Das Aufspüren digitaler Schwachstellen fasziniert seit langem. Allerdings hat sich das Ökosystem der Hacker stark verändert: Bug-Bounty-Programme und Crowdsourced-Security nutzen heute die Motivation technisch Begabter, um Hersteller und Betreiber bei der Sicherheitsarbeit zu unterstützen.
Vattenfall plant neue Atomkraftwerke mit staatlicher Unterstützung
Vattenfall will in Schweden neue Kernkraftwerke errichten. Dafür plant der schwedische Staat die Vergabe zinsgünstiger Darlehen. Die konservative Regierung stellt klar: Kernenergie soll künftig eine tragende Rolle im nationalen Energiemix spielen. Der Gesetzentwurf liegt bereits vor. Er sieht vor, dass der Staat Kapital aufnimmt und an Unternehmen weiterverleiht, die Atomkraftwerke errichten möchten (rnd: 27.03.25).
Milliardenhilfe für vier neue Reaktoren
Bis zu 300 Milliarden Kronen – rund 27,7 Milliarden Euro – stehen bereit. Dieses Volumen könnte laut Finanzmarktminister Niklas Wykman den Bau von vier großen Reaktoren ermöglichen. Der Minister hob in Stockholm hervor, dass der Staat günstigere Zinsen am Kapitalmarkt erhalte als private Investoren.
Schweden unterstützt neue Atomkraftwerke mit Krediten in Höhe von 28 Milliarden Euro – Vattenfall plant den Bau neuer Reaktoren
Energieministerin Ebba Busch unterstrich den strategischen Wert dieser Investition. Ihrer Einschätzung nach bleibt Kernenergie essenziell, um langfristig eine stabile und planbare Stromversorgung zu garantieren. Die Regierung will das Gesetz noch im Sommer verabschieden. Förderanträge könnten dann ab dem 1. August eingereicht werden.
Vattenfall bereitet Antrag für den Standort Ringhals vor
Desirée Comstedt, verantwortlich für Vattenfalls Kernkraftprojekte, kündigte im Gespräch mit Sveriges Radio an, im Herbst einen Antrag auf Förderung einzureichen. Bereits seit 2022 analysiert das Unternehmen die Machbarkeit eines Neubaus am bestehenden Standort Ringhals. Die Anlage liegt rund 60 Kilometer südlich von Göteborg. Nach eigenen Angaben hat Vattenfall dort bereits Grundstücke für den Ausbau erworben. Am aktuellen Reaktorstandort hält der Energiekonzern rund 70 Prozent der Anteile. Ob der Neubau eigenständig oder mit Partnern realisiert wird, ließ Comstedt offen. Der Konzern plant, den ersten Reaktor frühestens Mitte der 2030er Jahre ans Netz zu bringen.
Vattenfall investiert auch in Offshore-Windenergie
Parallel zum Atomkraftprojekt in Schweden verfolgt der Staatskonzern ambitionierte Pläne in Deutschland. Vor wenigen Tagen kündigte Vattenfall den Bau zweier Offshore-Windparks in der Nordsee an. Die Projekte Nordlicht 1 und 2 sollen ab 2026 errichtet und bis 2028 in Betrieb genommen werden. Nordlicht 1 gilt als bislang größter Offshore-Windpark in deutschen Gewässern. Der Konzern betont, dass er kein Spannungsverhältnis zwischen Atomkraft und Windenergie sehe. Auf der Unternehmenswebsite heißt es: „Vattenfall ist der Ansicht, dass alle Energiequellen benötigt werden, um die zukünftige Nachfrage nach fossilfreiem Strom zu decken.“
Anteil der Kernkraft könnte deutlich steigen
Aktuell stammen rund ein Drittel der Strommenge in Schweden aus Atomkraft. Der übrige Bedarf wird überwiegend durch Wasser- und Windkraft gedeckt. Fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas haben nahezu keine Bedeutung mehr. Nach Einschätzung der Regierung ließe sich der Anteil der Kernenergie auf bis zu 50 Prozent erhöhen. Parallel dazu treibt sie die rechtlichen Voraussetzungen für den Uranabbau im eigenen Land voran. Damit sollen langfristige Versorgungsrisiken verringert und die Abhängigkeit von Importen reduziert werden.
Breite gesellschaftliche Unterstützung für Atomenergie
Die Zustimmung zur zivilen Nutzung der Kernkraft fällt in Schweden ungewöhnlich hoch aus. Laut Umfragen befürwortet eine Mehrheit der Bevölkerung den Kurs der Regierung. Auch die einflussreichen Gewerkschaften unterstützen die Rückbesinnung auf die Kernenergie. Vattenfall setzt mit seinen parallelen Investitionen in Atomkraft und erneuerbare Energien auf einen ausgewogenen Energiemix. Der Konzern sieht sich dabei in der Verantwortung, die Versorgungssicherheit zu stärken und zugleich die Klimaziele zu erfüllen.
Lesen Sie auch:
Vattenfall beantragt Baugenehmigung für neue Reaktoren in Schweden
Strom für 1,5 Millionen Haushalte auf Eis: Vattenfall stoppt gigantisches Offshore-Windprojekt
Vattenfall legt Pumpspeicherkraftwerk Niederwartha still
Die globale Energiewende bleibt eine ideologische Illusion
Der Beitrag Vattenfall plant neue Atomkraftwerke mit staatlicher Unterstützung erschien zuerst auf .
Chinesische Kontrolle über Solartechnik: Ein unterschätztes Risiko für das deutsche Stromnetz
Ein erheblicher Teil der in Deutschland verbauten Photovoltaikanlagen stammt aus China – nicht nur die Solarmodule, sondern auch zentrale Steuergeräte. Besonders die internetfähigen Wechselrichter gelten als kritische Schwachstelle. Im Fall geopolitischer Spannungen könnte China gezielt Einfluss auf das Stromnetz nehmen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spricht von einem „erheblichen Gefährdungspotenzial“ für die Versorgungssicherheit (welt: 23.01.25).
Solartechnik als verwundbare Infrastruktur
Chinesische Wechselrichter lassen sich per Internet abschalten. Solche Fernzugriffe erfolgten bereits in anderen Ländern. Die deutsche Netzsicherheit hängt daher an Komponenten, die sich aus dem Ausland kontrollieren lassen. Das BSI warnt ausdrücklich vor dieser Abhängigkeit. Besonders problematisch: Die Wechselrichter sind in nahezu allen Solaranlagen verbaut. Ohne sie fließt kein Strom ins Netz.
Chinesische Solartechnik birgt die Gefahr, dass zentrale Teile des deutschen Stromnetzes aus der Ferne abgeschaltet werden könnten
Ein neues Gesetz verschärft die Lage zusätzlich. Die Bundesregierung plant mit dem „Solarspitzen-Gesetz“, Solaranlagen bei Stromüberschüssen automatisch herunterzufahren – gesteuert über die eingebauten Wechselrichter. So sollen Netzüberlastungen an Tagen mit viel Sonne und wenig Verbrauch verhindert werden. Doch der Zugriff über die Steuergeräte öffnet ein neues Einfallstor für digitale Angriffe oder politische Einflussnahme.
Gesetzgeberische Risiken durch zentralisierte Fernsteuerung
Mit dem neuen Paragrafen 94 im Erneuerbare-Energien-Gesetz erhält das Bundeswirtschaftsministerium das Recht, festzulegen, wer die Einspeisung künftig regulieren darf. Damit steigt das Risiko, dass nicht nur Netzbetreiber, sondern auch ausländische Hersteller oder Dritte auf kritische Systeme zugreifen können. Die Steuerung über Smart Meter, wie ursprünglich geplant, scheitert bislang an der schleppenden Markteinführung.
Deshalb soll die Regelung über bereits vorhandene Wechselrichter erfolgen – viele davon stammen aus China und arbeiten über internetbasierte Plattformen, die sich oft außerhalb Europas befinden. Diese Cloud-Infrastrukturen entziehen sich nationaler Kontrolle, was die Sicherheitslage zusätzlich verschärft.
Fernabschaltungen als reales Szenario
Das BSI sieht in diesem Vorgehen eine erhebliche Gefahr: „Dass Hersteller, eventuell über eine im Ausland beheimatete Cloud, direkten Zugriff auf eine so große Zahl von Geräten im europäischen Verbundnetz haben, birgt nach Ansicht des BSI ein erhebliches Gefährdungspotential.“ Sicherheitslücken in den Produkten oder Plattformen könnten Dritten Zugriff verschaffen – ohne dass Netzbetreiber oder Behörden rechtzeitig eingreifen können.
Die Gefahr ist keineswegs hypothetisch. Im November kam es in Großbritannien und den USA zu Fernabschaltungen zahlreicher Solaranlagen durch den chinesischen Hersteller Deye. Als Reaktion verbot Litauen den Import chinesischer Steuerungstechnik für Solaranlagen, Windräder und Batteriespeicher. Der Vorfall unterstreicht die reale Bedrohung für westliche Infrastrukturen.
Sicherheitsstrategie für Solartechnik aus Deutschland
Deutsche Unternehmen drängen auf höhere Standards und mehr Unabhängigkeit. Eric Quiring vom Hersteller SMA betont: „Seit dem Deye-Vorfall sind wir praktisch wöchentlich im Austausch mit dem BSI.“ Das eigene System, das sogenannte „Sunny Portal“, verfüge über die Kritis-Zertifizierung 27001 und zähle zur kritischen Infrastruktur.
Das BSI empfiehlt grundsätzlich, Solartechnik möglichst dezentral und lokal zu steuern. Intelligente Messsysteme im Inland sollen dabei zentrale Cloud-Strukturen ersetzen. Nur so lässt sich ein stabiler Betrieb langfristig sicherstellen.
Doch solange Millionen chinesischer Wechselrichter Zugang zum deutschen Stromnetz behalten, bleibt ein strukturelles Risiko bestehen. Digitale Kontrolle über die Stromversorgung bedeutet geopolitische Macht – und Deutschland hat sie aus der Hand gegeben.
Lesen Sie auch:
Deutsche Abhängigkeit von chinesischer Solartechnik größer als von russischem Gas
Bundeswehr warnt vor Spionage durch chinesische Windkraftanlagen
Bundestag beschließt verpflichtenden Einbau intelligenter Stromzähler
Cyberangriffe: Schwachstellen in Solarmodulen – Hacker könnten Millionen Anlagen abschalten
Der Beitrag Chinesische Kontrolle über Solartechnik: Ein unterschätztes Risiko für das deutsche Stromnetz erschien zuerst auf .
Lizenz-Entzug: Spaniens Ölkonzern Repsol will Weg zur Weiterarbeit in Venezuela suchen
Nach dem Lizenz-Entzug durch die USA für die Arbeit in Venezuela will der spanische Energieriese Repsol nach eigenen Angaben „Mechanismen“ suchen, um weiter in dem südamerikanischen Land zu arbeiten. „Wir stehen in direktem Kontakt mit den amerikanischen Behörden und wir werden sehen, ob wir Mechanismen finden können, die uns ermöglichen, unsere Aktivitäten in diesem Land weiterzuführen, was noch nie einfach war“, erklärte Respol-Chef Josu Jon Imaz am Montag.
Die USA hatten mehreren internationalen Öl- und Gasunternehmen die Lizenzen für Aktivitäten in dem südamerikanischen Land entzogen, wie Caracas am Sonntag mitteilte. Diese Lizenzen erlaubten es den Konzernen, trotz US-Sanktionen gegen Venezuela dort zu arbeiten.
Repsol will trotz US-Lizenzentzug Aktivitäten in Venezuela fortsetzen. Energiekonzern prüft mit Washington alternative Wege für Gasproduktion.
„Fast 85 Prozent unserer Produktion in Venezuela ist Erdgas, das (…) einen Teil des Stromsystems im gesamten Westen Venezuelas aufrechterhält“, sagte Imaz bei einer Konferenz in Madrid. Deshalb habe Repsol eine „Verantwortung“, da „ein wesentlicher Teil des Elektrosystems“ an der Produktion des Unternehmens hänge.
Der spanische Außenminister José Manuel Albares erklärte zu dem Lizenzentzug, die Regierung in Madrid analysiere zusammen mit dem Unternehmen, „worum genau es bei dieser Maßnahme geht“ und welche Auswirkungen sie habe.
US-Präsident Donald Trump hat den wirtschaftlichen Druck auf Venezuela massiv erhöht, um dem linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro zu schaden. Vergangene Woche kündigte er an, dass auf alle Importe aus Ländern, die sich von Venezuela mit Öl und Gas beliefern lassen, ab dem 2. April in den USA ein genereller Strafzoll von 25 Prozent erhoben werden soll.
AFP
Der Beitrag Lizenz-Entzug: Spaniens Ölkonzern Repsol will Weg zur Weiterarbeit in Venezuela suchen erschien zuerst auf .
Internet in Deutschland – höchste Preise in der gesamten EU
Breitband-Internet in Deutschland kostet mehr als in jedem anderen EU-Land. Nutzer zahlen hierzulande im Schnitt einen Euro pro Megabit – das Fünffache des EU-Durchschnitts. Ein Blick auf die aktuellen Daten von „Verivox“ zeigt, dass Verbraucher in anderen Ländern deutlich günstiger surfen. In Rumänien liegt der Preis bei nur einem Cent pro Megabit, auch Polen und die Slowakei bleiben mit drei Cent weit unter dem europäischen Mittelwert von 18 Cent (chip: 26.03.25).
Schlechter Wettbewerb treibt die Preise
13 EU-Staaten bieten Tarife für unter zehn Cent pro Megabit an. Neben Rumänien zählen dazu Frankreich, Spanien und Italien. Deutschland hingegen rangiert mit Abstand an der Spitze – noch vor Österreich und Belgien, die mit 35 Cent pro Megabit ebenfalls deutlich günstiger abschneiden.
Deutschland zahlt in der EU am meisten fürs Internet – hohe Kosten, langsamer Ausbau und geringe Konkurrenz bremsen die digitale Entwicklung
Laut dem Verivox-Experten Jörg Schamberg fehlt es dem deutschen Markt an echter Konkurrenz. Zahlreiche Anbieter greifen auf Vorleistungen der Deutschen Telekom zurück, was die Preisgestaltung stark einschränkt. Zudem verzögert die anhaltende Nutzung von veralteter DSL-Technologie den Ausbau moderner Netze. Während viele europäische Staaten bereits konsequent auf Glasfaser setzen, bleibt Deutschland bei der Modernisierung zurück. Ein umfassender Abschied vom langsamen DSL sei frühestens 2030 realistisch.
Glasfaser überzeugt trotz hoher Einstiegskosten
Trotz der vergleichsweise hohen Einstiegspreise bietet Glasfaser in Deutschland das beste Verhältnis von Leistung zu Kosten. Nach Angaben von „Verivox“ spart man im Vergleich zu DSL im Schnitt 47 Prozent pro übertragenem Megabit. Hinzu kommt: Viele Glasfasertarife starten in den ersten beiden Vertragsjahren günstiger als langsamere DSL-Alternativen.
Ein Wechsel lohnt sich daher nicht nur technisch, sondern auch finanziell. Haushalte, die von DSL auf Glasfaser umsteigen, können jährlich bis zu 200 Euro einsparen. Diese Ersparnis entsteht nicht nur durch bessere Konditionen, sondern auch durch effizientere Nutzungsmöglichkeiten.
Ausbau bremst digitale Teilhabe
Die langsame Umstellung auf Glasfaser behindert nicht nur die Wirtschaft, sondern auch private Haushalte. Viele Regionen bleiben von schnellen Anschlüssen ausgeschlossen, obwohl sie dringend darauf angewiesen sind. Bildungsangebote, Homeoffice oder Telemedizin setzen eine stabile Internetverbindung voraus.
Während andere Länder gezielt investieren und den Netzausbau staatlich fördern, scheitert der Fortschritt hierzulande häufig an komplizierten Genehmigungsverfahren und wirtschaftlichen Hürden. Der Preis bleibt hoch – die Geschwindigkeit niedrig.
Neue Sicherheitsrisiken im Netz
Neben dem Preisproblem sorgt eine aktuelle Warnung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik für zusätzliche Besorgnis. Cyberkriminelle nutzen gefälschte Captchas, um über Tastenkombinationen Zugriff auf fremde Systeme zu erhalten. Die Masche richtet sich gezielt gegen ahnungslose Nutzer, die sich durch scheinbar harmlose Sicherheitsabfragen in Sicherheit wiegen.
Gerade bei überteuerten Tarifen und mangelndem Schutz verstärkt sich der Eindruck, dass Deutschland den Anschluss an digitale Standards verloren hat – technisch wie wirtschaftlich.
Lesen Sie auch:
Glasfaser: Verbraucher zeigen wenig Wechselbereitschaft
Krise am Glasfasermarkt – erster großer Akteur zieht sich zurück
Sinkende Intelligenz: Studien zeigen den Verlust kognitiver Fähigkeiten
Apple integriert Starlink-Zugang in iPhones
Der Beitrag Internet in Deutschland – höchste Preise in der gesamten EU erschien zuerst auf .
Gefälschte Captchas verbreiten Malware
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Diesen Umstand machen sich Cyberkriminelle zu Nutzen und schleusen Malware in die Systeme ihrer Opfer, indem sie sie dazu verleiten gefälschte Captchas auszufüllen oder Trojaner via Excel oder Word auszuführen.
Kriminelle werden immer gefährlicher
Drogen, Waffen, Menschenschmuggel – das organisierte Verbrechen nimmt weiter zu, warnt Europol. Die Banden nutzen modernste Mittel wie KI und arbeiten mit feindlichen Staaten zusammen, vor allem in Sachen Cybercrime.
Backup mit Weitblick
„World Backup Day“ – ein idealer Zeitpunkt, um die eigene Datensicherung mal wieder auf den Prüfstand zu stellen. Ist unsere Backup-Strategie im Unternehmen noch aktuell? Funktionieren unsere Restores im IT-Notfall überhaupt? Ist die Betriebswiederherstellung sichergestellt? Und wo liegen unsere Daten eigentlich wirklich?
Großwärmepumpe in Großkrotzenburg gescheitert – Betreiber insolvent
Die WärmeEnergie Großkrotzenburg (WEG) ist zahlungsunfähig. Die Tochtergesellschaft der Gemeindewerke Großkrotzenburg sollte ein zentraler Baustein für die klimafreundliche Wärmewende in der Main-Kinzig-Gemeinde werden. Nun ist das Projekt einer großtechnischen Wärmepumpe im Main endgültig gescheitert. Wie der Geschäftsführer der Gemeindewerke bestätigte, musste die WEG Insolvenz anmelden. Das ambitionierte Vorhaben ist damit vorerst vom Tisch (faz: 26.03.25).
Kundenzurückhaltung macht Projekt unrentabel
Die Idee: Eine leistungsstarke Wärmepumpe sollte künftig Wärme aus dem Main gewinnen und in das örtliche Fernwärmenetz einspeisen. Damit hätte sich die Gemeinde langfristig unabhängig vom Kohlekraftwerk Staudinger machen können.
In Großkrotzenburg ist das Projekt einer großtechnischen Wärmepumpe im Main gescheitert – nach WEG-Insolvenz droht ein Wärmeproblem
Doch schon in der Planungsphase mehrten sich die Zweifel. Vor allem die Preiskalkulation führte offenbar zu großer Zurückhaltung. Zahlreiche Kunden, darunter auch größere Abnehmer, kündigten ihre Verträge. Damit fehlte die wirtschaftliche Grundlage für den Betrieb der Anlage. Ohne garantierte Abnahme und verlässliche Erlöse war das Projekt nicht mehr finanzierbar.
Versorgung bleibt zunächst gesichert
Trotz der Insolvenz der WEG bleibt die Wärmeversorgung in Großkrotzenburg vorerst gesichert. Die Gemeinde wird weiterhin über das Kraftwerk Staudinger mit Fernwärme beliefert. Der bestehende Vertrag mit dem Betreiber Uniper läuft weiter. Allerdings entstehen dadurch höhere Kosten, die langfristig nicht tragbar sein dürften. Die Gemeindeverwaltung betont, dass es sich um eine Übergangslösung handelt.
Kooperation mit Hanau als Zukunftsmodell
Um eine dauerhafte Lösung zu finden, führt die Gemeinde derzeit Gespräche mit den Stadtwerken Hanau. Diese könnten die Fernwärmeversorgung künftig übernehmen. Denkbar ist eine Anbindung an das Hanauer Netz oder der Aufbau einer neuen Infrastruktur. Ob und wann ein entsprechender Vertrag zustande kommt, ist derzeit offen. Die Gemeinde will in den kommenden Monaten über den Stand der Verhandlungen informieren.
Rückschlag für die lokale Energiewende
Das Scheitern der Großwärmepumpe ist ein herber Rückschlag für Großkrotzenburg. Die Gemeinde hatte sich mit dem Projekt frühzeitig auf den Weg gemacht, fossile Abhängigkeiten zu reduzieren und einen eigenen Beitrag zur Wärmewende zu leisten. Nun muss sie neu planen. Klar ist: Ohne tragfähiges wirtschaftliches Modell wird es keine neue Infrastruktur geben. Die Suche nach einem verlässlichen Partner ist dringender denn je.
Lesen Sie auch:
Die Kosten für Fernwärme explodieren in Deutschland
Fernwärmereform gescheitert: Transparenz bleibt auf der Strecke
Zweifel an bezahlbarer Fernwärme: Stadtwerke schlagen Alarm
Explodierende Fernwärmekosten: Contracting-Verträge belasten Mieter
Der Beitrag Großwärmepumpe in Großkrotzenburg gescheitert – Betreiber insolvent erschien zuerst auf .
So können Unternehmen Linux-Server günstig und sicher aufsetzen
Kleine Unternehmen müssen auf Ihre Kosten schauen. Server, Verzeichnisdienste, Passwortspeicher, Dokumentation, Sicherheit und mehr spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um teure Investitionen zu reduzieren können Open-Source-Plattformen wie Linux ein sinnvoller Lösungsansatz sein.