Hamburgs Wasserstoff-Plan vor dem Aus

Von | 15. März 2024

Der ehrgeizige Plan, Hamburg zu einem Vorreiter in der umweltfreundlichen Stahlproduktion zu machen, droht zu scheitern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei ArcelorMittal, ein bedeutender Stahlproduzent, der für eine innovative Pilotanlage in Waltershof 55 Millionen Euro erhalten sollte. Das Ziel dieses Vorhabens war es, Stahl mithilfe von grünem Wasserstoff herzustellen, um die Umweltbelastung zu verringern. Doch trotz der bereits erfolgten Zustimmung der EU-Kommission steht das Projekt nun vor großen Herausforderungen und könnte letztendlich an finanziellen Schwierigkeiten scheitern (mopo: 11.03.24).

Kampf um grünen Stahl: Hamburgs ehrgeiziger Wasserstoff-Plan in Gefahr

Umweltsenator Jens Kerstan bezeichnete die Reduzierung von Kohlenstoff in der Industrie als einen der „wichtigsten Hebel“ für Hamburgs Klimaziele. Die EU-Kommission stimmte der Förderung des Projekts zu, das darauf abzielt, ab 2026 eine Pilotanlage zu betreiben, die ausschließlich mit grünem Wasserstoff betrieben wird. Doch die Realisierung dieses Vorhabens gestaltet sich schwieriger als erwartet.

Kampf um grünen Stahl: Hamburgs ehrgeiziger Wasserstoff-Plan steht vor dem Aus. Umsetzung nicht wirtschaftlich. Ruf nach weiteren Subventionen

ArcelorMittals Bedenken bezüglich der Rentabilität

Das Bundeswirtschaftsministerium steht noch vor der Entscheidung, ob die Pilotanlage tatsächlich finanziell gefördert wird. Ein wesentliches Problem ist, dass ArcelorMittal Zweifel an der Rentabilität des grünen Wasserstoffs hat, der für die Stahlproduktion eingesetzt werden soll. Geert van Poelvoorde, Europa-Chef von ArcelorMittal, äußerte sich skeptisch und erklärte, dass grüner Wasserstoff derzeit für ihre Produktion nicht rentabel sei. Zudem scheiterte ein geplanter Zusammenschluss von Unternehmen, der den benötigten grünen Wasserstoff bereitstellen sollte, aufgrund mangelnder Rentabilität.

Die Vision des grünen Stahls

Die Idee, Stahl mithilfe von grünem Wasserstoff herzustellen, klingt vielversprechend. Dieser Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien wie Windkraft gewonnen wird, könnte die klimaschädlichen Emissionen deutlich reduzieren. Doch die Umsetzung dieses Vorhabens ist komplex und mit Unsicherheiten verbunden. Es ist unklar, ob die Kosten für grünen Wasserstoff in Zukunft wettbewerbsfähig sein werden und wie sich dies auf die Stahlindustrie auswirken wird.

Klimaschutzverträge als mögliche Lösung

Eine mögliche Lösung könnten Klimaschutzverträge bieten. Diese Verträge würden Unternehmen finanziell entschädigen, um die höheren Kosten einer klimaneutralen Produktion auszugleichen. Die erste Auktionsrunde für solche Verträge steht bevor und könnte ArcelorMittal und anderen Unternehmen helfen, ihre klimafreundlichen Ziele zu erreichen.

Eine ungewisse Zukunft für Hamburgs Wasserstoff-Plan

Insgesamt bleibt die Zukunft des ehrgeizigen Wasserstoff-Projekts in Hamburg ungewiss. Trotz positiver Visionen und politischer Unterstützung stehen finanzielle und technologische Herausforderungen im Weg. ArcelorMittal und andere Unternehmen müssen möglicherweise alternative Strategien entwickeln, um ihre Ziele im Bereich der umweltfreundlichen Stahlproduktion zu erreichen.

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