Globale Spitzengehälter für Digital- und Technologie-Manager

Heidrick & Struggles befragte weltweit Führungskräfte im Digital- und Technologie-Bereich zu ihrer Vergütung. Die Einkommen haben sich in den letzten Jahren enorm nach oben bewegt. Die USA sind Spitzenreiter, in Europa können sich die CTOs auch nicht beschweren.

So entlarvt KI Cyberkriminelle über ihren Programmierstil

Der Stil eines Entwicklers ist wie ein digitaler Fingerabdruck – einzigartig, aber schwer zu identifizieren. Mit OCEAN wurde ein KI-gestütztes Tool entwickelt, das Codefragmente analysiert und Urheber selbst in Maschinencode erkennen kann. Diese Technologie könnte die Rückverfolgung von Cyberangriffen revolutionieren und den Schutz kritischer Infrastrukturen stärken.

Securepoint als CVE Numbering Authority akkreditiert

Der deutsche Security-Anbieter Securepoint wurde zur CVE Numbering Authority ernannt. Somit ist er eine Anlaufstelle für die Meldung von Sicherheitslücken und kann diesen IDs zuordnen. So werden Organisationen CNAs und das sind ihre Pflichten.

Sicherheitsstrategien für Retrieval Augmented Generation

Mit steigendem KI-Einsatz wächst der Bedarf an individuellen Lösungen. Retrieval Augmented Generation (RAG) adressiert dies, birgt aber Risiken durch ungeschützte Vektorspeicher und LLM-Hosting-Plattformen, die Datenlecks und unbefugte Zugriffe begünstigen.

Die Top Malware 2025 in Deutschland

Malware ist nach wie vor eine der größten Bedrohungen für Unternehmen weltweit und auch für die deutsche Wirtschaft. Check Point identifiziert jeden Monat die aktivsten Schadprogramme und wir liefern Ihnen wichtige Hinter­grund­informationen dazu.

Zweifel am Konzept des „grünen“ Stahls

Die Debatte um die Zukunft der Stahlindustrie gewinnt an Schärfe. Die CDU warnt vor einer drohenden Deindustrialisierung, während Klimaexperten auf die Notwendigkeit eines Wandels pochen. Friedrich Merz äußerte im Januar Zweifel am Konzept des „grünen“ Stahls. Er stellte die Frage, woher der notwendige Wasserstoff kommen solle und wie Unternehmen die erheblichen Mehrkosten stemmen könnten. Eine Tonne „grüner“ Stahl kostet derzeit mindestens 300 Euro mehr als herkömmlicher Stahl. Seine kritische Haltung zu den wirtschaftlichen Risiken rief jedoch umgehend scharfe Reaktionen hervor (nd-aktuell: 17.02.25).

Politischer Druck und Meinungswandel

Kurz nach seinen Äußerungen ruderte Merz zurück. Er bekannte sich plötzlich zur Unterstützung erneuerbarer Energien und grüner Stahlproduktion. Diese abrupte Kurskorrektur wirft Fragen auf: War es politischer Druck oder Einflussnahme einer mächtigen Lobby?

Die Debatte über das Konzept des grünen Stahls wird intensiver – für die Industrie summieren sich diese Zusatzkosten auf Milliardenbeträge

Deutschland kämpft bereits mit explodierenden Energiepreisen und komplexen Umweltauflagen. Unternehmen geraten zunehmend unter Druck, und die Gefahr einer massiven Abwanderung energieintensiver Industrien wächst.

Hohe Kosten und zweifelhafte Einsparungen

Die Mehrkosten von 300 Euro pro Tonne mögen für ein einzelnes Produkt verkraftbar erscheinen, doch die Gesamtrechnung fällt drastisch aus. Für die Stahl-, Automobil- und Maschinenbauindustrie summieren sich diese Zusatzkosten auf Milliardenbeträge. Wettbewerber aus Ländern mit niedrigeren Energiekosten haben einen erheblichen Vorteil. Trotz der gewaltigen finanziellen Belastung für Unternehmen wird der tatsächliche Beitrag zur CO2-Reduktion als gering eingeschätzt. Laut Transport & Environment (T & E) könnte „grüner“ Stahl die Emissionen der europäischen Autoindustrie bis 2030 um knapp sieben Millionen Tonnen senken. Im globalen Maßstab ist dieser Effekt jedoch marginal.

Unsicherheiten bei der Dekarbonisierung der Industrie

Ein aktuelles Gutachten des Expertenrats für Klimafragen zeigt, dass die Elektrifizierung energieintensiver Prozesse kaum vorankommt. Der Anteil der Kohle am Energieverbrauch der Metallerzeugung stieg zwischen 2020 und 2023 sogar von 51 auf 53 Prozent. Kohle ist schlicht günstiger als Gas.

Fehlender Wasserstoff und unrealistische Erwartungen

Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie, doch die Realität hinkt den Erwartungen hinterher. Die Inlandsproduktion ist kaum ausgebaut, und auch beim Import bestehen massive Engpässe. Hans-Martin Henning, Vorsitzender des Klima-Expertenrats, stellt daher die Frage: Ist es überhaupt sinnvoll, Wasserstoff nach Deutschland zu importieren, um energieintensive Vorprodukte herzustellen? Oder wäre es effizienter, diese direkt in Ländern mit günstigen erneuerbaren Energien zu produzieren?

Strukturelle Schwächen der deutschen Industrie

Der im Dezember veröffentlichte Ariadne-Report unterstreicht, dass Stahl- und Chemieindustrie zwar essenzielle Grundstoffe liefern, aber nur einen geringen Beitrag zur deutschen Wertschöpfung leisten. 2019 arbeiteten in der Stahlbranche etwa 120.000 Menschen – nur 0,25 Prozent aller Erwerbstätigen. Die Branche generiert lediglich 0,3 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung. Dennoch fließen Milliarden an Subventionen in diesen Sektor, während andere zukunftsträchtigere Industrien weniger Unterstützung erhalten.

Subventionen mit unsicherer Rendite

Die Kosten für den Wandel sind enorm. Milliardenbeträge müssten investiert werden – für erneuerbare Energien, Wasserstoff-Infrastruktur und neue Produktionsverfahren. Ob sich diese gewaltigen Ausgaben langfristig amortisieren, bleibt fraglich. Der Ariadne-Report bezeichnet eine flächendeckende Transformation energieintensiver Industrien in Deutschland als „unrealistisch“. Neben der geringen Wettbewerbsfähigkeit gibt es physikalische und ökonomische Gründe, die gegen diesen Ansatz sprechen.

Abwanderung der Industrie als reales Risiko

Subventionen können wirtschaftliche Realitäten nicht aufheben. Hohe Produktionskosten und unsichere Energieversorgung treiben Unternehmen ins Ausland. China, Indien und die USA bieten günstigere Rahmenbedingungen. Bereits jetzt verlagern große Chemie- und Stahlkonzerne ihre Produktion zunehmend in diese Länder. Die Gefahr einer strukturellen Deindustrialisierung ist real und bereits im Gange.

Ein realistisches Konzept für die Zukunft

Statt auf flächendeckende Subventionen für „grünen“ Stahl zu setzen, empfiehlt der Ariadne-Report eine Fokussierung auf industrielle Weiterverarbeitung mit hoher Wertschöpfung. Nicht der grüne Stahl selbst, sondern technologisches Know-how entscheidet über die Zukunft des Standorts Deutschland. Philipp Verpoort vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung erklärt: „Wichtig ist, dass es sich bei den importierten Produkten nicht notwendigerweise um fertige Grundstoffe wie Stahl, Düngemittel oder Kunststoffe handelt, sondern um sogenannte Vorprodukte wie Eisenschwamm, Ammoniak oder Methanol.“

Das Konzept: Den energieintensivsten Produktionsschritt auslagern, während die hochwertige Verarbeitung in Deutschland bleibt. Dies wäre eine pragmatische Lösung für den Erhalt der industriellen Wettbewerbsfähigkeit. Die aktuelle Strategie hingegen birgt das Risiko, Milliarden in eine Sackgasse zu investieren, ohne langfristige wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.

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Neuen Rekord erreicht – China hat 2024 mit dem Bau von 63 neuen Kohlekraftwerken begonnen

China begann 2024 den mit dem Bau von 63 neuen Kohlekraftwerken mit einer Gesamtkapazität von 94,5 Gigawatt. Dies markiert den höchsten Wert seit 2015, wie ein aktueller Bericht des Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) und des Global Energy Monitor (GEM) zeigt (constructionbriefing: 13.02.25) .

Parallelbetrieb von Kohle und erneuerbaren Energien

Trotz der massiven Investitionen in erneuerbare Energien bleibt Kohle zentral. Im vergangenen Jahr wurden 356 Gigawatt an Wind- und Solaranlagen ans Netz angeschlossen. Damit erreichte China sein Ziel von 1.200 Gigawatt erneuerbarer Energie sechs Jahre früher als geplant.

Der Bau von 63 neuen Kohlekraftwerken in China zeigt die anhaltende Bedeutung von Kohle trotz Ausbau der erneuerbaren Energien

Gleichzeitig wurden über 100 Gigawatt veralteter Kohlekraftwerke stillgelegt. Die chinesische Energieregulierungsbehörde erlaubt neue Kohlekraftwerke nur als Reserve für erneuerbare Energiequellen. Dennoch bleibt das Land der weltweit größte Kohleverbraucher und Treibhausgasemittent.

Unsicherheit führt zu mehr Kohlekraftprojekten

Die Regierung hatte zugesagt, den Ausbau der Kohlekraft im Zeitraum 2021-2025 „streng zu kontrollieren“. Allerdings führte die Sorge vor Energieengpässen seit 2023 zu einem Anstieg neuer Projekte.

„Wenn Kohle zu lange einen hohen Anteil am chinesischen Stromsystem behält, wird es viel schwieriger, einen schnellen Rückgang der Emissionen zu erreichen“, erklärte Qi Qin, Forscher am Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) und Autor des Berichts.

Erneuerbare Energien kämpfen um Netzkapazitäten

Die Integration erneuerbarer Energien ins chinesische Stromnetz gestaltet sich schwierig. Der Bericht stellt fest, dass die Auslastung erneuerbarer Anlagen gegen Ende 2023 deutlich gesunken ist. Ein effizienter Ausbau der Stromnetze bleibt eine große Herausforderung.

China plant, zwischen 2026 und 2030 den Kohleverbrauch schrittweise zu senken. Gleichzeitig sollen die Emissionen noch in diesem Jahrzehnt ihren Höchststand erreichen. Doch solange Kohlekraftwerke weiterhin in großem Umfang gebaut werden, bleibt unklar, ob dieses Ziel realistisch bleibt.

Industrie sichert sich Kohlekapazitäten vor neuen Einschränkungen

Die Aussicht auf künftige Beschränkungen treibt Unternehmen dazu, sich rechtzeitig Kohlekapazitäten zu sichern. Neue Vorgaben könnten bereits im kommenden Jahr in Kraft treten. Daher steigt die Zahl der genehmigten Kohlekraftwerke weiter an.

China steht vor der Herausforderung, einerseits die Stromversorgung stabil zu halten und andererseits seine Klimaziele zu erfüllen. Der Bericht zeigt, dass die derzeitige Entwicklung in eine andere Richtung weist.

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Indien plant massiven Ausbau der Atomkraft

Die Hürden für Kernenergie in Indien könnten bald verschwinden. Die Regierung verfolgt ambitionierte Pläne, um den Ausbau der Atomkraft erheblich voranzutreiben. Während Deutschland nach jahrelanger Debatte den Atomausstieg vollzog, setzen immer mehr Länder auf diese Energiequelle. Indien vollzieht nun eine Kehrtwende und will die Nutzung von Kernkraft stark ausweiten (fr: 18.02.25).

Gesetzesänderungen sollen Atomkraft fördern

Strikte Regulierungen haben den Ausbau von Atomkraft in Indien bisher erschwert. Besonders eine Haftungsregel stellt ein Problem dar: Im Falle eines Atomunfalls haften sowohl Betreiber als auch Zulieferer. Viele westliche Unternehmen meiden daher den indischen Markt. Diese Regelung könnte bald fallen.

Die indische Regierung verfolgt ehrgeizige Pläne zum Ausbau der Kernkraft – Gesamtleistung soll von 8 GW auf 100 GW steigen

Laut dem Handelsblatt plant die indische Regierung, die Kapazität der Kernkraft erheblich auszubauen. Derzeit liegt die Leistung bei acht Gigawatt, doch bis 2047 sollen es rund 100 Gigawatt sein. Finanzministerin Nirmala Sitharaman kündigte an, neben dem Haftungsrecht auch ein Gesetz zu ändern, das privaten Investoren eine Beteiligung an Atomkraftprojekten untersagt. Künftig soll die Regierung gezielt mit dem Privatsektor kooperieren. Dadurch könnte der Ausbau beschleunigt werden.

Auch andere Länder in Südostasien wie Indonesien, Thailand und die Philippinen verfolgen ähnliche Pläne. Sie wollen ihren Energiemix zunehmend mit Atomkraft ergänzen.

Kooperation mit Frankreich – Mini-Reaktoren in Planung

Indien verfügt nur über geringe Uranvorkommen und unterliegt bestimmten Handelsbeschränkungen. Bereits seit 2010 existieren Regelungen, die den Fortschritt im Bereich der Kernkraft hemmen. Momentan betreibt das Land 23 Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 7.425 Megawatt elektrisch. Sieben weitere befinden sich im Bau und sollen zusammen 5.398 Megawatt liefern. Ein Reaktor ist außer Betrieb.

Während eines Besuchs in Frankreich traf Premierminister Narendra Modi mit Präsident Emmanuel Macron zusammen. Beide betonten die Bedeutung der Kernenergie für ihre Energiesicherheit. Sie einigten sich auf eine Zusammenarbeit bei kleineren, modularen Kernkraftwerken. Frankreich, eine führende Nation in der Kernenergie, sieht darin eine Möglichkeit, den eigenen CO₂-Ausstoß weiter zu senken. Die BBC berichtete über diese Pläne.

Deutschland verliert wirtschaftliche Chancen durch den Atomausstieg

Die Europäische Union betrachtet Kernenergie als umweltfreundlich, da sie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen weniger CO₂-Emissionen verursacht. Dennoch bleibt das Thema umstritten – insbesondere aufgrund der Reaktorkatastrophen von Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011). Laut EU-Kommission liefert Kernkraft aktuell rund 26 Prozent des europäischen Stroms.

2024 erklärten mehrere europäische Länder, verstärkt auf Atomenergie setzen zu wollen. Deutschland hat sich hingegen aus der Kernkraft verabschiedet und die letzten Reaktoren 2023 abgeschaltet. Während Europa gespalten bleibt, baut Indien seine Atomkraft massiv aus und könnte dabei zu einem der weltweit führenden Akteure in diesem Sektor werden.

Der Atomausstieg Deutschlands hat nicht nur die Energieversorgung verändert, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen. Deutsche Unternehmen, einst führend in der Kerntechnik, spielen nun international kaum noch eine Rolle. Während andere Industrienationen in neue Reaktortechnologien investieren, entgehen deutschen Firmen milliardenschwere Aufträge. Die weltweite Renaissance der Atomkraft findet ohne deutsche Beteiligung statt. Diese Entwicklung wirft langfristige Fragen über Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität auf.

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Kurz nach Eröffnung mit Scholz – Wasserstoff-Hoffnung Quest One baut 120 Stellen ab

Noch im September 2024 galt das Gigahub von Quest One als Symbol des Aufbruchs. Zur feierlichen Eröffnung des Werks in Hamburg ließen es sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD) nicht nehmen, persönlich dabei zu sein. Doch nicht einmal vier Monate später ist von der damaligen Euphorie wenig übrig. Das Tochterunternehmen von MAN Energy Solutions und Volkswagen kündigt massive Einsparungen an – mit harten Konsequenzen für die Belegschaft (abendblatt: 12.02.25).

120 Stellen betroffen – Gründe für den Einschnitt

Konkret sollen rund 120 der insgesamt 584 Arbeitsplätze an den Standorten Hamburg und Augsburg gestrichen werden. Das entspricht gut einem Fünftel der Belegschaft.

Nur 4 Monate nach der Eröffnung mit Kanzler Olaf Scholz baut Wasserstoffspezialist Quest One ein Fünftel der Belegschaft ab

Quest One stellt an diesen Standorten Elektrolyseure für die Produktion von grünem Wasserstoff her. Wie viele Stellen in Hamburg betroffen sind, ist derzeit noch unklar. Die Unternehmensleitung betont, dass der Stellenabbau möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen soll. Ganz ausgeschlossen werden sie jedoch nicht.

Restrukturierung als Reaktion auf enttäuschende Marktentwicklung

Als Gründe für diesen überraschenden Schritt nennt Quest One die insgesamt angespannte gesamtwirtschaftliche Lage und die schleppende Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft. „Das Unternehmen reagiert damit auf eine insgesamt angespannte gesamtwirtschaftliche Situation und einen gegenüber den Erwartungen zurückgebliebenen Hochlauf der deutschen und internationalen Wasserstoffwirtschaft“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

Hintergrund ist die Diskrepanz zwischen den ambitionierten politischen Zielen und der tatsächlichen Entwicklung auf dem Markt. Quest One, das als Vorreiter bei der automatisierten Serienproduktion von Elektrolyse-Stacks gilt, hatte auf eine schnellere Skalierung des Wasserstoffmarktes gesetzt. Doch die Realität bleibt hinter den optimistischen Prognosen zurück.

Kostensenkungen im zweistelligen Millionenbereich

Das Unternehmen will mit der Restrukturierung und Prozessoptimierungen seine Wettbewerbsfähigkeit sichern und Einsparungen im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich erzielen. Gespräche mit dem Betriebsrat laufen bereits, um den Stellenabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten.

„Wir müssen jetzt schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen, um auf die Herausforderungen des Marktes flexibel reagieren zu können“, erklärte CEO Michael Meister. Ziel bleibe es, das Unternehmen langfristig zu stärken. Trotz der aktuellen Situation bekennt sich Quest One weiterhin zu seiner Mission, bis 2050 durch den Einsatz seiner Technologien ein Prozent der globalen CO₂-Emissionen zu vermeiden.

Große Erwartungen an den Wasserstoffsektor enttäuscht

Die Krise bei Quest One steht exemplarisch für die Herausforderungen der gesamten Branche. Der grüne Wasserstoff galt lange Zeit als Heilsbringer der Energiewende, doch die überbordenden Erwartungen haben sich bisher nicht erfüllt. Die Infrastruktur und Nachfrage entwickeln sich langsamer als erhofft, während die Konkurrenz und Kostendruck in der Branche steigen.

Für viele Mitarbeiter von Quest One wird die Euphorie der Eröffnung daher zu einem bitteren Kapitel. Das Gigahub, einst gefeiert als bedeutender Schritt in die Zukunft der Wasserstoffproduktion, steht nun sinnbildlich für die Herausforderungen, denen sich die Wasserstoffindustrie in Deutschland stellen muss.

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Bulgarien verkauft zwei russische Atomreaktoren an Ukraine

Bulgarien hat sich entschieden, zwei russische Atomreaktoren an die Ukraine zu veräußern. Boyko Borissov, Vorsitzender der GERB-Partei und eine der wichtigsten Figuren in der bulgarischen Regierung, bestätigte den Verkauf. Die Ukraine will mit den Atomreaktoren den Verlust des Kernkraftwerks Saporischschja kompensieren, das derzeit von Russland besetzt ist (euractiv: 13.02.25).

Parlament ebnet den Weg für den Kauf

Das ukrainische Parlament beschloss ein neues Gesetz. Dieses ermöglicht dem staatlichen Kernkraftbetreiber der Ukraine, zwei VVER-1000-Atoreaktoren aus Bulgarien für das Kernkraftwerk Chmelnyzkyj zu erwerben. Diese Reaktoren basieren auf sowjetischer Konstruktion.

Bulgarien verkauft zwei Atomreaktoren an die Ukraine, um den Verlust des Kernkraftwerks Saporischschja zu kompensieren

Das Kernkraftwerk Saporischschja, das sechs Reaktoren umfasst, ist das größte seiner Art in Europa. Mit dem Kauf hofft Kiew, zumindest einen Teil des verlorenen Potenzials auszugleichen.

Ursprünglich hatte Bulgarien die Atomreaktoren vor über einem Jahrzehnt für das geplante Kernkraftwerk Belene gekauft. Das Projekt wurde jedoch später eingestellt.

Ein Vertragspreis wurde im ukrainischen Gesetz nicht genannt. Dennoch hatten bulgarische Vertreter den Wert der Reaktoren auf rund 600 Millionen Dollar geschätzt. Zur Finanzierung sollen westliche Gelder eingesetzt werden.

Politische Spannungen in Bulgarien

Der geplante Verkauf sorgte für Diskussionen in der bulgarischen Politik. Die Bulgarische Sozialistische Partei (BSP), bekannt für ihre prorussische Haltung, sprach sich lange gegen das Geschäft aus. Als Mitglied der Regierungskoalition bleibt die BSP jedoch in einer schwierigen Lage. Sie hofft nach wie vor auf eine Wiederaufnahme des Belene-Projekts und lehnte daher den Verkauf ab.

Borissov zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die BSP keine Blockadeversuche unternehmen würde. Seiner Ansicht nach haben beide Parteien in der Koalition bereits Kompromisse für das gemeinsame Regierungsziel gemacht.

Zwischen Diplomatie und Strategie

Ein Beispiel für diese Kompromisse lieferte Borissov selbst. Er erklärte, dass GERB bewusst auf Kritik verzichtet habe, als zwei führende BSP-Mitglieder an einer umstrittenen Konferenz der russischen Botschaft teilnahmen. Sozialminister Borislav Gutsanov und der Europaabgeordnete Kristian Vigenin besuchten eine Veranstaltung, die an den ehemaligen russischen Premierminister und Geheimdienstchef Jewgeni Primakow erinnerte.

Die Konferenz mit dem Titel „Übergang von einer unipolaren zu einer multipolaren Welt“ wurde von der russischen Botschaft organisiert. Auch die russische Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, nahm daran teil.

Borissov machte deutlich, dass politische Kompromisse Teil der Zusammenarbeit in der Koalition seien. „Wenn wir akzeptieren, dass Gutsanov an einem Treffen mit Mitrofanowa teilnimmt, sollte die BSP unsere strategischen Verpflichtungen ebenfalls respektieren“, betonte er.

Analysten erwarten schnelle Umsetzung

Energieexperten halten den Verkauf der Reaktoren für fast sicher. Kaloyan Staykov, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Instituts für Energiemanagement, erklärte gegenüber Euractiv, dass keine ernsthaften Hindernisse mehr existieren.

Bereits in der Vergangenheit hatte das bulgarische Parlament grünes Licht für den Verkauf gegeben. Damals stimmte die BSP als Oppositionspartei dagegen. Heute befindet sich die BSP jedoch in einer schwächeren Position. Sie verliert kontinuierlich Wählerstimmen und fürchtet mögliche Neuwahlen. Ein harter Widerstand gegen den Verkauf könnte die ohnehin fragile Regierungskoalition gefährden.

Einige Analysten sehen daher keinen realistischen Widerstand mehr. Vielmehr spricht vieles dafür, dass die Transaktion in den kommenden Monaten abgeschlossen wird.

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