Nicht mehr wettbewerbsfähig – BP verkleinert Raffinerie und baut Stellen ab

Von | 16. März 2024

BP plant in die Raffinerie in Gelsenkirchen deutliche zu verkleinern. Der Grund dafür liegt in der anhaltenden Abnahme des Absatzes von Diesel und Benzin, was direkte Auswirkungen auf den Standort hat. Bei einer Betriebsversammlung erfuhren die Mitarbeiter, dass bis zum Jahr 2025 etwa 230 Stellen abgebaut werden sollen (wdr: 06.03.24).

BP plant drastischen Stellenabbau in Gelsenkirchen: Was bedeutet das für die Raffinerie?

Die Ankündigung betrifft hauptsächlich die Werke Scholven und Horst, wo ein Drittel der gesamten Belegschaft abgebaut werden soll. Um die Produktionskapazität anzupassen, werden fünf einzelne Anlagen stillgelegt. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf den rückläufigen Absatz von konventionellen Kraftstoffen. Insider schätzen, dass seit 2019 die verkaufte Menge um etwa 20 Prozent gesunken ist.

BP legt fünf Anlagen in der Raffinerie Scholven und Horst still. Ein Drittel der Belegschaft soll an diesen Standorten abgebaut werden
Bild: Stahlkocher, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Gründe für den Stellenabbau

Die sinkende Nachfrage nach herkömmlichen Kraftstoffen ist der Hauptgrund für die Unrentabilität des Standorts. Arno Appel, der Leiter der Raffinerie in Gelsenkirchen, betont, dass der Standort derzeit nicht wettbewerbsfähig sei. Die Komplexität der Anlagen und die damit verbundenen hohen Kosten machen eine Anpassung unumgänglich.

Investitionen in umweltfreundlichere Technologien

Trotz des Stellenabbaus plant BP, in den Standort zu investieren, um ihn zukunftsfähiger zu machen. Es ist geplant, 30 Millionen Euro in die Umrüstung von Anlagen und Tanks zu investieren, um die Produktion von umweltfreundlicheren Treibstoffen zu ermöglichen. Dies würde es der Raffinerie ermöglichen, grüne Treibstoffe wie Bio-Diesel und Bio-Kerosin herzustellen, wodurch der CO2-Fußabdruck reduziert würde.

Soziale Auswirkungen und Zukunftsaussichten

Die sozialen Auswirkungen des Stellenabbaus sind jedoch nicht zu vernachlässigen. BP strebt Gespräche mit dem Betriebsrat an, um den Abbau möglichst sozialverträglich zu gestalten. Das Ziel ist es, Entlassungen zu vermeiden und stattdessen auf freiwillige Maßnahmen wie Fluktuation, Ruhestandsregelungen und Abfindungen zu setzen. Dennoch bleibt die Zukunft des Standorts unsicher. Obwohl die Stadt bereits den Bebauungsplan für eine mögliche Expansion geändert hat, hat BP noch keine endgültige Entscheidung über weitere Investitionen getroffen.

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