorme wirtschaftliche Schäden verursachte.

Laut Umfrage fürchten die Deutschen vor allem den Ausfall von Kühlsystemen für Lebensmittel. Danach folgen Sorgen um die Wasserversorgung, Heizung, Beleuchtung, Internetzugang und Bankautomaten.

Blackout als größte Gefahr für die Infrastruktur

81 Prozent der Befragten sehen einen längeren Blackout als gravierendstes Infrastrukturrisiko. Damit rangiert er noch vor einer Störung der Wasserversorgung (63 Prozent), Ausfällen in Krankenhäusern (50 Prozent) oder Unterbrechungen der Datennetze (39 Prozent). Nur zwölf Prozent halten eine längere Störung im Gasnetz für folgenschwerer.

Zwar liegt Deutschland bei den reinen Ausfallzeiten besser als viele andere Länder. In den USA etwa fallen im Schnitt pro Kunde zwischen 92 und 125 Minuten Strom pro Jahr aus. Auch die Niederlande und Österreich verzeichnen doppelt so lange Unterbrechungen wie Deutschland. Dennoch bilden diese Zahlen die neuen Risiken durch instabilere Netzfrequenzen kaum ab – und vermitteln daher ein trügerisches Sicherheitsgefühl.

Energiewende verändert die Netzstabilität

Trench-Group-Chef Bahadir Basdere betont: »Die Gesellschaft versteht mittlerweile, dass Strom eine strategische Ressource ist.« Die Einschätzung der Befragten hält er für richtig: »Ohne Strom ging früher wenig, heute geht fast nichts mehr.«

Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien verringert zwar die Abhängigkeit von Importen, erhöht aber die Belastung der Netze. Die dezentrale Einspeisung vieler kleiner Produzenten erschwert die Steuerung. Gleichzeitig hinkt der Netzausbau hinterher. Eine gezielte Umfrage unter Fachleuten zeigt, dass Netzbetreiber die zunehmenden Frequenzschwankungen als ernstes Warnsignal sehen.

Appell an die Politik

Basdere fordert daher: »Die Antwort darauf kann nur sein, die Stromnetze zügig auszubauen und nicht den Ausbau der Erneuerbaren zu bremsen. Das Hü und Hott in der Politik ist nicht gut für die Gesellschaft.«

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Keine Ersatzakkus mehr für Elektro-Smart 451 – Fahrer stehen vor teurem Problem

Besitzer älterer Elektro-Smart 451 stehen vor einer schwierigen Situation. Der Akkutausch ist kaum noch möglich, da offenbar keine Austauschbatterien mehr verfügbar sind. Mercedes-Benz hat die Nachfrage nach Ersatzakkus für den Elektro-Smart unterschätzt. Nutzer berichten, dass Bestellungen scheitern. Laut Spiegel existieren keine Lagerbestände mehr (golem: 10.08.25).

Reparaturlösungen statt neuer Akkus für den Elektro-Smart

Mercedes-Benz hat nach Medienberichten indirekt eingeräumt, dass Akkus für den Elektro-Smart 451 kaum noch erhältlich sind. Statt eines kompletten Austauschs bietet der Konzern Reparaturen in Kooperation mit externen Partnern an. Bosch-Werkstätten sollen diese übernehmen, doch der Zulieferer hat dies bislang nicht offiziell bestätigt.

Die Modellreihe 451 gilt als anfällig für plötzliche Kapazitätseinbußen. Defekte 12-Volt-Batterien führen häufig zu einer Tiefentladung des Hauptakkus. Fahrer nennen diesen Totalausfall „Schrottplatzmodus“. Von ursprünglich 16.000 produzierten Fahrzeugen dieser Baureihe sind noch etwa 3.400 in Deutschland zugelassen.

Hohe Reparaturkosten und wirtschaftliche Totalschäden

Ein neuer Akku kostet zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Bei älteren Fahrzeugen ohne Garantie bedeutet das oft einen wirtschaftlichen Totalschaden. Für viele Halter ist ein anderer Gebrauchtwagen günstiger als eine Reparatur. Dennoch zeigen Studien, dass Elektroautoakkus oft langlebiger sind. Die Unternehmensberatung P3 analysierte über 7.000 gebrauchte Stromer. Selbst nach 200.000 Kilometern verfügen die meisten noch über 80 Prozent ihrer Kapazität.

Für Besitzer eines Elektro-Smart ist das jedoch nur wenig tröstlich. Fällt der Akku aus, fehlen bezahlbare Alternativen. Ohne spezialisierte Werkstätten droht das Ende der Nutzung.

Wenig Spezialisten für komplexe Reparaturen

Das Servicenetz für Elektrofahrzeuge bleibt dünn. Während Benzin- und Dieselfahrzeuge nahezu überall repariert werden können, mangelt es an qualifizierten Betrieben für E-Antriebe. Zwar sind rund 15.000 Hochvoltmechaniker ausgebildet, doch viele Werkstätten erhalten von Herstellern keine vollständigen Reparaturinformationen.

Kfz-Meister Michael Dittmar aus Bochum hat sich auf E-Auto-Reparaturen spezialisiert. Er berichtet von Engpässen nicht nur bei Akkus, sondern auch bei Platinen und Hochvoltkabeln. „Ich glaube, ich bekomme keine Handvoll Werkstätten zusammen“, betont er, „die solche Reparaturen durchführen könnten.“ Ersatzteile seien zudem schwer erhältlich, was Reparaturen oft verzögert.

Ausblick für Elektro-Smart-Besitzer

Die Lage für Besitzer eines Elektro-Smart 451 ist ernst. Fehlende Ersatzakkus, hohe Kosten und ein begrenztes Werkstattangebot bedrohen den Weiterbetrieb. Branchenexperten fordern, dass Hersteller die Ersatzteilversorgung langfristig sicherstellen. Andernfalls droht ein schleichendes Aus für viele dieser Fahrzeuge.

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