Bund streicht Finanzierung – Löschflugzeuge im Harz bleiben am Boden

Die Waldbrandgefahr in Deutschland steigt, doch der Bund stellt keine Mittel mehr für die Löschflugzeuge in Braunschweig bereit. Damit endet der Einsatz der beiden Spezialflieger im Harz. Noch im September 2024 standen 17 Hektar Wald am Brocken in Flammen – die Maschinen halfen damals beim Löschen. Doch ab sofort soll auf ihren Einsatz verzichtet werden. Das Land Niedersachsen verlängert den Betrieb der Flugzeuge nicht. Der Grund: fehlende Zuschüsse aus Berlin (ndr: 01.04.25).

Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern lähmt Brandschutz

Das niedersächsische Innenministerium macht die Entscheidung des Bundes für das Aus der Löschflugzeuge verantwortlich. Ohne die Fördermittel aus Berlin lasse sich der Betrieb nicht finanzieren. Die Bundesebene wiederum kritisiert das mangelnde Interesse der Länder. Zwar habe der Bund im Rahmen des europäischen Katastrophenschutzes bislang mitgetragen, doch für 2025 bleibt die Unterstützung aus. Nach Aussage des Ministeriums sei die Haushaltslage angespannt.

Löschflugzeuge im Harz bleiben künftig am Boden – das Land Niedersachsen steigt aus, weil der Bund die Gelder gestrichen hat

Seit 2023 standen zwei Flugzeuge vom Typ AT-802 des US-Herstellers Air Tractor am Flughafen Braunschweig bereit. Eingebettet in die europäische „RescEU“-Flotte flogen sie Einsätze im In- und Ausland. Die Maschinen gelten als besonders wendig und effektiv bei Vegetationsbränden.

Brüssel zahlte den Löwenanteil für Löschflugzeuge

Die Kosten für die Löschflugzeuge übernahm überwiegend die EU. Für das Jahr 2024 flossen rund 1,4 Millionen Euro aus Brüssel, während Bund und Land jeweils etwa 450.000 Euro beitrugen. Diese Finanzierung fiel nun ersatzlos weg, da der Bund zuletzt nicht einmal mehr den EU-Zuschuss beantragte.

„Wir haben auch in diesem Sommer schon jetzt verheerende Wald- und Vegetationsbrände erlebt. Und die Waldbrandgefahr bleibt hoch, der Klimawandel führt zu immer trockeneren und heißeren Sommern. Wir müssen uns für diese Gefahren viel stärker wappnen, als das in der Vergangenheit der Fall war“, hieß es bereits im Sommer 2023 aus dem Bundesinnenministerium. Dennoch endet das Projekt nun abrupt.

Probephase ohne Zukunft

Das Innenministerium in Berlin verweist auf den Pilotcharakter des Projekts. Die Phase habe dazu gedient, Erfahrungen zu sammeln. Eine dauerhafte Finanzierung sei jedoch nicht zustande gekommen, da sich die Länder nicht ausreichend beteiligt hätten. „Deshalb wurde von einem Anschlussprojekt abgesehen.“ In Niedersachsen sieht man dennoch Alternativen: Hubschrauber von Polizei, Bundespolizei und Bundeswehr stünden zur Verfügung. Für lokale Einsätze im Land seien diese besser geeignet. Sollte sich die Haushaltslage ändern, käme eine neue Stationierung infrage.

Der Rückzug betrifft jedoch nicht nur Niedersachsen. Der europäische Verbund verliert damit zwei moderne Löschflugzeuge, die auch in anderen Ländern zum Einsatz kamen. Damit sinkt die Einsatzfähigkeit bei großen Bränden europaweit – ein Risiko in zunehmend heißen Sommern.

Fachleute sehen das Ende differenziert

Der Waldbrandexperte Detlef Maushake vom Verein „Waldbrandteam“ beurteilt das Aus der Flugzeuge differenziert. Zwar bezeichnet er die Maschinen als „schnell und effizient“, doch für die Gesamtstrategie seien sie nicht „kriegsentscheidend“. Ihre Bedeutung hänge stark vom Verlauf des Sommers ab. „Das hängt vom Sommer ab, der vor uns liegt“, meint Maushake.

Trotzdem hinterlässt der Rückzug ein Sicherheitsvakuum. Die Flugzeuge reagierten schneller als Bodentruppen, konnten gezielt löschen und bei schwer zugänglichem Gelände effektiv helfen. Ob Hubschrauber diese Rolle vollständig übernehmen können, bleibt offen.

Klar ist: Ohne gemeinsame Finanzierung von EU, Bund und Ländern fehlen künftig entscheidende Mittel im Kampf gegen Waldbrände. Die Verantwortung liegt nun bei den politischen Entscheidungsträgern – während sich die Natur weiter aufheizt.

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Bremssysteme versagt – Windkraftanlage dreht völlig unkontrolliert in Autobahnnähe

Im Windpark bei Großweitzschen im Landkreis Mittelsachsen hat eine außer Kontrolle geratene Windkraftanlage für erhebliche Besorgnis gesorgt. Die etwa 30 Jahre alte Anlage geriet bei starkem Wind in einen unkontrollierten Zustand, nachdem die Bremssysteme versagten. Trotz mehrfacher Versuche gelang es Technikern zunächst nicht, die sich ungebremst drehenden Rotorblätter zu stoppen. Erst als der Wind nachließ, kam die Anlage allmählich zum Stillstand. Die dramatischen Bilder der sich unkontrolliert drehenden Rotoren lösten bei Anwohnern und Behörden Alarmbereitschaft aus (mdr: 01.04.25).

Behörden reagieren auf unkontrollierte Drehbewegungen

Die ungebremste Rotation der Windkraftanlage stellte ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar. Lokale Sicherheitsbeauftragte sprachen von einer bisher nicht gekannten Dimension eines Störfalls. Besonders beunruhigend war die Tatsache, dass die Anlage sich nicht in den Standby-Modus versetzen ließ.

Windkraftanlage dreht bei starkem Wind völlig unkontrolliert – Bremssysteme versagen: Monteure konnten Rotorblätter nicht stoppen

Fachleute führen das Versagen auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück, darunter Materialermüdung nach jahrzehntelangem Betrieb, unzureichende Wartung der Bremssysteme und extreme Windböen zum Zeitpunkt des Vorfalls.

Kommunale Behörden fordern schnelles Handeln

Angesichts der unkontrollierten Drehbewegungen fordern lokale Entscheidungsträger um Bürgermeister Jörg Burkert (parteilos) umgehende Maßnahmen. Die Gemeinde drängt auf eine sofortige Stilllegung und den zeitnahen Rückbau der Anlage. Allerdings gestaltet sich die Umsetzung komplex, da der Betreiber auf laufende Untersuchungen verweist und Versicherungsfragen noch nicht geklärt sind. Das Landratsamt prüft derzeit die rechtlichen Möglichkeiten für ein Eingreifen.

Technische Untersuchungen laufen

Spezialisten untersuchen derzeit die Bremssysteme der Anlage. Erste Erkenntnisse deuten auf ein Versagen der Notbremsen hin, die eigentlich für solche Extremfälle ausgelegt sind. Fachleute warnen, dass die unkontrollierte Drehung im schlimmsten Fall zu einem kompletten Versagen der Anlage hätte führen können. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Zustand der Rotorblätter nach dem Vorfall, der elektronischen Steuerung der Bremssysteme und den Materialeigenschaften der Bremskomponenten.

Branche zieht Konsequenzen

Der Vorfall hat weitreichende Folgen für die Windenergiebranche. Energieexperten fordern nun strengere Wartungsvorschriften für ältere Anlagen und regelmäßige Belastungstests der Bremssysteme. Klare Stilllegungskriterien bei technischen Mängeln sollen künftig ähnliche Vorfälle verhindern. Der Bundesverband Windenergie arbeitet bereits an neuen Sicherheitsstandards, die speziell auf ältere Anlagen zugeschnitten sind. Der Verband betont, dass sich unkontrollierte Drehbewegungen wie in Großweitzschen nicht wiederholen dürfen.

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Öffentliche Ausgaben steigen 2024 erstmals auf mehr als zwei Billionen Euro

Die öffentlichen Ausgaben sind 2024 erstmals auf mehr als zwei Billionen Euro gestiegen. Zwar wuchsen auch die wichtigen Einnahmen etwa aus Steuern und Sozialbeiträgen stabil, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag erklärte. Die gestiegenen Gesamteinnahmen konnten die Ausgaben demnach aber „bei Weitem“ nicht decken.

Das Statistikamt berief sich auf vorläufige Ergebnisse der Kassenstatistik. Der öffentliche Gesamthaushalt gab demnach im vergangenen Jahr 7,1 Prozent mehr aus und nahm 6,8 Prozent mehr ein als im Jahr 2023. Einnahmen von 1,98 Billionen Euro standen Ausgaben von 2,08 Billionen Euro gegenüber.

Die Kern- und Extrahaushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung schlossen das Jahr mit einem Finanzierungsdefizit von 104,4 Milliarden Euro ab. Das waren 12,7 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.

Öffentliche Ausgaben in Deutschland übersteigen 2024 erstmals zwei Billionen Euro – trotz stabiler Einnahmen wächst das Finanzierungsdefizit auf über 100 Milliarden Euro.

Beim Bund stiegen die Einnahmen dabei stärker als die Ausgaben. Bei den Ländern und Kommunen war die Entwicklung dagegen umgekehrt. Der Bund nahm den Angaben nach 569 Milliarden Euro ein und gab 620 Milliarden Euro aus. Die Einnahmen der Länder stiegen um 2,8 Prozent auf 544,1 Milliarden Euro, die Ausgaben aber um 6,2 Prozent auf 562,4 Milliarden Euro.

Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden erhöhten sich die Einnahmen um 7,6 Prozent auf 376,1 Milliarden Euro, während die Ausgaben um 12,6 Prozent auf 400,9 Milliarden Euro stiegen. Die Sozialversicherung nahm 864,1 Milliarden Euro ein und gab 874,6 Milliarden Euro aus.

Das Finanzierungsdefizit der Kommunen wuchs deutlich auf 24,8 Milliarden Euro. Beim Bund dagegen sank es – wie schon 2023. Im Jahr 2024 hatte er den Angaben nach ein Defizit von 50,9 Milliarden Euro. Die Länder verzeichneten ein Finanzierungsdefizit von insgesamt 18,2 Milliarden Euro. Die Sozialversicherung lag bei einem Defizit von 10,5 Milliarden Euro, was vor allem an der Krankenversicherung lag.

Die gestiegenen Kosten sind unter anderem auf höhere Sozialausgaben zurückzuführen. Das sei vor allem bei den Kommunen zu beobachten, außerdem beim Bund, erklärte das Statistikamt. Dieser finanziert viele Sozialleistungen über Zuweisungen an die Länder mit. Die Zuweisungen stiegen 2024 um 3,3 Milliarden Euro. Die Ausgaben an einzelne Menschen stiegen um 3,9 Milliarden Euro.

Der Bund gab außerdem deutlich mehr für Militär aus. Beim Kernhaushalt war es mit 14,7 Milliarden Euro zwar weniger als im Vorjahr mit 17 Milliarden Euro, beim Sondervermögen Bundeswehr stiegen die Ausgaben aber deutlich auf 16,9 Milliarden Euro.

AFP

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5.000 Stellen gestrichen – bei DB Cargo fällt jeder sechste Job neuen Sparmaßnahmen zum Opfer

Die Deutsche Bahn hat ihre Jahresbilanz vorgelegt – und sie fällt düster aus. Besonders der Bereich Güterverkehr belastet das Ergebnis. Die Konzerntochter DB Cargo häuft weiterhin hohe Verluste an. Trotz umfangreichem Sparkurs bleibt die Sanierung bisher erfolglos. Die Folge: 5.000 Arbeitsplätze entfallen. Das entspricht jedem sechsten Job in der Sparte. Vorstandschefin Sigrid Nikutta spricht offen über die drastischen Einschnitte. Sie verfolgt den klaren Auftrag, das Unternehmen zu verkleinern, um dauerhaft rentabel zu arbeiten (mdr: 27.03.25).

Schrumpfkurs statt Wachstum

„Diese Lage ist durchaus existenziell für uns“, erklärt Nikutta. Dennoch erkenne das Team die Dringlichkeit der Maßnahmen. Ein Ende der defizitären Strategie sei unumgänglich. Zwar strebe niemand diesen Schritt an, doch nur ein profitabler Betrieb könne langfristig bestehen. In der Vergangenheit deckte der Staat Verluste durch Finanzspritzen. Damit ist nun Schluss. Die EU-Kommission verbietet diese Quersubventionierung. Private Anbieter litten unter den verzerrten Marktbedingungen. Künftig muss sich DB Cargo eigenständig behaupten – ohne Rückendeckung durch Steuergelder.

DB Cargo streicht 5.000 Stellen und baut massiv um. Jeder sechste Job entfällt, um Millionenverluste zu stoppen

Auch die Standorte in Ostdeutschland spüren den Sparkurs. Am Rangierbahnhof in Halle an der Saale sind bereits 270 Stellen entfallen. Standortleiterin Katharina Blaumann beschreibt die Stimmung als angespannt. Besonders junge Beschäftigte mussten gehen. „Besonders bitter ist das, weil das natürlich durch die Sozialauswahl unsere jungen Kollegen betroffen hat. Auch viele junge Kollegen, die wir gerade angeworben haben.“ Immerhin: Viele hätten in der Region eine neue Perspektive gefunden. Blaumann zeigt sich zuversichtlich, dass einzelne Mitarbeiter zurückkehren könnten, sobald sich die Lage verbessert.

Widerstand aus den Reihen der Gewerkschaft

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stellt sich gegen das harte Sparprogramm. Vize-Vorsitzende Cosima Ingenschay hält den Kurs für überzogen. Der Rückbau gefährde die Ziele der Verkehrswende. Schwerlasttransporte auf der Straße ließen sich kaum durch Elektromobilität auffangen. Die Schiene bleibe alternativlos – besonders im Hinblick auf militärische und industrielle Transporte. „Wenn wir eine ökologische Verkehrswende wollen, müssen wir mehr Güter, gerade auch schwere Güter, über die Schiene transportieren.“

In ihren Augen erfüllt DB Cargo eine strategische Funktion für Deutschland. Kein anderer Anbieter könne die gleiche Leistungsbreite garantieren. „Das kann die DB Cargo“, stellt Ingenschay klar, „das ist das größte europäische Schienengüterverkehrsunternehmen und damit auch ein Rückgrat der deutschen Industrie.“ Der Einbruch bei Transportmengen sei allerdings nicht hausgemacht. Eine schwächelnde Wirtschaft belaste die Branche insgesamt.

Ein Konzern in der Zwickmühle

Lange transportierte DB Cargo auch Frachten ohne wirtschaftlichen Gewinn. Die Hoffnung: durch Präsenz und Netzabdeckung langfristig Marktanteile sichern. Doch dieser Ansatz ging nicht auf. Mittlerweile liegt der Anteil der DB Cargo am nationalen Schienengüterverkehr bei nur noch vierzig Prozent. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer übt scharfe Kritik. Der Konzern steuere „ungebremst gegen die Wand“, so der drastische Vorwurf.

Laut aktuellen Recherchen wird auch 2024 ein tiefrotes Jahr. In der Bilanz klafft voraussichtlich ein Minus von 356 Millionen Euro. Damit wächst der Druck auf das Management erheblich. Nikutta verweist auf die schwierige Konjunktur: „In den letzten Monaten leiden wir darunter, dass die Konjunktur in Deutschland und Europa nicht richtig anspringt. Es finden weniger Transporte statt – auf der Straße und auf der Schiene.“

Letzter Versuch vor dem Aus?

Nikutta bleibt nach außen hin kämpferisch. Ziel bleibt ein Turnaround bis Ende 2026. Andernfalls droht ein schwerer Rückschlag. Die EU-Kommission könnte gezahlte Subventionen nachträglich als rechtswidrig einstufen. Der Rückzahlungsbetrag läge bei bis zu 1,9 Milliarden Euro. Diese Summe dürfte kaum zu stemmen sein. Ein Scheitern der Sanierung wäre gleichbedeutend mit dem Ende von DB Cargo. Der einstige Hoffnungsträger des klimafreundlichen Gütertransports steht am Scheideweg.

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Forscher präsentieren neuartige Nuklear-Batterie mit jahrzehntelanger Laufzeit

Die meisten Akkus verlieren nach wenigen Jahren spürbar an Leistung. Zudem belasten Rohstoffabbau, kurze Lebensdauer und problematische Entsorgung zunehmend die Umwelt. Eine neue Entwicklung durchbricht diese Grenzen: Die Nuklear-Batterie liefert konstant Energie – ohne Nachladen, ohne Wartung und über Jahrzehnte hinweg. Trotz radioaktiver Quelle gilt sie als erstaunlich sicher (winfuture: 27.03.25).

Nuklear-Batterie als Antwort auf die Schwächen herkömmlicher Akkus

Der klassische Lithium-Ionen-Akku stößt immer öfter an physikalische und ökologische Grenzen. Leistungsabfall, hoher Ladeaufwand und problematische Recyclingverfahren verschärfen die Suche nach Alternativen. Forscher und Unternehmen richten den Blick daher auf nukleare Technologien. Betavoltaische Batterien nutzen den Zerfall radioaktiver Stoffe, um über lange Zeiträume hinweg Strom zu erzeugen – in Miniaturformat.

Neuartige Nuklear-Batterie liefert über Jahrzehnte konstant Strom, gilt als sicher und eignet sich für Anwendungen mit geringem Energiebedarf

Ein chinesisches Unternehmen, Betavolt, entwickelt mit der BV100 ein serienreifes Produkt. Diese münzgroße Nuklear-Batterie basiert auf Nickel-63 und versorgt Kleingeräte über bis zu 50 Jahre mit Strom. Südkoreanische Wissenschaftler setzen dagegen auf Kohlenstoff-14. Beide Varianten beruhen auf dem gleichen Prinzip: Beim radioaktiven Zerfall entstehen Elektronen, die in Halbleitern eine kontinuierliche Stromquelle erzeugen.

Sicherheit durch gezielte Abschirmung

Die Idee, radioaktive Materialien im Alltag zu verwenden, erzeugt schnell Vorbehalte. Doch die technische Umsetzung reduziert Risiken auf ein Minimum. Ein dünnes Aluminiumblech schirmt die entstehende Betastrahlung vollständig ab. Dadurch lassen sich die Batterien sogar in sensiblen medizinischen Anwendungen einsetzen.

Der Aufbau dieser Energiespeicher ist simpel, aber wirkungsvoll: Ein radioaktiver Emitter setzt Beta-Teilchen frei, die in einem Halbleiter-Absorber Strom erzeugen. Zwar bleibt die Leistung gering, doch reicht sie für spezielle Einsatzbereiche völlig aus. Experten betonen: „Man sollte sich also nicht etwa das ewig laufende Smartphone erwarten.“

Einsatzbereiche mit geringem Energiebedarf

Die Nuklear-Batterie erzeugt eine konstante, wenn auch kleine Menge Strom. Der südkoreanische Prototyp liefert pro Quadratzentimeter etwa 20,75 Nanowatt – das entspricht nur rund 0,4 Prozent der Leistung eines Taschenrechners. Für Geräte mit minimalem Verbrauch wie Herzschrittmacher oder Umweltsensoren reicht das jedoch aus.

Zukünftige Entwicklungen zielen auf effizientere Materialien und eine höhere Energiedichte. Neben der einzigartigen Lebensdauer zählt die Wartungsfreiheit zu den wichtigsten Vorteilen. Besonders in schwer zugänglichen Bereichen kann die Technologie neue Maßstäbe setzen.

Internationale Forschung beschleunigt das Tempo

Neben Asien intensivieren auch Europa und die USA ihre Forschung auf diesem Gebiet. Ziel ist eine energieautarke Versorgung für Spezialanwendungen – etwa in der Raumfahrt, Tiefseeüberwachung oder bei Sensorik in extremen Umgebungen. Die Unabhängigkeit von Lithium und anderen seltenen Rohstoffen gilt dabei als entscheidender Faktor.

Trotz vielversprechender Fortschritte bestehen Herausforderungen. Technische Optimierung, gesetzliche Rahmenbedingungen und öffentliche Akzeptanz entscheiden über den künftigen Einsatz. Der Begriff „radioaktiv“ wirkt abschreckend, obwohl moderne Nuklear-Batterien kaum Strahlenrisiken mit sich bringen. In spezialisierten Einsatzfeldern eröffnet sich jedoch ein neues Kapitel der Energieversorgung – zuverlässig, langlebig und kompakt.

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Deindustrialisierung schlägt auf Stabilität am Arbeitsmarkt durch

Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen auf den ersten Blick Stabilität auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Die offizielle Arbeitslosenquote liegt im März wie im Vormonat bei 6,4 %. Die Arbeitslosenzahl sank um 22.000 Personen, während saisonbereinigt ein Anstieg um 26.000 zu verzeichnen ist. Doch der Schein trügt. In den Detaildaten verbirgt sich ein tiefgreifender Wandel. Die Industrie verliert kontinuierlich Arbeitsplätze – ein deutliches Signal für fortschreitende Deindustrialisierung (finanzmarktwelt: 28.03.25).

Arbeitsmarkt unter Druck – Dienstleistungszuwachs reicht nicht aus

Ein Blick in den Arbeitsmarktbericht offenbart die Entwicklung: Im Januar verschwanden 121.000 Stellen in der Industrie im Vergleich zum Vorjahr. Noch im Dezember lag der Rückgang bei 105.000. Innerhalb eines Monats also ein weiterer Verlust von 16.000 Stellen. Diese Entwicklung verläuft parallel zu einem langsamen Beschäftigungszuwachs in staatlich dominierten Sektoren. Zwar entstanden im Januar 166.000 neue Jobs in Bereichen wie öffentlicher Verwaltung, Gesundheitswesen und sozialer Pflege, doch im Dezember waren es noch 170.000.

Die Deindustrialisierung trifft den deutschen Arbeitsmarkt zunehmend spürbar. Aktuelle Zahlen zeigen Stellenabbau in der Industrie

Ein zentraler Satz aus dem Arbeitsmarkt-Barometer der Bundesagentur bringt es auf den Punkt: „Die Arbeitsagenturen gehen aktuell nicht mehr davon aus, dass die Beschäftigungsgewinne in Bereichen wie Pflege oder Erziehung die Verluste der Industrie überkompensieren werden.“ Auch wenn soziale Berufe wachsen, reichen sie nicht aus, um den strukturellen Abbau im produzierenden Gewerbe auszugleichen. Hinzu kommt: Diese Jobs bieten meist niedrigere Löhne, geringere Produktivität und weniger Impulse für Zulieferer und Dienstleister.

Rückgang in der Industrie als Risiko für Wohlstand

Die Industrie bildet das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands. Dort entstehen nicht nur gut bezahlte Arbeitsplätze, sondern auch das Fundament für Steueraufkommen, Exportleistung und Innovationskraft. Bricht dieses Fundament weg, gerät der gesamte Wohlstand unter Druck. Mit sinkender Industrieproduktion sinken auch Steuereinnahmen und Konsumausgaben. Gleichzeitig geraten Beschäftigte in anderen Sektoren unter Druck, da Aufträge aus der Industrie fehlen. Der Prozess verläuft schleichend, doch die langfristigen Folgen könnten gravierend sein.

Hinzu kommt: Die Chancen auf einen erfolgreichen Wiedereinstieg in Arbeit nehmen ab. Die Frühjahrsbelebung fiel schwach aus, die Zahl der offenen Stellen geht zurück. Gleichzeitig erhöht sich die Inanspruchnahme von Kurzarbeit – ein Zeichen wachsender Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt.

Konjunkturschwäche trifft den Arbeitsmarkt spürbar

Die Bundesagentur für Arbeit formuliert es nüchtern: „Die deutsche Wirtschaft steckt weiterhin in einer Schwächephase fest.“ Anzeichen für eine baldige Besserung existieren kaum. Auch im ersten Quartal fehlt eine klare Wende. Zwar bieten geplante fiskalische Maßnahmen theoretisch Potenzial für Impulse, doch am Arbeitsmarkt zeigen sich derzeit „immer tiefere Spuren“. Insbesondere die konjunkturnahe Arbeitslosenversicherung verzeichnet einen Anstieg. Das Risiko des Arbeitsplatzverlustes nimmt zu, während gleichzeitig die Chance, durch eigene Initiative wieder in Arbeit zu kommen, auf historische Tiefstände sinkt.

Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zeigt eine rückläufige Tendenz. Gleichzeitig melden Unternehmen weniger neue Stellen – ein weiterer Indikator für konjunkturelle Zurückhaltung.

Industrie fordert klare Weichenstellung der Politik

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer drückt die Sorge der Unternehmen deutlich aus: „Die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter.“ Besonders kritisch sei die Situation in der Industrie. Der Zugang zurück in Beschäftigung werde zunehmend schwieriger, während gleichzeitig die Zahl offener Stellen sinke. Die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage erwartet auch in den kommenden Monaten keinen Aufschwung.

Politische Entscheidungen gewinnen damit an Bedeutung. Die DIHK betont: „Zunächst brauchen wir den Turnaround bei Wachstum und Investitionen.“ Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und beschleunigte Vermittlungsprozesse seien notwendig. Die geplanten Maßnahmen der künftigen Bundesregierung – mehr Fordern und Fördern sowie ein klarer Fokus auf Vermittlung – gehen aus Sicht der Industrie in die richtige Richtung. Entscheidend bleibe allerdings die praktische Umsetzung. Nur mit klaren wirtschaftspolitischen Impulsen lässt sich die Abwärtsspirale durchbrechen.

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Illegale Entsorgung im Ausland: Die dunkle Seite der Energiewende

In Deutschland entstehen immer mehr Windräder – doch was geschieht mit den alten Anlagen? Viele Rotorblätter lassen sich nicht verwerten. Ihre Entsorgung erfolgt häufig auf illegalen Deponien im Ausland. In einem kleinen Ort nahe der tschechischen Grenze wurde das besonders deutlich: Elf Lkw luden mitten in der Nacht mehr als 90 Tonnen Schrott ab – darunter Rotorblätter aus Deutschland. „Die glaubten, das ist hier das Ende der Welt“, berichtet Barbora Šišková, Bürgermeisterin von Jiříkov. Wenige Wochen später rollten weitere Lkw an, erneut mit Teilen aus Windkraftanlagen. Laut Frachtpapieren stammte das Material aus Bayern – deklariert als gewöhnlicher Plastikmüll (welt: 31.03.25).

Illegale Entsorgung überwindet Grenzen

Die Rotorblätter sollten eigentlich recycelt werden, doch stattdessen liegen sie heute offen in der Landschaft. Nicht nur in Jiříkov, sondern auch an anderen Orten in Tschechien. Die Umweltschutzorganisation Arnika warnt vor schädlichen Fasern, die Boden, Wasser und Luft belasten. Das Problem reicht weit über einzelne Orte hinaus. Fast die Hälfte der deutschen Windkraftanlagen ist über 15 Jahre alt. Viele nähern sich dem Ende ihrer Laufzeit – wirtschaftlich lohnt sich ein Weiterbetrieb oft nicht mehr. Ohne staatliche Förderung steigen die Wartungskosten zu stark.

Illegale Entsorgung deutscher Windradteile in Osteuropa zeigt die Schattenseiten der Energiewende – ein Blick auf Ursachen und Folgen

Bereits jetzt fallen jährlich bis zu 5000 Tonnen Rotorblatt-Abfall an. In wenigen Jahren könnten es zehnmal so viele sein. In den USA landen ausgediente Blätter oft auf Mülldeponien. Diese Form der Entsorgung ist in Deutschland verboten. Stattdessen dienen die Bestandteile hier häufig als Brennstoff in der Zementindustrie. Dabei gehen wertvolle Rohstoffe wie Balsaholz oder Glasfasern verloren – offiziell heißt das „thermische Verwertung“.

Recyclingversprechen und Entsorgungsprobleme

Recyclingversprechen vieler Unternehmen halten selten, was sie verkünden. Das Karlsruher Institut für Technologie warnte bereits vor Jahren vor Scheinverwertung und Exporten auf illegale Halden. Erste Hinweise haben sich inzwischen bestätigt. Wissenschaftler arbeiten daher an neuen Verfahren. Armin Varmaz, Professor an der Hochschule Bremen, beschäftigt sich mit dem Rückbau von Windkraftanlagen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut entstand ein Handbuch, das zeigt, wie sich selbst große Anlagen effizient abbauen lassen. Zwar bezog sich seine Forschung bislang vor allem auf Offshore-Anlagen – doch an Land seien die Abläufe vergleichbar, nur günstiger.

Rotorblätter stellen nach wie vor das größte Problem dar. Während Beton vor Ort zerkleinert und als Schotter verwendet werden kann, lässt sich Stahl einschmelzen. Doch die Flügel bestehen aus einem Materialmix, der kaum zu trennen ist. Harze, Kleber, Glasfasern und Balsaholz sind fest miteinander verbunden – bewusst so konzipiert, dass sich nichts voneinander löst.

Forschung für bessere Entsorgungslösungen

Der sogenannte Pyrolyseprozess verspricht eine mögliche Lösung. Niels Ludwig, Experte am Fraunhofer-Institut in Bremerhaven, untersucht gemeinsam mit seinem Team, wie sich Rotorblätter in ihre Bestandteile zerlegen lassen. In einem Spezialofen lösen sich Harze und Kleber, zurück bleibt reine Glasfaser. Die Idee überzeugt technisch – wirtschaftlich jedoch noch nicht. Recycelte Fasern kosten deutlich mehr als neue. Erst wenn sich der Preis halbiert, könne sich das Verfahren durchsetzen.

Um das zu erreichen, setzen die Forscher auf künstliche Intelligenz. Die Software soll erkennen, welche Fasern und Harze in den Altteilen enthalten sind. Nur durch sortenreine Trennung lassen sich Materialien effizient wiederverwerten. Ludwig betont: „Funktioniert das Verfahren einmal, kann man das auch für andere Produkte verwenden.“ Je breiter der Einsatz, desto günstiger das Verfahren – und desto nachhaltiger die Entsorgung.

Politik muss die Entsorgung neu regeln

Große Hoffnungen ruhen auf einem neuen Kunstharz, das sich mit milder Essigsäure auflösen lässt. Siemens Gamesa nutzt es bereits bei neuen Rotorblättern. Diese lassen sich künftig vollständig trennen und recyceln – zumindest theoretisch. Ob das Konzept auch im industriellen Maßstab funktioniert, bleibt noch unklar. Mindestens 20 Jahre müssen die neuen Rotoren halten, bevor die Trennbarkeit in der Praxis geprüft werden kann.

In Jiříkov wächst unterdessen der Druck. Bayerische Zollfahnder durchsuchten die Geschäftsräume des betroffenen Recyclingunternehmens. Der Vorwurf: illegale Ausfuhr von Müll. Der tschechische Umweltminister besuchte den Ort persönlich. Die betroffenen Einwohner warten weiterhin auf eine Lösung. Barbora Šišková fordert klare Konsequenzen: „Das Zeug soll endlich weg.“ Bis zur gesetzten Frist am 21. März passierte nichts. Die unsachgemäße Entsorgung liegt weiterhin offen – als Mahnmal einer unvollendeten Energiewende.

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Hohe Kosten: Verkehrsminister wollen Führerschein billiger machen

Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder setzen sich dafür ein, dass die Führerscheinausbildung billiger wird. „In den letzten Jahren sind die Kosten exponenziell gestiegen“, nicht mehr alle könnten sich den Führerschein leisten, sagte die saarländische Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) am Donnerstag nach der Verkehrsministerkonferenz (VMK) in Nürnberg. Beim Thema Deutschlandticket sehen die Verkehrsminister den Bund in der Pflicht.

Die Ministerinnen und Minister wollen insbesondere den theoretischen Teil der Führerscheinausbildung entschlacken und „praxistauglicher“ gestalten. Die Fragen seien oft sehr technisch, und „vielleicht auch nicht mehr geeignet, tatsächlich Menschen an eine gute Fahrausbildung heranzuführen“, sagte Berg. Die VMK forderte den Bund auf, Maßnahmen umzusetzen, um die Kosten einzudämmen.

Es könne nicht sein, dass ein Führerschein mittlerweile „so teuer ist wie ein Kleinwagen“, kritisierte Lydia Hüskens (FDP), die Infrastrukturministerin Sachsen-Anhalts. Führerschein und Auto seien für viele junge Menschen, insbesondere in ländlichen Gebieten, immer noch „ein Stück Freiheit“.

Die Verkehrsminister der Länder fordern eine günstigere und praxisnähere Führerscheinausbildung. Zudem drängen sieden Bund zur dauerhaften Finanzierung des Deutschlandtickets

Die Union wertete den Vorstoß der VMK beim Führerschein als „wichtiges Signal“ für die Koalitionsverhandlungen. „Wir wollen eine zeitgemäße und moderne Fahrausbildung, die bezahlbar ist und ein hohes Maß von Verkehrssicherheit ermöglicht“, sagte CDU-Verkehrspolitiker Florian Müller der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Zu viele Fahrschülerinnen und Fahrschüler fielen durch die Prüfung. Er forderte auch den verstärkten Einsatz von Fahrsimulatoren.

Das bundesweit im Nahverkehr gültige Deutschlandticket wertete die VMK grundsätzlich als Erfolg. „Aber sein volles Potenzial kann dieses Deutschlandticket nur entfalten, wenn es auch auf Dauer angelegt ist“, sagte Berg. Nun sei der Bund am Zug, das Ticket für die kommenden Jahre zu sichern.

Eine Aufstockung forderte die VMK vom Bund bei den sogenannten Regionalisierungsmitteln. Das ist Geld, das die Bundesländer für die Finanzierung des Nahverkehrs zur Verfügung gestellt bekommen. Nach Angaben des Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, dem bayerischen Staatsminister für Verkehr Christian Bernreiter (CSU), fehlen bis 2031 rund 40 Milliarden Euro.

Gibt es keine zusätzliche Finanzspritze müssten möglicherweise Verbindungen im Nahverkehr gekappt werden, obwohl eigentlich aufgestockt werden soll. „Das wäre fatal“, warnte Bernreiter.

Das Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur begrüßte die VMK. Damit bestehe die Chance, „Deutschland wieder in Form zu bringen“, sagte Bernreiter. Investitionen in die teils marode Infrastruktur seien dringend nötig. Das betreffe nicht nur Schiene und Straße, sondern auch Häfen und Wasserstraßen.

Die Landesverkehrsministerinnen und -minister wollen zudem die Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen verbessern. Gefördert werden soll in etwa die Videoüberwachung. Zudem sollten nach Ansicht der Konferenz Waffen im gesamten Bundesgebiet im öffentlichen Nahverkehr verboten werden.

AFP

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Eissturm in Ontario – 300.000 Haushalte tagelang ohne Strom

Ein massiver Eissturm hat Ontario am Wochenende ins Chaos gestürzt. Über 300.000 Haushalte in der Region blieben ohne Strom. Umgestürzte Bäume und vereiste Leitungen legten die Versorgung lahm. Energieversorger kämpfen mit schwierigen Bedingungen, da Eis und Schnee die Reparaturarbeiten stark behindern (spiegel: 31.03.25).

Zentrale und östliche Regionen Ontarios besonders betroffen

Environment Canada hatte frühzeitig vor gefährlichem Eisregen gewarnt. Die Warnung erstreckte sich auf Ottawa, Teile von Québec und große Bereiche Ontarios. Durch die extreme Witterung knickten Bäume reihenweise um und beschädigten Stromleitungen.

Ein schwerer Eissturm hat in Ontario zum Stromausfall für über 300.000 Haushalte geführt – Reparaturarbeiten dauern mehrere Tage

»Die Stromausfälle entstehen größtenteils durch Äste und Zweige, die durch den gefrierenden Regen umgestürzt sind«, so der Stromversorger Hydro One auf seiner Website. In Zentralontario drohen zudem Überschwemmungen infolge der starken Niederschläge.

Energieversorger kämpfen gegen Eis und Schäden

Auch Alectra meldete weitreichende Ausfälle. Rund 35.000 Haushalte hatten keinen Strom, besonders stark traf es die Stadt Barrie nördlich von Toronto. Dort erschwert massives Eis auf den Leitungen die Instandsetzung. »Die Arbeiten kommen wegen des Eises auf den Leitungen nur langsam voran, aber alle verfügbaren Ressourcen wurden eingesetzt«, hieß es. Die Stadt Orillia in Ontario rief wegen der angespannten Lage den Notstand aus. Dauerhafter Eisregen verursachte vereiste Straßen, umgestürzte Strommasten und erhebliche Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur.

Einsatzkräfte arbeiteten ununterbrochen, um blockierte Straßen freizuräumen und die Stromversorgung zu sichern. Die Priorität liegt auf Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Notunterkünften.

Chaos auf den Straßen und in der Kommunikation

Zahlreiche Anwohner beschrieben in den sozialen Medien dramatische Szenen. Straßen blieben wegen entwurzelter Bäume unpassierbar. Viele hörten das Krachen von Ästen und sahen Stromleitungen am Boden liegen. Besonders abgelegene Gebiete litten unter der langsamen Versorgung, da Reparaturteams wegen der schlechten Bedingungen kaum vorankamen.

Auch das Mobilfunknetz war betroffen. In mehreren Orten fielen Telefon- und Internetverbindungen stundenlang aus. Behörden appellierten an die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben und keine Fahrten zu unternehmen. Die Gefahr durch Glätte und blockierte Straßen sei weiterhin hoch.

Ontarios Infrastruktur am Limit

Die extreme Wetterlage brachte Ontarios Versorgungsnetze an ihre Belastungsgrenze. Stromleitungen, Verkehrswege und Kommunikationssysteme reagierten äußerst empfindlich auf die Eislast. Fachleute warnen davor, solche Extremereignisse künftig als Ausnahme zu betrachten. Klimatische Veränderungen könnten sie zur Regel machen.

Die Lage verdeutlicht die Notwendigkeit robusterer Infrastruktur. Trotz aller Bemühungen dürfte es noch mehrere Tage dauern, bis alle betroffenen Haushalte wieder Zugang zu Strom erhalten. Bis dahin bleibt die Lage angespannt – insbesondere für die ländlichen Regionen Ontarios.

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