Schwache E-Auto-Nachfrage -Stellantis setzt Produktion in Italien erneut aus

Der Automobilkonzern Stellantis hat entschieden, die Produktion in seinem Werk Mirafiori bei Turin erneut zu unterbrechen. Betroffen ist insbesondere die Fertigung des elektrischen Fiat 500e, die bereits in der Zeit von Mitte September bis Anfang November aufgrund schwacher Nachfrage stillstand. Nun sollen die Produktionsbänder vom 2. Dezember bis zum 5. Januar komplett ruhen (ecomento: 02.12.24).

Luxus- und Elektrofahrzeuge gleichermaßen betroffen

Nicht nur der Fiat 500e, sondern auch die Maserati-Modelle GranTurismo und GranCabrio mit Verbrennungsmotor fallen der erneuten Pause zum Opfer. Laut Konzerninformationen bleiben jedoch die Tätigkeiten in den Büros des Werks unberührt. Die Nachfrage nach elektrischen Kleinwagen ist in Europa stark eingebrochen. Der Absatz in diesem Segment ging in den ersten zehn Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent zurück.

Stellantis legt Produktion in Mirafiori erneut still. Schwache Nachfrage nach Elektroautos und Luxusfahrzeugen führt zu Produktionspause
Bild: KI-generiert

Zusätzlich zeigen Märkte außerhalb Europas wie China und die USA ein rückläufiges Interesse an Luxusfahrzeugen. Maserati, eine der Premiummarken von Stellantis, spürt diese Entwicklungen deutlich.

Produktionszahlen in Italien unter Druck

Die Produktionskapazität von Stellantis in Italien zeigt einen dramatischen Rückgang. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sank die Pkw-Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41 Prozent. Besonders die Fertigung im Werk Mirafiori war von den Marktschwächen betroffen. Bereits im September wurden die Produktionsbänder dort angehalten, da die Nachfrage auf dem europäischen Markt für Elektroautos „extrem zurückging“.

Dieser Stopp war ursprünglich bis zum 11. Oktober geplant, wurde jedoch um mehrere Wochen verlängert. Nach einer kurzen Wiederaufnahme der Produktion im November folgt nun die erneute Unterbrechung.

Europaweite Marktunsicherheiten

Stellantis sieht die Ursachen für die schwierige Lage vor allem in der Unsicherheit europäischer Märkte. Etwa 97 Prozent der Produktion in Mirafiori sind für den europäischen Markt bestimmt. Hier konkurrieren die Hersteller in einem Umfeld, das durch Überkapazitäten und sinkende Kaufbereitschaft geprägt ist.

Die Schwierigkeiten beschränken sich nicht nur auf den Bereich der Elektroautos. Auch traditionelle Antriebe und Luxusfahrzeuge leiden unter einer veränderten Nachfrage.

Sparkurs und Werksschließungen

Neben Produktionsstopps plant Stellantis weitere Maßnahmen, um auf den Gewinneinbruch zu reagieren. Kürzlich wurde bekannt, dass das Transporterwerk im britischen Luton geschlossen werden soll. Dieses Werk war ab 2025 für die Fertigung batterie-elektrischer Transporter vorgesehen. Mit diesen Maßnahmen versucht der Konzern, seine Kosten zu senken und sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen.

Die Herausforderungen für Stellantis verdeutlichen die tiefgreifenden Veränderungen in der Automobilindustrie. Sowohl das Segment der Elektrofahrzeuge als auch der Markt für Luxusautos stehen vor großen Unsicherheiten.

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Dunkelflaute und Deindustrialisierung – von der Verschwörungstheorie zur Realität

Die Begriffe „Dunkelflaute“ und „Deindustrialisierung“ galten lange Zeit als Schlagworte, die Kritiker der Energiewende und Industriepolitik gern nutzten, um Ängste zu schüren. Doch was einst als übertriebene Polemik abgetan wurde, hat sich in den vergangenen Jahren zu greifbaren Herausforderungen entwickelt. Diese Entwicklung macht deutlich, dass Realität und vermeintliche Mythen oft näher beieinanderliegen, als man glaubt (handelsblatt: 01.12.24).

Dunkelflauten: Ein unterschätztes Risiko

Die Dunkelflaute, also die Kombination aus Windstille und Sonnenarmut, war ursprünglich ein Konzept, das Gegner der Energiewende ins Spiel brachten, um auf mögliche Schwächen eines rein erneuerbaren Energiesystems hinzuweisen. Inzwischen zeigen reale Begebenheiten, dass diese Schwachstellen nicht ignoriert werden können. Besonders deutlich wurde dies, als Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE, vor einem potenziellen Blackout warnte. Er forderte den zügigen Bau von Reservekapazitäten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Derartige Alarmmeldungen kommen nicht aus einem politischen Lager, sondern von Insidern der Energiewirtschaft, die tagtäglich mit den technischen und wirtschaftlichen Realitäten konfrontiert sind.

„Dunkelflaute“ und „Deindustrialisierung“ galten lange Zeit als Verschwörungstheorien – was lange Zeit als Polemik galt, ist heute Realität
Bild: KI-generiert

Die Kosten für fehlende Kapazitäten steigen, während gleichzeitig die Zeit, das Problem zu lösen, immer knapper wird. Die Realität der Dunkelflauten lässt sich kaum mehr leugnen, und selbst internationale Beobachter erkennen die Herausforderungen eines unzureichend diversifizierten Energiesystems an.

Deindustrialisierung: Strukturwandel oder ernste Gefahr?

Ähnlich wie die Dunkelflaute wurde auch die Deindustrialisierung lange als Panikmache abgetan. Heute zeigt sich jedoch, dass die Gefahr real ist. Zwar argumentieren einige Ökonomen, wie etwa die Experten des Ifo-Instituts, dass von einer unmittelbaren Deindustrialisierung keine Rede sein könne. Sie führen an, dass die Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes seit 2015 um sieben Prozent gestiegen ist, obwohl die industrielle Produktion im selben Zeitraum preisbereinigt um sechs Prozent sank.

Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich durch eine strategische Verlagerung erklären: Unternehmen setzen zunehmend auf Forschung, Entwicklung und hochwertige Produkte, die eine Preisprämie erzielen. Diese Strategie, oft als „Klasse statt Masse“ bezeichnet, hilft, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Doch diese Premiumstrategie ist kein Allheilmittel. Sie funktioniert nur, solange die Unternehmen technologisch führend bleiben und die höheren Preise vom Markt akzeptiert werden.

Steigende Standortkosten als Achillesferse

Die hohen Kosten in Deutschland stellen eine zunehmende Herausforderung dar. Steigen diese weiter, geraten selbst Unternehmen mit innovativen Produkten unter Druck. Die Voraussetzungen, die bislang die deutsche Industrie stabilisierten, könnten dadurch bröckeln. Schon heute zeigt das aktuelle Gutachten des Sachverständigenrats der Bundesregierung, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert hat.

Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Folgen. Arbeitsplätze, die durch Verlagerung ins Ausland verloren gehen, schwächen nicht nur die Regionen, sondern auch das soziale Gefüge. Die Gefahr eines schleichenden Wohlstandsverlusts wird damit immer greifbarer.

Handlungsoptionen: Zeit ist der entscheidende Faktor

Noch besteht die Möglichkeit, gegenzusteuern. Die Industrie benötigt jedoch klare Rahmenbedingungen, die sowohl Innovation fördern als auch die hohen Standortkosten abmildern. Investitionen in moderne Infrastruktur, Energieeffizienz und Bildung könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Doch je länger politische Entscheidungen auf sich warten lassen, desto höher wird der Druck.

Die Realität zeigt, dass Dunkelflauten und Deindustrialisierung keine abstrakten Konzepte mehr sind. Was einst als Verschwörungstheorie abgetan wurde, entwickelt sich zu einer zentralen Herausforderung für Deutschland. Ob die nötigen Schritte rechtzeitig erfolgen, wird über die Zukunft der deutschen Industrie und damit des gesamten Wirtschaftsstandorts entscheiden.

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Northvolt-Pleite kostet deutsche Steuerzahler 620 Millionen Euro

Ein ambitioniertes Zukunftsprojekt scheitert spektakulär. Die Ansiedlung des schwedischen Batterie-Startups Northvolt in Schleswig-Holstein galt als Leuchtturmvorhaben von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Mit über einer Milliarde Euro aus öffentlichen Geldern sollte die Milliarden-Investition in das Werk bei Heide gefördert werden. Die staatliche KfW-Bank gewährte einen Kredit über 600 Millionen Euro, während weitere 700 Millionen Euro als direkte Subventionen bereitgestellt werden sollten. Doch Mitte November reichte Northvolt in den USA Insolvenz ein. Die Folgen treffen nun die deutschen Steuerzahler mit voller Wucht (bild: 02.12.24).

Hohe Belastung für die Steuerzahler

Mit der Pleite wird der KfW-Kredit fällig. Steuerzahler stehen in der Pflicht, da der Bund und Schleswig-Holstein jeweils mit 300 Millionen Euro bürgen. Insgesamt summieren sich die Kosten auf 620 Millionen Euro, inklusive 20 Millionen Euro an Zinsen. Finanzstaatssekretär Steffen Meyer beantragte im Haushaltsausschuss eine „überplanmäßige Ausgabe“, um diese Summe freizugeben.

Northvolt-Pleite – Für das gescheiterte Prestigeprojekt von Scholz und Habeck müssen deutsche Steuerzahler tief in die Tasche greifen
Photo by John MACDOUGALL / AFP

Ein Sprecher von Habeck erklärte, dass Forderungen gegenüber Northvolt weiterhin bestehen. Rückflüsse seien jedoch erst nach Abschluss des Insolvenzverfahrens denkbar. Viele Experten halten dies für äußerst unwahrscheinlich.

Kritik an mangelnder Sorgfalt

Die Opposition reagiert mit scharfen Worten. CDU-Haushaltspolitiker Andres Mattfeldt äußerte, dass die Solidität von Northvolt offenbar vor der Förderung nicht ausreichend geprüft wurde. Er forderte, dass Habeck die 620 Millionen Euro innerhalb seines Ministeriums einsparen müsse. Die Kritik richtete sich auch gegen die vermeintliche Priorisierung von öffentlichkeitswirksamen Projekten über solide wirtschaftliche Entscheidungen.

FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke ergänzte, dass der Fall erneut beweise, wie schlecht der Staat als Investor agiere. Am Ende müsse der Steuerzahler für unrealistische Träume haften. Für die Bundesregierung sei dies ein weiterer schwerer Schlag in der ohnehin angespannten wirtschaftspolitischen Lage.

Hoffnung auf Rückzahlung schwindet

Die Aussicht auf eine Rückzahlung der Gelder bleibt düster. Die Insolvenzmasse von Northvolt dürfte nicht ausreichen, um die Forderungen deutscher Gläubiger zu decken. Selbst optimistische Szenarien gehen von hohen Verlusten aus. Experten sehen die Verantwortung klar bei der Bundesregierung, die ohne gründliche Prüfung hohe Summen zugesagt hat.

Dabei hätte eine intensivere Analyse der finanziellen Stabilität von Northvolt Risiken frühzeitig aufdecken können. Doch die politische Symbolik schien Vorrang zu haben. Das Versagen bei der Absicherung solcher Projekte hinterlässt nun eine schmerzliche Lücke im Haushalt.

Politische Konsequenzen gefordert

Die Affäre könnte nicht nur finanziell, sondern auch politisch teuer werden. Forderungen nach Konsequenzen für die Verantwortlichen werden lauter. Kritiker argumentieren, dass die Bundesregierung nicht nur Steuergelder verschwendet, sondern auch das Vertrauen in staatliche Wirtschaftsförderung beschädigt hat.

Ob sich solche Risiken künftig besser absichern lassen, bleibt fraglich. Klar ist jedoch, dass dieser Fall als Mahnmal für eine vorsichtigere Vergabepolitik dienen muss. Der Schaden für die Steuerzahler ist enorm, und das Vertrauen in politische Entscheidungen wurde nachhaltig erschüttert.

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Nissan vor dem Kollaps – nur 14 Monate bis zur endgültigen Pleite

Die Automobilbranche steht vor großen Herausforderungen. Während Volkswagen in Deutschland mit Sparmaßnahmen und möglichen Werksschließungen Schlagzeilen macht, trifft es den japanischen Autobauer Nissan noch härter. Die Existenz des Konzerns steht auf dem Spiel. Laut einem Bericht der Financial Times erklärte ein hochrangiger Beamter, dass Nissan nur noch 12 bis 14 Monate bleiben, um das Überleben zu sichern. Der traditionsreiche Autobauer sucht dringend nach Investoren, da Renault als langjähriger Partner einen Teil seiner Anteile verkaufen möchte (ft: 30.11.24).

Partnerschaften und Zukunftsperspektiven

Um sich zu stabilisieren, prüft Nissan eine engere Zusammenarbeit mit Honda. Gespräche über gemeinsame Projekte im Bereich Elektrofahrzeuge laufen bereits. Für Nissan wäre eine langfristige Beteiligung durch eine Bank oder Versicherungsgruppe ebenfalls denkbar. Honda könnte nicht nur als Partner, sondern auch als potenzieller Anteilseigner auftreten. Diese Entwicklungen könnten für alle beteiligten Unternehmen neue Chancen eröffnen. Dennoch bleiben viele Fragen offen, insbesondere angesichts des zunehmenden Drucks aus China und der möglichen politischen Unsicherheiten in den USA.

Massive Einbrüche bei den Finanzergebnissen Nissan kämpft ums Überleben – der japanische Autobauer sucht nach Investoren

Ein Insider betonte, wie wichtig Kooperationen in diesen Zeiten sind: „Am Ende zählen Japan und die USA als zentrale Märkte, um Einnahmen zu sichern.“ Gleichzeitig deutet sich an, dass auch Renault von einer stärkeren Beziehung zwischen Nissan und Honda profitieren könnte. Für die Franzosen wäre eine solche Verbindung strategisch sinnvoll, insbesondere im Hinblick auf den Ausbau der Elektrofahrzeug-Produktion.

Massive Einbrüche bei den Finanzergebnissen

Die jüngsten Zahlen verdeutlichen die Dramatik der Lage. Nissans Betriebsergebnis ist im ersten Halbjahr 2024 um über 90 Prozent eingebrochen. Der Nettoumsatz sank um umgerechnet fast 500 Millionen Euro auf 38 Milliarden Euro. Noch drastischer zeigt sich der Rückgang des Nettogewinns: Mit einem Minus von 93,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steht der Autobauer vor einer finanziellen Zerreißprobe. Um den Schaden zu begrenzen, hat Nissan die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr stark nach unten korrigiert.

Die Verluste spiegeln die Herausforderungen wider, denen sich die gesamte Automobilindustrie gegenüber sieht. Besonders der Wettbewerb aus China setzt etablierte Konzerne wie Nissan stark unter Druck. Fusionen und Allianzen könnten der Schlüssel sein, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Strategische Einsparungen und Personalabbau

Inmitten der Krise setzt Nissan auf drastische Sparmaßnahmen. Der Konzern plant, die Fixkosten um fast 1,9 Milliarden Euro zu reduzieren. Dazu sollen weltweit 9000 Stellen abgebaut und die Produktionskapazitäten um 20 Prozent gesenkt werden. Dieser Schritt trifft nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Führungsebene. CEO Makoto Uchida hat angekündigt, ab November 2024 freiwillig auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten. Auch andere Vorstandsmitglieder folgen diesem Beispiel, um die Unternehmensfinanzen zu entlasten.

Bereits 2020 zeigte Uchida ähnliche Entschlossenheit, als er nach deutlichen Verlusten seine Bezüge halbierte. Damals verzichteten auch andere Führungskräfte auf Teile ihrer Gehälter, um die finanzielle Stabilität zu fördern. Solche Maßnahmen zeigen die Schwere der aktuellen Situation und die Entschlossenheit, Nissan durch die Krise zu führen.

Zukunft der Elektrofahrzeuge als Hoffnungsträger

Trotz der angespannten Lage sieht Nissan in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen einen Weg aus der Krise. Die Partnerschaft mit Honda könnte in diesem Bereich entscheidend sein. Branchenkenner bewerten eine mögliche Zusammenarbeit als strategisch sinnvoll, insbesondere um den Rückstand gegenüber der chinesischen Konkurrenz aufzuholen.

Für den japanischen Autobauer hängt viel von der kommenden Zeit ab. Fusionen und Kooperationen könnten dabei helfen, die Herausforderungen der Branche zu meistern. Gleichzeitig bleibt offen, ob Nissan langfristig als eigenständiges Unternehmen bestehen kann. Klar ist, dass ohne tiefgreifende Veränderungen die Zeit knapp wird.

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Ausufernde Bürokratie bedroht Deutschlands wirtschaftliche Zukunft

Jede Regierung seit Jahrzehnten verspricht, die Bürokratie zu reduzieren. Stattdessen erlebt Deutschland eine stetige Ausweitung des Verwaltungsaufwands, der Unternehmen und Bürger gleichermaßen belastet. Die Realität ist geprägt von immer neuen Regelungen, die Bürokratie abbauen sollen, in der Praxis jedoch genau das Gegenteil bewirken. Besonders das Heizungsgesetz von Klimaminister Robert Habeck steht sinnbildlich für diese Entwicklung. Trotz vollmundiger Ankündigungen, den Verwaltungsaufwand zu verringern, belastet dieses Gesetz allein die Wirtschaft jährlich mit 5,1 Milliarden Euro (focus: 30.11.24).

Deutschland versinkt in Bürokratie

Der Bürokratieaufwand hat in den letzten zehn Jahren alarmierende Ausmaße angenommen. Laut dem Nationalen Normenkontrollrat sind die direkten Kosten für Bürokratie von sechs auf über 27 Milliarden Euro gestiegen.

Die volkswirtschaftlichen Schäden durch die ausufernde Bürokratie kostet Deutschland laut Ifo-Institut 146 Milliarden Euro jährlich

Berücksichtigt man die volkswirtschaftlichen Schäden, ergeben sich laut Ifo-Institut sogar 146 Milliarden Euro jährlich. Das entspricht fast einem Drittel des Bundeshaushalts. Doch statt die angekündigten Reformen durchzusetzen, verschärft die Politik den Teufelskreis der Überregulierung.

Wettbewerbsfähigkeit leidet unter Politikversagen

Im internationalen Vergleich verliert Deutschland durch diese Entwicklung immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit. Im IMD World Competitiveness Ranking ist das Land in der Kategorie „Bürokratie“ auf Platz 46 von 67 Ländern abgerutscht. Während Staaten wie China und Botswana effizienter arbeiten, lähmen in Deutschland immer neue Berichts- und Dokumentationspflichten Unternehmen aller Größen. Regierungen versprechen stets Entlastung bei der Bürokratie, doch die Realität sieht anders aus: Bürokratie ist längst der größte Standortnachteil Deutschlands.

Heizungsgesetz: Sinnbild leerer Versprechen

Das Gebäudeenergiegesetz, besser bekannt als Heizungsgesetz, ist ein Paradebeispiel für die Diskrepanz zwischen politischen Versprechen und Realität. Während Klimaminister Habeck öffentlich fordert, bürokratische Vorgaben „wegzubolzen“, belastet sein Gesetz die Wirtschaft massiv. Unternehmen und private Haushalte tragen jährlich Milliardenkosten. Die politische Rhetorik bleibt leer, solange keine echten Maßnahmen zum Abbau solcher Bürokratiemonster ergriffen werden.

Bürokratie: Ein Kampf gegen Windmühlen?

Die Freien Demokraten haben zwar einige Erfolge beim Bürokratieabbau erzielt, etwa durch das Bürokratieentlastungsgesetz IV oder das Wachstumschancengesetz. Diese Maßnahmen sparen jährlich über drei Milliarden Euro. Doch diese Fortschritte stehen im Schatten der überbordenden Bürokratielasten, die andere Parteien weiterhin durchsetzen. Besonders auf EU-Ebene führt eine Flut neuer Regelungen zu zusätzlichen Belastungen, während in Deutschland keine klaren Prioritäten gesetzt werden.

Ein radikaler Schnitt ist nötig

Die einzige Lösung liegt in einem echten Befreiungsschlag. Ein vorgeschlagenes Gesetz zur Befreiung von Bürokratiesanktionen könnte Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern spürbar entlasten. Es würde Sanktionen für nicht fristgerecht eingereichte Berichte aussetzen und Unternehmen mehr Flexibilität einräumen, ihre gesetzlichen Verpflichtungen nachzuweisen. Solche Maßnahmen könnten der Wirtschaft Raum zum Atmen geben und den Teufelskreis der Überregulierung durchbrechen.

Ohne Taten bleiben Versprechen wertlos

Deutschland braucht weniger Regulierung und mehr Effizienz. Solange die Politik jedoch weiterhin leere Versprechen abgibt, droht die Bürokratiekrise den Wirtschaftsstandort weiter zu schwächen. Der vorgeschlagene Befreiungsschlag könnte ein erster Schritt sein, doch weitere Reformen müssen folgen. Ohne echte Taten wird der Apparat weiterwachsen – und mit ihm die Belastung für Wirtschaft und Gesellschaft.

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SPD-Generalsekretär bezeichnet Habecks Aussagen zum Heizungsgesetz als Unwahrheit

Robert Habeck steht in der Kritik: Seine Aussagen zur sozialen Förderung des Heizungsgesetzes bezeichnet SPD-Generalsekretär Matthias Miersch als Unwahrheit. Das Bundeswirtschaftsministerium spricht von einem Missverständnis, während der Streit um die politische Verantwortung eskaliert (tagesspiegel: 27.11.24).

Miersch kritisiert die Unwahrheit in Habecks Darstellung

Miersch widerspricht entschieden der Behauptung Habecks, SPD und FDP hätten Pläne zur sozialen Förderung blockiert. „Robert Habeck sagt hier nicht die Wahrheit“, stellte Miersch im Gespräch mit „t-online.de“ klar. Habeck hatte zuvor in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ erklärt, er habe die Förderung geplant, jedoch sei diese von SPD und FDP abgelehnt worden.

Matthias Miersch bezichtigt Robert Habeck der Unwahrheit in dessen Aussagen zur sozialen Förderung des Heizungsgesetzes

Der SPD-Generalsekretär warf dem Wirtschaftsminister vor, ein unausgereiftes und unsolides Heizungsgesetz vorgelegt zu haben. „Die soziale Sprengkraft wurde im Wirtschaftsministerium völlig ignoriert“, kritisierte Miersch. Auch grundlegende Elemente wie die kommunale Wärmeplanung fehlten zunächst.

Kritik an Habecks Konzept und Kommunikation

Miersch betonte, dass der ursprüngliche Gesetzesentwurf keinerlei sozial ausgewogene Maßnahmen enthielt. Dies habe die SPD dazu gezwungen, wesentliche Änderungen im parlamentarischen Verfahren durchzusetzen. „Der Gesetzentwurf war nicht nur chaotisch, sondern auch inhaltlich untragbar“, so Miersch.

Die Darstellung Habecks, SPD und FDP hätten eine soziale Förderung nicht gewollt, bezeichnete er erneut als Unwahrheit. Vielmehr sei es die SPD gewesen, die das Gesetz durch klare Nachbesserungen gerettet habe.

Das Wirtschaftsministerium verteidigt sich

Das Bundeswirtschaftsministerium sprach von einem Missverständnis. Ein Sprecher erklärte, dass Habeck sich auf interne Abstimmungen innerhalb der Bundesregierung bezogen habe. Ein Konzept für eine soziale Förderung sei zwar entwickelt worden, habe jedoch nicht umgesetzt werden können.

Im weiteren Verlauf betonte der Sprecher, die SPD habe im parlamentarischen Verfahren eine entscheidende Rolle gespielt. „Ohne diese Unterstützung wäre die soziale Förderung nicht durchsetzbar gewesen“, sagte er. Trotz dieser Klarstellung bleibt der Vorwurf der Unwahrheit im Raum.

Politische Spannungen innerhalb der Koalition

Der Streit um die Unwahrheit in Habecks Aussagen spiegelt größere Spannungen innerhalb der Ampel-Koalition wider. Während Habeck die Verantwortung anderen zuschiebt, kritisiert die SPD strukturelle Schwächen in seiner Arbeit.

Der Fall zeigt, wie wichtig klare Kommunikation und fundierte Konzepte in der Gesetzgebung sind. Um ähnliche Konflikte zu vermeiden, fordern Experten mehr Transparenz und Abstimmung zwischen den Koalitionspartnern.

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Batterieproduktion in Europa vor dem Aus – Herbe Rückschläge im Wettlauf um die E-Mobilität

Europas Batterieindustrie steht vor einer schweren Krise. Ambitionierte Projekte, die Europa unabhängig von asiatischen Herstellern machen sollten, scheitern zunehmend. Bauverzögerungen, Insolvenzen und die Marktdominanz chinesischer Konkurrenten gefährden Europas Rolle im Rennen um die Elektromobilität (zeit: 30.11.24). Experten gehen davon, dass Europa sein Risiko nicht realistisch eingeschätzt und sich dadurch wirtschaftlich und politisch in eine schwierige Lage manövriert hat.

Baustopps und gescheiterte Projekte

Das ACC-Werk in Kaiserslautern, ein Prestigeprojekt des Joint Ventures aus Stellantis, Mercedes-Benz und TotalEnergies, sollte als Symbol für Europas Ambitionen dienen. Doch die Arbeiten wurden im Juni 2024 pausiert. Steigende Kosten und die sinkende Nachfrage nach Elektroautos machten eine Fortsetzung unmöglich. Das Unternehmen kündigte an, auf kostengünstigere Technologien setzen zu wollen, doch dieser Baustopp stellt einen herben Rückschlag dar.

Batterieindustrie in Europa: Bauverzögerungen, Insolvenzen und chinesische Konkurrenz bedrohen Europas Aufholjagd in der Elektromobilität

Auch der chinesische Batteriehersteller SVolt hat sein Engagement in Europa aufgegeben. Ursprünglich waren Werke im Saarland geplant, doch eine veränderte Marktlage und der Verlust eines Großauftrags führten im Oktober 2024 zur Entscheidung, das Europageschäft vollständig einzustellen. Dieser Rückzug hinterlässt nicht nur geplante Fabriken, sondern auch die Hoffnung auf mehr Wettbewerb im Batteriegeschäft unvollendet.

Die schwerwiegendste Nachricht betrifft jedoch Northvolt. Der schwedische Batteriehersteller, einst als Schlüsselspieler für Europas Batterieproduktion gefeiert, meldete im November 2024 Gläubigerschutz in den USA an. Hohe Schulden, der Verlust eines milliardenschweren BMW-Auftrags und Massenentlassungen setzen das Unternehmen unter enormen Druck. Trotz massiver Investitionen gelang es Northvolt nicht, gegen die asiatische Konkurrenz zu bestehen.

Europas Abhängigkeit von Asien

Die Dominanz asiatischer Hersteller, insbesondere aus China, zeigt die Schwierigkeiten in Europa eine wettbewerbsfähige Batterieproduktion aufzubauen. Kostengünstigere Fertigungsprozesse und größere Produktionskapazitäten verschaffen asiatischen Unternehmen weiterhin einen entscheidenden Vorteil. Trotz ambitionierter Projekte scheitert Europa bislang daran, die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und eigene Produktionskapazitäten nachhaltig zu etablieren.

Politische Forderungen und Herausforderungen in Europa

Politische Stimmen werden lauter, die eine stärkere Unterstützung der heimischen Batterieproduktion fordern. Schweden, Deutschland und Frankreich drängen auf EU-weite Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Subventionen allein werden jedoch nicht ausreichen, um die Herausforderungen zu bewältigen.

Der Weg aus der Krise – Anpassung der Rahmenbedingungen

Die Politik muss die grundlegenden Rahmenbedingungen anpassen, um der europäischen Batterieindustrie eine echte Perspektive zu geben. Es bedarf einer grundlegenden Beseitigung der ausufernden Bürokratie, die Unternehmen und Projekte lähmt. Die Steuer- und Abgabenlast, die im internationalen Vergleich häufig als übermäßig hoch wahrgenommen wird, muss gesenkt werden. Vor allem aber ist eine günstige und weltmarktfähige Energieversorgung unerlässlich. Ohne billige und stabile Energie bleiben europäische Unternehmen im globalen Wettbewerb chancenlos. Nur durch diese Maßnahmen kann der europäische Batterietraum noch gerettet werden.

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Jede Sekunde werden zwei Benutzerkonten gehackt

Die Anzahl der weltweiten Datenschutzverletzungen steigt im Q3 alarmierend an. Deutschland gehört mit 14,6 Millionen geleakten Konten zu den am stärksten betroffenen Ländern und belegt damit Platz vier weltweit.

Sysdig kündigt Bedrohungs-Sammlung für Falco an

Sysdig hat „Falco Feeds by Sysdig“ angekündigt, eine kuratierte Sammlung von Bedrohungen, die Falco erkannt hat. Das Sysdig „Threat Research Team“ (TRT) unterstützt diese Sammlung. Mit dieser sollen Unternehmen laut Sysdig Zugang zu Regeln bekommen, die Experten erstellt haben.

Wie Ihr Identity Management zukunftssicher wird

Identity ist das Herzstück der Digitalisierung. Diese Bedeutung ist den Internetkriminellen leider sehr bewusst, denn die meisten Attacken gelten den Identitäten und beginnen mit Identitätsdiebstahl. Zudem müssen Lösungen für das Identity Management vielfältigen Anforderungen gerecht werden, auch in der Zukunft. Das Interview von Insider Research mit Arkadiusz Krowczynski von Okta liefert Einblicke in zukunftssicheres Identitätsmanagement.