Zwar hat der Hersteller Cleo einen Patch für eine Sicherheitslücke in drei seiner Lösungen veröffentlicht, dieser schließt Cybersecurity-Analysten zufolge die Schwachstelle jedoch nicht. Nun wird die Situation brisant, denn CVE-2024-50623 wird aktiv ausgenutzt.
Ladestromguthaben und Steuervorteile – Habeck plant neue Förderung für E-Autos
Robert Habeck plant neue Maßnahmen, um den Kauf von Elektroautos attraktiver zu gestalten. Staatliche Interventionen werfen die Frage auf, ob sie langfristig tragfähig sind oder lediglich kurzfristig den Markt verfälschen. Angesichts des schleppenden Absatzes von E-Autos braucht die deutsche Autoindustrie dringend Unterstützung. Ein zentraler Vorschlag lautet: Ein Ladestromguthaben von 1000 Euro für öffentliche Ladesäulen. Laut einem internen Papier des Wirtschaftsministeriums, aus dem die Funke-Zeitungen zitieren, soll diese Initiative den Kauf von neuen und gebrauchten Elektrofahrzeugen ankurbeln (ntv: 12.12.24).
Steuerliche Vorteile: Chance oder ineffiziente Ressourcenverteilung?
Habecks Ministerium plädiert zusätzlich für eine steuerliche Förderung für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Solche Subventionen umgehen die eigentlichen Marktmechanismen und führen zu einer ineffizienten Ressourcenverteilung. Ein Teil der Anschaffungskosten lässt sich steuerlich geltend machen – ähnlich wie bei der energetischen Gebäudesanierung. Zwar schaffen diese Maßnahmen finanzielle Anreize, doch sie beleben den Markt nicht nachhaltig, sondern erzeugen nur temporäre Effekte.
Habeck will Elektroautos in Deutschland wieder mehr fördern. Steuervorteile und ein Ladestromguthaben sollen den Markt ankurbeln
Ergänzend dazu denkt das Ministerium über „alternative Modelle wie ein Social-Leasing-Modell“ nach. Frankreich zeigt bereits, wie das funktionieren kann. Dort unterstützt der Staat Haushalte mit einem Jahreseinkommen von unter 15.400 Euro bei den Leasingraten. Bis zu 13.000 Euro pro Fahrzeug sind möglich. Ein vergleichbares Programm erleichtert in Deutschland einkommensschwachen Gruppen den Zugang zu E-Mobilität.
Gebrauchtwagenmarkt: Langfristige Stabilisierung oder kurzzeitige Maßnahme?
Das Konzeptpapier nimmt auch den Gebrauchtwagenmarkt in den Blick. „Um den Gebrauchtwagenmarkt anzukurbeln, wollen wir professionelle Batteriechecks mit 100 Euro bezuschussen.“ Diese Checks klären den Zustand der Batterie und ermöglichen eine bessere Einschätzung des Restwerts des Fahrzeugs. Doch diese Maßnahmen stabilisieren den Markt nicht langfristig, sondern erzeugen nur temporäre Effekte.
Der Absatz von Elektrofahrzeugen ist zuletzt deutlich gesunken. Subventionen wie das vorgeschlagene Ladestromguthaben steigern die Nachfrage nicht nachhaltig, sondern verbrauchen lediglich kurzfristig verfügbare Mittel. Seit dem vorzeitigen Aus des Umweltbonus Ende 2023 durch die Haushaltskrise steckt der Markt in einer tiefen Krise. Es braucht mehr als kurzfristige Maßnahmen, um das Vertrauen der Käufer zurückzugewinnen.
Ladeinfrastruktur: Staatliche Steuerung oder Marktmechanismen?
Ein weiteres Ziel betrifft den Ausbau des Ladenetzes, der dringend beschleunigt werden muss. Mehr Wettbewerb und bessere Preistransparenz spielen dabei eine entscheidende Rolle. Staatliche Maßnahmen greifen hier in Marktmechanismen ein, und es stellt sich die Frage, ob der Staat oder der Markt besser geeignet ist, diese Infrastruktur auszubauen. Laut dem Ministerium könnte ein erweitertes Angebot und dynamische Stromtarife dazu beitragen, dass Verbraucher ihre Fahrzeuge günstiger laden können.
Bidirektionales Laden: Zukunftsvision oder realistische Perspektive?
In Zukunft soll das sogenannte bidirektionale Laden eine Rolle spielen. Elektroautos speisen Strom ins Netz ein, wenn sie ihn selbst nicht brauchen. Das entlastet die Netze und bietet Fahrzeughaltern eine zusätzliche Einnahmequelle. Doch auch hier bleibt fraglich, ob diese Vision realistisch ist oder lediglich eine weitere Maßnahme darstellt, die ohne Marktakzeptanz ins Leere läuft.
Die geplanten Maßnahmen von Habecks Ministerium kombinieren finanzielle Anreize mit technischen Innovationen. Sie bieten Lösungen für Neuwagenkäufer und den Gebrauchtwagenmarkt. Doch ohne eine nachhaltige Strategie bleibt fraglich, ob die Elektromobilität in Deutschland wirklich den erhofften Aufschwung erleben wird.
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Rekord-Strompreise: Erste Industriebetriebe stellen Produktion ein
Deutschland erlebt eine dramatische Eskalation der Strompreise, denn der aktuelle Börsenpreis erreicht mit 936 Euro pro Megawattstunde ein neues Rekordhoch. Zugleich verschlechtert sich die ökologische Bilanz des Strommixes erheblich. Die Ursache dieses Preissprungs liegt in der sogenannten Dunkelflaute – eine Phase, in der Windstille, dichte Wolkendecken und Nebel die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien erheblich beeinträchtigen (bild: 12.12.24).
Politische Entscheidungen verschärfen die Versorgungskrise
Die Bundesregierung beschloss im Frühjahr 2024 die Stilllegung von über vier Gigawatt an Braun- und Steinkohlekraftwerken. Bereits 2022 gingen die letzten Atomkraftwerke vom Netz. Diese politisch motivierte Verknappung des Angebots trifft nun auf die Unzuverlässigkeit wetterabhängiger Energiequellen. Wenn Ökostrom ausfällt, schnellen die Preise unweigerlich in die Höhe.
Die Eskalation der Strompreise haben dazu geführt, dass die ersten Industriebetriebe in Deutschland die Produktion eingestellt haben
Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend. Denn Stadtwerke, Stromhändler und Industriebetriebe, die ihren Strom kurzfristig am Spotmarkt der Energiebörse beschaffen müssen, stehen vor schwindelerregenden Kosten. Diese Preisexplosion bringt viele Unternehmen an den Rand ihrer wirtschaftlichen Belastbarkeit.
Produktionsstillstände als Reaktion auf Preisexplosion
Einige Industriebetriebe sehen sich gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. So stoppte das Elektrostahlwerk Feralpi in Riesa seine Produktion vollständig. Auch die traditionsreiche Anke GmbH in Essen steht vor erheblichen Herausforderungen. Tobias Wesselow, Geschäftsführer der Anke GmbH, schildert die Lage unmissverständlich: „Die derzeitigen Strompreise sind unerträglich hoch und erreichen teilweise das Zehnfache der üblichen Tarife. Solche Tage sind für uns finanziell ‘blutrot’.“
Zahlreiche Unternehmen reduzieren ihre Produktion oder legen sie zeitweise still. Diese Entwicklungen haben nicht nur betriebswirtschaftliche Konsequenzen, sondern bedrohen auch die volkswirtschaftliche Stabilität. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), mahnt: „Unsere Unternehmen und unser Land können sich keine Schönwetter-Produktion leisten. Wir benötigen Kraftwerke, die jederzeit einsatzbereit sind.“
Auch Privathaushalte spüren die Belastung
Privathaushalte mit flexiblen Stromtarifen sind ebenfalls von den Preissteigerungen betroffen. Bis zu eine Million Haushalte sehen sich deshalb mit potenziellen Kostenexplosionen konfrontiert. Der Stromanbieter Tibber warnt seine Kunden über X vor Preissteigerungen von bis zu 400 Prozent. Diese Entwicklung stellt für viele Familien eine erhebliche finanzielle Belastung dar.
Verschlechterung der Klimabilanz und wachsende Abhängigkeit
Die hohen Strompreise haben zudem verheerende Auswirkungen auf die Klimabilanz. Mit einem CO2-Ausstoß von über 500 Kilogramm pro Megawattstunde liegt Deutschland in Europa auf einem der letzten Plätze. Nur Polen, Tschechien und Irland schneiden schlechter ab. Der Grund: Die verstärkte Verstromung von Kohle und Gas.
Hinzu kommt die zunehmende Abhängigkeit von Stromimporten. Rund 60 Prozent der in Deutschland erzeugten Energie stammen aus fossilen Brennstoffen. Fast ein Viertel des gesamten Bedarfs wird durch Importe gedeckt.
Experten warnen vor strukturellen Defiziten
Energieökonom Prof. Manuel Frondel weist auf die Gefahren dieser Entwicklung hin: „Die aktuelle Lage ist ein Vorgeschmack auf das, was uns erwartet, wenn Energiequellen abgeschaltet werden, ohne dass adäquater Ersatz zur Verfügung steht.“ Ohne verlässliche Alternativen könnte der Strompreis dauerhaft auf hohem Niveau verharren – mit schwerwiegenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Eine nachhaltige Lösung erfordert stabile Energiequellen und eine durchdachte, zukunftsfähige Energiepolitik. Andernfalls drohen weitere Produktionsausfälle und finanzielle Belastungen für Unternehmen und Haushalte.
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Deutschlands teure Wasserstoffstrategie: Ein Treiber der Deindustrialisierung ersten Ranges
Die Bundesregierung setzt trotz wirtschaftlicher Realitäten und klarer Studienergebnisse weiterhin auf grünen Wasserstoff als Kernstück der Energiewende. Eine aktuelle Untersuchung unter Leitung des Fraunhofer-Instituts im Rahmen des Projekts HYPAT (H2-Potenzialatlas) zeigt allerdings ernüchternde Resultate: Grüner Wasserstoff wird in Deutschland so kostspielig werden wie in kaum einem anderen Land (spiegel: 06.12.24). Die hohen Preise könnten massive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der ohnehin angeschlagenen deutschen Industrie haben und wird damit die Deindustrialisierung weiter vorantreiben
Hohe Kosten und ihre Folgen für die Industrie
Die Studie prognostiziert, dass die Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland bei etwa 132 Euro pro Megawattstunde (MWh) liegen werden, während Länder wie Großbritannien (70 Euro/MWh) oder Spanien (74 Euro/MWh) deutlich günstigere Preise erwarten. Der derzeitige Großhandelspreis für Erdgas liegt bei etwa 34 Euro/MWh.
Studie zeigt: Deutschlands Wasserstoffträume teurer als in jedem anderen Land. Kosten für Industrie führen zu weiterer Deindustrialisierung
Für die deutsche Industrie, die sich bereits in einer Rezession befindet, bedeutet dies eine erhebliche Zusatzbelastung. Steigende Energiekosten wirken als Treiber der Deindustrialisierung und verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit weiter.
Der Mythos der Alternativlosigkeit
Trotz dieser Erkenntnisse preisen die Forschungseinrichtungen den Hochlauf von grünem Wasserstoff als alternativlos. Diese Rhetorik erinnert stark an die Merkel-Ära, in der das Wort „alternativlos“ als Ersatz für fehlende rationale Argumente diente. Die Studie gibt zu, dass Länder wie die USA und Kanada aufgrund ihrer umfangreichen erneuerbaren Ressourcen klare Wettbewerbsvorteile haben. Kurz- und mittelfristig wird das Angebot an grünem Wasserstoff knapp bleiben, sodass er lediglich in Sektoren wie der Stahlindustrie, Grundstoffchemie oder dem internationalen Flug- und Schiffstransport sinnvoll einsetzbar ist. Anwendungen im Bereich Gebäudewärme oder straßengebundener Verkehr scheitern an den hohen Kosten.
Grüner Stahl: Ein ruinöses Unterfangen
Ein Paradebeispiel für die Problematik ist der sogenannte „grüne Stahl“. Hier sollen traditionelle Hochöfen, die bisher mit Koks arbeiten, durch Direktreduktionsanlagen (DRI) ersetzt werden, in denen Wasserstoff das Eisenoxid aus dem Erz reduziert. Das Zwischenprodukt ist der sogenannte Eisenschwamm, der dann in Elektrolichtbogenöfen weiterverarbeitet wird.
Für dieses Vorhaben soll allein der Stahlproduzent ThyssenKrupp 2,1 Milliarden Euro an Subventionen erhalten. Das Verfahren ist jedoch äußerst kostspielig. Um Wasserstoff zu erzeugen, wird Strom benötigt, der im Elektrolyseprozess mit einem katastrophalen Wirkungsgrad von 3:1 bis 4:1 eingesetzt wird. Das bedeutet, dass von 3-4 kWh eingesetztem Strom nur 1 kWh Wasserstoff gewonnen wird. Durch die entstehenden Kosten wird Stahl aus Wasserstoff am Weltmarkt nicht konkurrenzfähig sein, so dass es weiterer Subventionen für die Industrie bedarf, die diesen Stahl weiter verarbeitet. Dies dürfte die Deindustrialisierung in Deutschland noch weiter voreantreiben
Gigantische Kosten für Infrastruktur und Energieversorgung
Die Transformation hin zu grüner Stahlproduktion erfordert immense Investitionen. Insgesamt müssten 15.000 Windkraftanlagen gebaut werden, was etwa 100 Milliarden Euro kostet. Zusätzlich wären 20 Gaskraftwerke für die Versorgung bei Windstille notwendig, was weitere 12 Milliarden Euro verursacht. Weitere 17 Milliarden Euro wären für 170 Elektrolyseure erforderlich, 12 Milliarden Euro für 10 Eisenschwamm-Reaktoren (DRI) und 2 Milliarden Euro für 12 Elektrolichtbogenöfen. Hinzu kommen die Kosten für den Netzausbau und die Wasserstofflogistik.
Wettbewerbsnachteile der deutschen Stahlindustrie
Die Umsetzung dieser Vision ist nicht nur teuer, sondern stellt auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie in Frage. Schon heute sind die Produktionskosten für Stahl in Deutschland deutlich höher als in den USA oder Kanada. Der Umstieg auf grünen Wasserstoff wird diese Kosten weiter in die Höhe treiben und damit die Deindustrialisierung energieintensiver Industrien beschleunigen.
Klimaschutz oder teure Ideologie?
Zusätzlich ignoriert der Diskurs um grünen Stahl und Klimaschutz die Tatsache, dass Wasserdampf, der bei der Wasserstoffnutzung entsteht, einen erheblichen Einfluss auf den Treibhauseffekt hat. Der Fokus auf Dekarbonisierung hat den klassischen Umweltschutz verdrängt und ist zu einem milliardenschweren Umverteilungsprogramm geworden.
Ein riskantes Experiment
Deutschlands grüne Wasserstoffstrategie gleicht einem riskanten Experiment, das die Wirtschaftskraft des Landes aufs Spiel setzt. Anstatt rationaler Abwägungen dominiert eine ideologisch getriebene Agenda, die hohe Kosten und Wettbewerbsnachteile ignoriert. Die Konsequenzen könnten eine beschleunigte Deindustrialisierung und den Verlust tausender Arbeitsplätze sein. Ob grüner Wasserstoff wirklich die Wunderwaffe der Energiewende ist oder nur ein teurer Trugschluss, wird sich schon bald zeigen.
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Bitcoin-Miner: US-Unternehmen kauft Windpark und nimmt ihn vom öffentlichen Stromnetz
Ein US-amerikanischer Bitcoin-Miner hat einen gesamten Windpark in Texas gekauft. Die Energie, die zuvor ins öffentliche Stromnetz floss, soll künftig nur noch Mining-Computern zugutekommen. Die Firma Mara Holdings Inc. plant, den Windpark exklusiv für eigene Zwecke zu nutzen (derstandard: 10.12.24).
Exklusive Nutzung von Windenergie
Der betroffene Windpark liegt in Hansford County, nahe der Grenze zu Oklahoma. Er besitzt eine Kapazität von 114 Megawatt. Laut Angaben der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) soll der Kauf durch ein Joint Venture zwischen National Grid Plc, einem britischen Energiekonzern, und dem Washington State Investment Board im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Der genaue Kaufpreis bleibt unbekannt.
Der US-amerikanische Bitcoin-Miner, Mara Holdings Inc., kauft einen Windpark und nimmt ihn zur Eigenversorgung komplett vom Netz
Der Windpark gehörte bisher zum Southwest Power Pool, einem Verbundnetz für die zentrale USA. Dieses sorgt normalerweise für eine stabile Stromversorgung in mehreren Bundesstaaten. Künftig soll die Energie jedoch allein für die Bitcoin-Mining-Anlagen von Mara Holdings genutzt werden.
Strategischer Schritt mit Folgen
Laut dem CEO des Unternehmens, Fred Thiel, handelt es sich um eine strategische Entscheidung. Er betont: „Diese Übernahme zeigt, wie Energie- und Rechenzentrumssektor langfristig zusammenwirken können.“ Die Mining-Anlagen sollen mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Damit ließe sich die Produktion von Bitcoins effizienter und kostengünstiger gestalten. Durch vertikale Integration wolle das Unternehmen die Betriebskosten senken und zugleich Nachhaltigkeit fördern.
Die Entscheidung, den Windpark vom Netz zu nehmen, könnte jedoch weitreichende Folgen haben. Statt Tausende von Haushalten zu versorgen, fließt die Energie in stromhungrige Mining-Computer. Experten kritisieren diese Praxis als wenig nachhaltig, trotz der Nutzung erneuerbarer Energien.
Kritik am Energieverbrauch von Mining-Anlagen
Bitcoin-Mining steht seit Langem wegen seines hohen Energieverbrauchs in der Kritik. Die aufwendige Kühlung der Mining-Computer verschlingt immense Mengen an Strom. Der Erwerb eines kompletten Windparks durch ein Mining-Unternehmen dürfte diese Debatte neu entfachen. Viele sehen darin eine unnötige Verschwendung von Ressourcen, die anderweitig sinnvoller eingesetzt werden könnten.
Fred Thiel hingegen verteidigt die Entscheidung. Gegenüber Bloomberg erklärt er, dass der Markt flexibel genug sei, um dorthin zu gehen, „wo die Elektronen sind.“ Damit meint er, dass Stromerzeugung und -verbrauch idealerweise nahe beieinanderliegen sollten. Eine überregionale Umverteilung sei ineffizienter.
Nachhaltigkeit oder Profit?
Trotz der Beteuerungen zur Nachhaltigkeit bleibt die Übernahme umstritten. Mit der Energie des Windparks könnten zwischen 20.000 und 100.000 Haushalte versorgt werden. Stattdessen dient sie der profitgetriebenen Bitcoin-Erzeugung. Zwar erfolgt die Energiegewinnung klimafreundlich, die öffentliche Versorgung leidet jedoch unter dem Entzug dieser Ressource.
Ob die Aufsichtsbehörden den Kauf blockieren, scheint unwahrscheinlich. Thiel zeigt sich zuversichtlich und sieht keine regulatorischen Hürden. Die Anlage besteht aus älteren Computern, die voraussichtlich nur etwa 30 Prozent der Zeit aktiv sein können. Dennoch bleibt der Schritt ein symbolischer Akt, der das Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und öffentlichem Interesse verdeutlicht.
Zukunft des Strommarktes
Der Kauf des Windparks durch Mara Holdings zeigt, wie stark sich die Energienutzung ändert. Rechenzentren und Mining-Anlagen beanspruchen immer mehr Ressourcen. Gleichzeitig müssen öffentliche Stromnetze stabil bleiben, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken. Diese Entwicklung wird die Diskussion um Energieverteilung und Nachhaltigkeit weiter anheizen.
Kritiker sehen darin eine Fehlentwicklung, Befürworter eine innovative Nutzung erneuerbarer Energien. Fest steht: Die Balance zwischen kommerzieller Nutzung und öffentlichem Interesse bleibt eine Herausforderung für die Energiepolitik der Zukunft.
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