66 Millionen Euro Förderung für bayerische Wasserstofftankstellen – doch fast niemand tankt

Der Ausbau von Wasserstofftankstellen in Bayern hat in den vergangenen Jahren enorme Summen verschlungen. Mehr als 66 Millionen Euro Steuergeld flossen in Projekte, die laut Kritikern kaum Wirkung zeigen. SPD-Politiker Florian von Brunn spricht von einem klaren Missverhältnis zwischen Investitionen und tatsächlicher Nachfrage. Nach seiner Einschätzung fließt Steuergeld in Tankstellen, die fast niemand nutzt. Besonders Elektrofahrzeuge hätten sich längst als dominierende Technologie etabliert (br: 05.09.25).

Kaum Fahrzeuge, teure Wasserstofftankstellen

Die Zahlen belegen die Diskrepanz. Laut Kraftfahrt-Bundesamt fuhren Anfang des Jahres bundesweit nur 263 Lastwagen und 1.802 Pkw mit Wasserstoff. Im ersten Halbjahr kamen lediglich 36 neue Lkw und 43 Pkw hinzu. Im gleichen Zeitraum rollten jedoch über 10.000 batterieelektrische Lkw und fast 250.000 Elektrofahrzeuge auf die Straßen. Von Brunn nennt diese Bilanz ernüchternd und fordert, Fördergelder stärker in Bereiche wie Batterieforschung oder industrielle Nutzung umzulenken.

66 Mio. Euro Steuergeld für Wasserstofftankstellen in Bayern – kaum Fahrzeuge, heftiger Streit um Fördergelder und Klimaziele

Das bayerische Wirtschaftsministerium widerspricht. Man betont, dass der Bund entscheidende Förderprogramme gestrichen habe. Diese Lücke habe das Vertrauen der Branche erheblich belastet. Außerdem liege die Batterietechnik schon weiter vorn, wodurch Elektrofahrzeuge günstiger seien. Für wasserstoffbetriebene Modelle bestehe daher ein höherer Bedarf an Fördergeldern.

Ministerium verteidigt die Ausgaben

Nach Angaben des Ministeriums liefen die bayerischen Programme Ende 2024 aus. Zuwendungsbescheide für insgesamt 30 Wasserstofftankstellen seien erteilt. Fünf davon gingen bereits in Betrieb, weitere Projekte befänden sich in Umsetzung. Eine neue Förderrunde sei nicht vorgesehen. Für Hubert Aiwanger ergänzen sich Wasserstofffahrzeuge und Elektrofahrzeuge. Beide Technologien seien notwendig, um langfristige Klimaziele zu erreichen.

Die Ampelkoalition in Berlin treffe aus Sicht des Ministeriums ebenfalls Verantwortung. Deren abrupte Entscheidungen bei Förderprogrammen hätten Betreiber und Hersteller verunsichert. Gerade im Vergleich zu etablierten Elektrofahrzeugen brauche der Aufbau einer alternativen Wasserstoff-Infrastruktur mehr Kontinuität.

Experten empfehlen Kurswechsel

Fachleute mahnen dennoch an, die Situation neu zu bewerten. Richard Hanke-Rauschenbach, Professor an der Universität Hannover, bezeichnete die frühere Anschubförderung als „eine gute Sache“. Vor zehn bis 15 Jahren habe Wasserstoff als einziger Ausweg gegolten. Heute sei die Batterie jedoch so leistungsfähig, dass selbst Busse in schwierigen Regionen mit Elektrofahrzeugen betrieben werden können. Daher erscheine es jetzt sinnvoll, Fördergelder neu zu gewichten.

Die Fortschritte in der Batterietechnik hätten Entwicklungen ermöglicht, die früher kaum denkbar gewesen seien. Für Hanke-Rauschenbach liegt der richtige Zeitpunkt vor, um Steuergeld anders einzusetzen. Dennoch betont er, dass Wasserstoff weiterhin eine Rolle spiele – insbesondere dort, wo hohe Reichweiten oder extreme Lasten gefragt sind.

Zukunft von Wasserstofftankstellen bleibt offen

Der Experte beschreibt ein Zusammenspiel aus Batterie, Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen. Kurze Strecken und kleinere Lasten decken Elektrofahrzeuge am besten ab. Bei anspruchsvolleren Distanzen eigne sich Wasserstoff, während Schiffe und Flugzeuge eher auf synthetische Treibstoffe angewiesen sind. Wasserstofftankstellen bleiben damit ein Teil der Strategie, um Klimaziele im Verkehrssektor zu sichern.

Ob sich die aktuelle Kostenlage ändert, hängt nach Einschätzung des Experten von den Strompreisen ab. Sollten erneuerbare Energien extrem günstig werden, könnten sowohl Wasserstoff als auch synthetische Kraftstoffe plötzlich wettbewerbsfähig sein. Für den Moment dominieren Elektrofahrzeuge den Markt, während die hohen Ausgaben für Wasserstofftankstellen in Bayern für hitzige Debatten um Steuergeld und Fördergelder sorgen.

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Daikin verlagert Wärmepumpen-Produktion vom schwäbischen Güglingen nach Tschechien

Der japanische Konzern Daikin streicht massiv Jobs in Deutschland. Besonders betroffen ist das Werk in Güglingen. Die Wärmepumpen-Produktion zieht nach Brünn um. Mindestens 200 Arbeitsplätze gehen verloren. Der geplante Stellenabbau könnte sogar mehr als die Hälfte der Beschäftigten treffen.

Unsichere Nachfrage bremst Daikin

Laut Geschäftsführer Martin Krutz bleibt die Nachfrage nach klimafreundlichen Heizsystemen schwach. Gründe liegen in schwankenden politischen Rahmenbedingungen in Europa. Trotzdem gilt die Wärmepumpen-Produktion als Schlüssel für CO₂-Reduktion. Krutz betont: „Mit dieser Umstrukturierung wollen wir die Produktivität der Daikin-Gruppe steigern und die breitere Einführung erschwinglicher Produkte fördern.“ Zugleich zeigt er Bedauern über den massiven Stellenabbau am Standort.

Daikin verlagert Wärmepumpen-Produktion nach Tschechien – Stellenabbau in Güglingen, über 200 Arbeitsplätze betroffen

Schrittweise Verlagerung nach Tschechien

Der Abzug der Fertigung aus Baden-Württemberg erfolgt bis Juni 2026. In mehreren Etappen zieht die Produktion nach Tschechien. Laut Unternehmen geschieht dies innerhalb der Daikin Europe Group in enger Abstimmung mit IG Metall und Betriebsrat. Ziel ist eine Optimierung der Fertigung, damit die Wärmepumpen-Produktion effizienter abläuft.

Die Daikin Airconditioning Germany GmbH in Unterhaching, zuständig für Vertrieb und Service, bleibt von den Einschnitten unberührt. Betroffen ist ausschließlich die Fabrik in Güglingen, wo der Stellenabbau hunderte Familien trifft.

Tradition bricht ab in Güglingen

Das Werk blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ursprünglich firmierte es als Rotex, gegründet 1973. Schon ab 1978 produzierte das Unternehmen Heizungskomponenten. 2008 integrierte Daikin den Hersteller vollständig in seine Gruppe. Seit 2020 trägt der Standort offiziell den Namen des Mutterkonzerns. Mit der Abwanderung nach Tschechien droht die industrielle Tradition von Güglingen an Bedeutung zu verlieren. Zahlreiche Arbeitsplätze verschwinden, während die Fertigung ins Ausland zieht.

Folgen für Region und Beschäftigte

Die Auswirkungen reichen weit über das Werk hinaus. Mit dem Verlust von Arbeitsplätze droht Kaufkraftverlust im Landkreis Heilbronn. Für viele Familien bedeutet der Stellenabbau einen tiefen Einschnitt. Gleichzeitig stärkt Daikin mit der Verlagerung nach Tschechien die eigene Wettbewerbsfähigkeit, während die Region geschwächt zurückbleibt.

Zukunft des Heizungsmarkts

Obwohl Wärmepumpen als zukunftsweisend gelten, fehlt ein stabiler Absatzmarkt. Häufig wechselnde Förderprogramme hemmen Investitionen. Daikin versucht mit günstigerer Fertigung in Tschechien, den europäischen Markt mit preiswerteren Geräten zu beliefern. Kritiker sehen darin zwar eine ökonomische Notwendigkeit, für die Region jedoch einen schweren Verlust.

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Mercedes stellt EQE-Baureihe ein – Elektroauto kann sich am Markt nicht durchsetzen

Mercedes beendet die Produktion der EQE-Modelle deutlich früher als erwartet. Die Baureihe konnte sich am Markt nicht durchsetzen und erzielte nicht die erhofften Verkaufszahlen. Das Elektroauto aus deutscher Fertigung verschwindet schon im kommenden Jahr vom Markt. Grund ist eine interne Analyse des Konzerns, die Überschneidungen im Portfolio aufzeigte. Besonders die geplanten Elektrovarianten von C-Klasse und GLC nehmen dem EQE die Daseinsberechtigung.

Facelift gestrichen – EQE-Reihe ohne Zukunft

Die moderne Plattform MB.EA-M soll bessere Fahrleistungen, mehr Raum und optimierte Alltagstauglichkeit ermöglichen. Mercedes setzt künftig auf diese Architektur, während das SUV in den USA gebaut wird und die Limousine aus Bremen kommt. Ursprünglich galt ein Facelift bis 2026 als sicher, doch die Baureihe endet vorzeitig. Lediglich die EQS-Modelle erhalten ein technisches Update.

Mercedes stoppt die EQE-Baureihe – das Elektroauto floppt, E-Klasse und GLC übernehmen. Neue Strategie soll Kurswechsel einläuten

Die erste vollelektrische C-Klasse startet bereits nächstes Jahr. Geplant sind unter anderem Hinterachslenkung und Luftfederung. Gleichzeitig präsentiert Mercedes auf der IAA den neuen GLC als Elektroauto. Er bietet 570 Liter Kofferraum plus 128 Liter Frunk und übertrifft damit das EQE SUV deutlich. Auch die Anhängelast von 2.500 Kilogramm setzt neue Maßstäbe.

Elektrische E-Klasse ersetzt indirekt den EQE

Offiziell bestätigt Mercedes das Ende der EQE-Produktion zwar nicht. Dennoch arbeitet der Konzern schon an einer Batterie-Variante der E-Klasse. Brancheninsider erwarten die Präsentation 2026. Damit erhält der Markt ein neues Elektroauto, das klar als Nachfolger positioniert ist, obwohl es nicht unter dem Namen EQE läuft.

Seit dem Start 2022 erhielt der EQE zahlreiche technische Verbesserungen. Eine Wärmepumpe, die Entkopplung des Frontmotors bei Allradversionen und eine Batterie mit 96 kWh zählen dazu. Auch die Leistung der Topmodelle stieg zuletzt an.

Schwache Nachfrage beendet das Kapitel EQE

Trotz dieser Upgrades bleibt der Absatz enttäuschend. Weder Limousine noch SUV erreichten die Erwartungen. Zudem fehlt dem EQE mittlerweile der technologische Vorsprung gegenüber den kommenden Elektrovarianten von C-Klasse, E-Klasse und GLC. Mercedes zieht daher den Schlussstrich. Künftig sollen die Elektroautos optisch enger an die bekannten Modelle angepasst sein.

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Was ist Datenschutz?

Der Datenschutz sichert das Grundrecht auf informationelle Selbst­bestimmung. Dadurch haben wir die Freiheit, selbst zu bestimmen, wie mit unseren Daten umgegangen wird. Doch die fortschreitende technologische Entwicklung nimmt Einfluss auf den Datenschutz.

Fregatte F126 – das nächste finanzielle Desaster bei der Bundeswehr

Die Fregatte F126 gilt als das ambitionierteste Rüstungsprojekt der Bundeswehr seit dem Zweiten Weltkrieg. Doch anstelle von Fortschritt dominieren Stillstand und Kostenexplosion. Aus einem Auftrag von 5,5 Milliarden Euro entwickelte sich ein Milliardenprojekt mit fast zehn Milliarden Euro Volumen. Ursprünglich sollte das Typschiff 2028 zur Marine stoßen. Inzwischen rechnet kaum noch jemand mit einem Termin vor 2031, manche Beobachter sprechen gar von 2035 (noz: 05.09.25).

Milliardenprojekt im Strudel von Softwareproblemen

Die Wurzeln der Krise liegen in den IT-Schnittstellen. Konstruktionspläne lassen sich nicht zuverlässig zwischen dem niederländischen Generalunternehmer Damen Naval und deutschen Werften austauschen.

Fregatte F126 droht zum Milliarden-Desaster der Bundeswehr zu werden – Verzögerungen und Kostenexplosion gefährden das Milliardenprojekt

Besonders die französische Dassault-Software sorgt für komplizierte Nacharbeiten. Ganze Bauabschnitte bleiben blockiert. Das „Detailed Design“ stagniert, und Insider halten einen Verzug von bis zu vier Jahren für realistisch. Parallel wächst die Kostenexplosion weiter, nachdem im Jahr 2024 die Option für zwei zusätzliche Schiffe gezogen wurde.

Finanzielle Schieflage und politische Turbulenzen

Damen Naval steckt inzwischen in akuter Geldnot. Zwischenzahlungen entfallen, weil Meilensteine nicht erreicht sind. Das wirkt sich nicht nur auf das deutsche Projekt aus, sondern auch auf Fregattenprogramme für Belgien und die Niederlande. In Berlin wächst die Sorge, dass ein Abbruch nicht nur Milliardenverluste bedeutet, sondern auch den Ruf der europäischen Rüstungsindustrie erschüttert. Dokumente des Bundestages zeigen bereits Milliardenbeträge, die in Planung, Infrastruktur und Technologietransfer geflossen sind. Gleichzeitig drängen Abgeordnete auf eine nationale Lösung für die Marine.

Frühe Warnsignale ignoriert

Hinweise auf die Komplexität existierten längst. Schon der 19. Rüstungsbericht nannte IT-Verzögerungen, die angeblich durch Zeitpuffer aufgefangen werden sollten. Rückblickend war diese Annahme naiv. Auch die auffällige Zurückhaltung der Industrie in Fachpublikationen im Jahr 2024 deutete auf Zweifel hin. Das Bundesamt für Ausrüstung erklärte zwar, der Auftragnehmer arbeite an einer überarbeiteten Projektplanung. Doch konkrete Antworten zu Zahlungsstopps oder zur Solvenz von Damen blieben aus. Damit verstärkt sich der Eindruck mangelnder Transparenz im Milliardenprojekt.

Optionen zwischen Neustart und Drohnenstrategie

Die Krise entfacht eine Debatte über Alternativen. Ein Szenario: der Abbruch des Vertrags mit Damen und ein Neustart unter deutscher Führung. TKMS, NVL und German Naval Yards könnten ein Konsortium bilden und damit nicht nur das Projekt retten, sondern auch die heimische Werftenlandschaft konsolidieren. Allerdings steht parallel das F127-Programm im Raum, dessen Dimension kaum weniger gewaltig ausfällt. Zwei Großvorhaben gleichzeitig würden selbst für erfahrene Werften schwer zu stemmen sein.

High-End oder pragmatischer Zwischenweg

Die F127 gilt als High-End-Lösung für die Luftverteidigung, ausgestattet mit Aegis-System und 64 Vertikalstartzellen. Doch diese Schiffe kommen frühestens Mitte der 2030er Jahre. Eine pragmatische Alternative bietet die MEKO A200. Dieses bewährte Design lässt sich schneller realisieren und verschafft der Bundeswehr rasch neue Einheiten für die U-Boot-Abwehr. Zwar ersetzt die MEKO A200 die ambitionierte Fregatte F126 nicht vollständig, doch könnte sie eine Brücke schlagen, um Fähigkeiten kurzfristig zu sichern.

Unbemannte Systeme als Gamechanger

Parallel gewinnt eine andere Option an Dynamik: Drohnen auf, über und unter Wasser. UAVs wie die SeaGuardian übernehmen Aufklärung und Überwachung zu Bruchteilen der Kosten bemannter Systeme. USVs beweisen im Ukraine-Krieg ihre Schlagkraft in der Minenabwehr und im Überwasser-Kampf. UUVs wie der BlueWhale schaffen neue Möglichkeiten in der U-Boot-Jagd. Die NATO fördert ihre Integration, und die US-Marine setzt auf schnelle Serienbeschaffung. Für die Marine eröffnen diese Systeme Chancen, Fähigkeitslücken kurzfristig zu schließen, ohne Milliarden in jahrelange Projekte zu binden.

Kurswechsel als notwendige Konsequenz

Die Misere um die Fregatte F126 zeigt, wie anfällig starre Beschaffungsprozesse der Bundeswehr sind. Statt einer symbolträchtigen Prestigeplattform braucht die Marine Lösungen, die Agilität, Risikobereitschaft und industrielle Handlungsfähigkeit verbinden. Ein pragmatischer Ausstieg mit deutscher Alternative, ergänzt durch unbemannte Systeme, könnte Fähigkeiten sichern und zugleich industriepolitisch neue Perspektiven eröffnen.

Die Bundesregierung verharrt bislang auffällig still. Berichte zufolge äußerte das Kanzleramt keine klare Position zur Krise. Damit droht eine historische Chance ungenutzt zu bleiben: die Konsolidierung der Werftenlandschaft und die Neuaufstellung deutscher Rüstungspolitik. Ob aus der F126 ein Wendepunkt entsteht oder ein Lehrstück für Missmanagement, hängt nun von schnellen und entschlossenen Entscheidungen ab.

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60 Stunden Stromausfall in Berlin – was bisher bekannt ist

Der großflächige Stromausfall im Südosten von Berlin hat zehntausende Menschen über bis zu 60 Stunden ohne Elektrizität gelassen. Besonders betroffen waren die Stadtteile Adlershof, Schöneweide und Treptow-Köpenick. Nach bisherigen Erkenntnissen war ein Brandanschlag auf zwei Hochspannungsmasten die Ursache.

Auswirkungen auf Krankenhäuser, Pflegeheime und Versorgung

In mehreren Kliniken sprangen Notstromaggregate an, um den Betrieb notdürftig aufrechtzuerhalten. Die Senatsverwaltung versicherte, dass die medizinische Versorgung sichergestellt blieb, doch der Druck auf die Einrichtungen war erheblich. In Pflegeheimen kam es zu kritischen Situationen: Fünf Bewohner mussten in Krankenhäuser verlegt werden, weil medizinische Geräte ohne Netzstrom nicht mehr funktionierten.

60 Stunden Stromausfall in Berlin: Folgen, Schäden, Sabotage-Hintergrund und Gefahren für kritische Infrastruktur

Supermärkte, Tankstellen und zahlreiche Geschäfte blieben geschlossen. Kühlketten wurden unterbrochen – Lebensmittel verdarben, teils waren ganze Warengruppen nicht mehr verkehrsfähig. Hotels meldeten Ausfälle bei Fahrstühlen sowie elektronischen Systemen wie Kassensystemen und Abrechnungen. Der Technologiepark Adlershof, in dem über 1.300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt sind, erlitt Produktionsstillstände und Schäden an empfindlichen Anlagen. Die Schäden durch ausgefallene Kühlsysteme und Produktionsabläufe lassen sich derzeit noch nicht beziffern – die finanziellen Folgen liegen im Bereich hoher Unsicherheiten.

Dauer und Ausmaß

Der Blackout begann in den frühen Morgenstunden des Dienstags, 9. September 2025. In der Spitze waren rund 50.000 Haushalte und Betriebe betroffen. Am Mittwoch konnten erste Stadtteile schrittweise wieder an das Netz angeschlossen werden, doch noch zehntausende Menschen saßen weiter im Dunkeln. Erst am Donnerstagabend, 11. September 2025, war die Versorgung für alle Betroffenen wieder vollständig hergestellt. Damit dauerte der Stromausfall für die zuletzt angeschlossenen Haushalte fast 60 Stunden – der längste Blackout in Berlin seit mindestens 25 Jahren.

Täter und Bekennerschreiben

Die Polizei geht von einem linksextremistisch motivierten Brandanschlag aus. Ein Bekennerschreiben auf Indymedia, das als authentisch bewertet wird, spricht von einem „Angriff auf den militärisch-industriellen Komplex“ und nennt verschiedene Firmen im Technologiepark Adlershof mit angeblichen Verbindungen zu Rüstungs- oder Sicherheitstechnik (u. a. Siemens, Rohde & Schwarz, Jenoptik). Das Vorgehen – Brandbeschleuniger, Eisenketten, gezielter Kurzschluss – deutet auf sorgfältige Planung und technisches Fachwissen hin.

Warnsignal für kritische Infrastruktur

Der Anschlag offenbart eklatante Schwachstellen: Die kritische Infrastruktur Berlins war nicht ausreichend gegen solche Attacken geschützt. Strommasten, Umspannwerke und Leitungen erwiesen sich als verletzliche Ziele. Experten warnen, dass ohne adäquate Schutzmaßnahmen weitere Angriffe erhebliche Auswirkungen auf Alltag, Versorgung und Sicherheit haben können.

Schäden durch Kühl- und Produktionsausfälle noch nicht beziffert

Die vollständige Höhe der Schäden durch verderbende Lebensmittel (Supermärkte, Gastronomie), ausgefallene Kühlkreisläufe oder lahmgelegte Produktionsabläufe (Technologiepark, Laboranlagen) ist derzeit nicht quantifizierbar. Erste Einschätzungen von Branchenvertretern deuten auf einen wirtschaftlichen Schaden im hohen zweistelligen bis dreistelligen Millionenbereich hin, doch handelt es sich bislang nur um grobe Schätzungen.

Unfälle durch ausgefallene Ampelsysteme?

Durch den Stromausfall fielen zahlreiche Ampelanlagen in den betroffenen Bezirken aus – insbesondere in Treptow-Köpenick und darüber hinaus. Viele Kreuzungen mussten ohne reguläre Steuerung befahren werden, was zu erheblicher Unsicherheit führte. Nach aktuellen Berichten gibt es jedoch keine bestätigten Verkehrsunfälle, die eindeutig auf den Ausfall der Ampeln zurückzuführen wären.

Fazit:
Der Stromausfall vom 9. bis 11. September 2025 war ein bislang einmaliges Ereignis in Dauer und Dimension. Er hat gezeigt, wie verletzlich die Infrastruktur ist und welche weitreichenden Folgen schon relativ einfache Sabotage haben kann – von Versorgungslücken über immense wirtschaftliche Schäden bis hin zu Gefahren im Verkehr. Die vollständige Einschätzung der Schäden in den Bereichen Kühlung und Produktion steht noch aus. Klar ist jedoch: Berlin muss den Schutz seiner kritischen Infrastruktur dringend verbessern, um ähnliche Angriffe künftig zu verhindern.

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Doch keine Wasserstofffabrik in Völklingen – Saarland verliert Vorzeigeprojekt

Im Kraftwerk Fenne in Völklingen bleibt die geplante Wasserstofffabrik auf Eis. Trotz einer Förderzusage von 100 Millionen Euro rückt das Projekt in weite Ferne. Betreiber Iqony nannte fehlende Abnehmer und hohe Strompreise als Gründe. Für das Saarland bedeutet diese Entscheidung einen herben Rückschlag, auch mit Blick auf den Ausbau von grünem Wasserstoff (sr: 08.09.25).

Völklingen ohne Großkunden

Als möglicher Hauptabnehmer der geplanten Wasserstofffabrik in Völklingen galt die SHS Stahl-Holding-Saar. Doch das Unternehmen entschied sich für einen Vertrag mit dem französischen Anbieter Verso Energy.

Trotz Förderzusage von 100 Millionen Euro – keine Wasserstofffabrik in Völklingen – hohe Strompreise und fehlende Abnehmer bremsen

Ohne diesen Ankerkunden fehlen die wirtschaftlichen Grundlagen. Hinzu kommt: Die Strompreise in Deutschland liegen deutlich über dem Niveau in Frankreich, was die Produktionskosten massiv in die Höhe treibt. Damit rücken die Pläne für das Saarland in den Hintergrund.

Fördergelder reichen nicht aus

Trotz einer Förderzusage von Bund und Land in dreistelliger Millionenhöhe sieht Iqony keine tragfähige Basis. Die Risiken übersteigen aus Sicht des Unternehmens die Chancen. Ob überhaupt ein finales Angebot an die Stahlindustrie abgegeben wurde, bleibt offen. Ein weiterer Abnehmer für grünen Wasserstoff in der Region zeichnet sich nicht ab. Auch über die Laufzeit der Fördermittel äußerte sich Iqony nicht.

EU-Richtlinie verschärft die Lage

Die europäische Richtlinie RED III fordert bis 2030 einen Anteil von 42,5 Prozent erneuerbarer Energien. Weil der deutsche Strommix noch immer zu viel CO₂ enthält, gelten hier strengere Vorgaben. Das Prinzip der „Zusätzlichkeit“ zwingt Produzenten in Deutschland, neue Solar- und Windanlagen aufzubauen. Frankreich profitiert dagegen von seiner Atomkraft und kann bestehenden grünen Strom nutzen. So steigt der Preis für grünen Wasserstoff in Deutschland weiter, während in Frankreich günstigere Modelle realisiert werden.

Saarland verliert den Anschluss

Grüner Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Seine Produktion erfordert jedoch enorme Energiemengen. Unter den aktuellen Bedingungen mit hohen Strompreisen hält Iqony den Standort in Völklingen für nicht wettbewerbsfähig. Der erhoffte Hochlauf bleibt im Saarland aus, während Nachbarländer wie Frankreich die Vorreiterrolle übernehmen.

Französische Lösung für die Stahlindustrie

Die Stahlindustrie steht unter erheblichem Kostendruck und entschied sich nach langer Prüfung für Verso Energy. Ab 2029 beliefert das französische Unternehmen die Branche jährlich mit 6000 Tonnen grünem Wasserstoff. Der in Völklingen geplante Elektrolyseur hätte nach Iqony sogar 8000 Tonnen erzeugt. Doch ohne Kunden und mit den aktuellen Marktbedingungen bleibt die Wasserstofffabrik ein nicht umgesetztes Projekt im Saarland.

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Verbraucher suchen Alternativen zu US-Tech-Produkten

Langsam, aber sicher findet ein Umdenken bei der Nutzung digitaler Produkte statt. Doch während Unternehmen und Organisationen die digitale Souveränität unter strategischen und politischen Punkten betrachten, haben Verbraucher andere Gründe.

Millionenverluste – bayerische Versorgungskammer verzockt Rentengelder

Die Bayerische Versorgungskammer (BVK) gerät wegen riskanter Immobilieninvestments USA in die Schlagzeilen. Die Behörde verwaltet Rentengelder von tausenden Berufsgruppen, die ihre Altersvorsorge auf ein stabiles Fundament gestellt sehen wollen. Vorstandschef Axel Uttenreuther musste nun Verluste einräumen und betonte: „Jeder Euro oder Dollar, den wir verlieren, schmerzt.“ Für viele Versicherte steht damit mehr als nur Kapital auf dem Spiel – das Vertrauen in die sichere Verwaltung ihrer Pensionsgelder wankt (augsburger-allgemeine: 04.09.25).

Zweifel an der Anlagestrategie für Rentengelder

Bereits im vergangenen Jahr enthüllte die Münchner Abendzeitung, dass die BVK in den USA auch mit einem verurteilten Steuerbetrüger kooperiert hatte. Mehrere Immobilienprojekte standen dort in erheblichen Schwierigkeiten. Zwar gilt es als üblich, Pensionsgelder in internationale Märkte zu investieren, um die Altersvorsorge zu sichern. Doch die Art der Partnerwahl und die Dimension der Immobilieninvestments USA stellen das Handeln der Behörde infrage.

Bayerische Versorgungskammer verzockt Rentengelder – riskante Immobilieninvestments USA führen zu Verlusten in Millionenhöhe

Unter den Objekten finden sich prestigeträchtige Gebäude wie das ehemalige Coca-Cola-Haus in Manhattan sowie die Transamerica Pyramid in San Francisco. Beide Investments gelten als Symbole riskanter Strategien und haben zu einem spürbaren Vertrauensverlust bei den Mitgliedern geführt.

Politische Untersuchungen und rechtliche Verfahren

Nicht nur die BVK, auch die Politik befasst sich inzwischen intensiv mit den Vorgängen. Ein Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags befragte Experten, jedoch ohne greifbares Ergebnis. Parallel ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen möglicher Verstöße. Uttenreuther selbst sprach von „Compliance-Verstößen“ und einem „nicht angemessenen Näheverhältnis“. Damit erhärtet sich der Eindruck, dass Teile der Altersvorsorge fahrlässig aufs Spiel gesetzt wurden.

In den USA klagten zudem Investoren gegen das Konsortium wegen angeblicher Täuschung. Einige Kläger nahmen Vorwürfe zwar zurück, doch die Unsicherheit bleibt bestehen. Immobilieninvestments USA, die einst hohe Renditen versprachen, haben sich inzwischen als Belastung für die Rentengelder entwickelt.

Widersprüchliche Zahlen bei den Pensionsgeldern

Besonders irritierend wirkt die Frage nach der tatsächlichen Investitionssumme. Uttenreuther nannte inzwischen 800 Millionen Euro. Noch zuvor hatte die Kammer in einer Antwort auf den Grünen-Landtagsabgeordneten Tim Pargent nur 600 Millionen Euro angegeben. Die Differenz sorgt für Kritik und nährt Zweifel an der Transparenz. Pensionsgelder in dieser Größenordnung erfordern klare Kommunikation, sonst droht weiterer Vertrauensverlust.

Die BVK betreut zwölf Versorgungswerke mit tausenden Mitgliedern. Für diese Menschen steht die Altersvorsorge an erster Stelle. Riskante Immobilieninvestments USA und widersprüchliche Angaben könnten langfristig das Vertrauen in eine Institution erschüttern, die eigentlich Sicherheit vermitteln soll.

Vertrauensverlust gefährdet zentrale Institution

Die Bayerische Versorgungskammer galt lange als Garant für Stabilität. Nun steht sie für spekulative Geschäfte, die Rentengelder in Gefahr bringen. Zwar wurden einige Klagen in den USA eingestellt, doch der entstandene Vertrauensverlust bleibt bestehen. Altersvorsorge bedeutet Sicherheit, nicht Spekulation – genau hier liegt die größte Herausforderung für die BVK.

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